1. FC Saarbrücken: Gouras wandelt auf historischen Spuren
Dank seines neuen Rekordtorschützen Minos Gouras mischt der 1. FC Saarbrücken weiter im Aufstiegsrennen mit. Durch seinen dritten Doppelpack binnen acht Tagen sicherte der 22-Jährige dem Aufsteiger beim 2:2 gegen den kriselnden KFC Uerdingen fast im Alleingang wenigstens einen Punkt.
"Läuft im Moment ziemlich gut"
"Das macht man nicht alle Tage", kommentierte Gouras am "MagentaSport"-Mikrofon seine erstaunliche Vollstrecker-Bilanz und wunderte sich selbst ein wenig: "Ich habe eigentlich gar kein Erfolgsrezept." In der "Bild"-Zeitung freute sich der Angreifer umso mehr über die ersten sechs Tore seiner Profi-Laufbahn: "Das war eine Wahnsinnswoche für mich. Im Moment läuft es ziemlich gut."
So gut, dass der zu Saisonbeginn von Saarbrückens letztjährigem Regionalliga-Rivalen verpflichtete Stürmer schon nach seinen ersten 14 Einsätzen im Profi-Lager Drittliga-Geschichte geschrieben hat: Gouras ist nach Philipp Hosiner erst der zweite Spieler in der Liga-Historie, der in drei Begegnungen nacheinander einen Doppelpack schnüren konnte. Schafft der gebürtige Speyerer, der abseits des Platzes im Restaurant seiner Eltern im 130 km von Saarbrücken entfernten Rödersheim-Gronau als Kellner aushilft, das gleiche Kunststück am Mittwoch im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau erneut, hätte er den Bestwert von Hosiner aus der letzten Saison in Chemnitz eingestellt.
Der Akkordtorschütze dachte nach dem Remis allerdings weniger an seinen möglichen Rekord als vielmehr an die Situation seines Teams. Trotz seiner Treffer zur zweimaligen Führung (12. und 57.) gelang dem FCS nicht der fünfte Sieg in Folge und konnte angesichts eines von Torhüter Daniel Batz parierten Foulelfmeters im ersten Durchgang mit dem Zähler noch zufrieden sein: "Schade", meinte Gouras, "dass wir nicht die drei Punkte geholt haben. Zum Schluss haben wir gebettelt und können uns bei Daniel bedanken, dass wir zumindest noch Unentschieden gespielt haben."
Kwasniok: "Nicht gut genug für einen Sieg"
Durch das aber immerhin sechste Spiel in Folge ohne Niederlage rückte Saarbrücken wieder auf den vierten Rang vor und hat die Aufstiegszone angesichts von nur drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz (bei einem Spiel mehr) im Visier. FCS-Trainer Lukas Kwasniok zog auf der Pressekonferenz ein gemischtes Fazit: "Uerdingen hat uns das Leben leider sehr schwer gemacht, deswegen können wir ordentlich mit dem Punkt leben. Insgesamt war unsere Leistung auch nicht gut genug für einen Sieg."
Gegen Zwickau soll sein Team jedoch wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Aus Kwasnioks Sicht wird gegen die Sachsen "geistige Frische" von großer Bedeutung sein, deshalb setzt der Coach in der Vorbereitung vor allem auf Regeneration: "In diesen nicht einfachen Englischen Wochen ist weniger auf jeden Fall mehr."