Insolvenz? Aachen benötigt frisches Geld – Stadt lehnt Hilfe ab
Die finanzielle Situation beim Zweitligaabsteiger Alemannia Aachen spitzt sich immer weiter zu. Wie liga3-online.de bereits gestern auf Berufung der "Aachener Zeitung" berichtete, fehlen der Alemannia wohl rund 2,4 Millionen Euro. Der Verein begründet das jetzt aufgetretene Etatloch mit geringeren TV-Einnahmen und verminderten Sponsorengeldern. Die Folge: Die Stadt Aachen erhält vom Drittligisten geringere Tilgungszahlungen für den Stadionkredit und muss Geld aus Rücklagen zuschießen. Gesucht wird nun die Ursache inklusive einer Lösung für das Finanzloch. Noch im März gewährte die Stadt Aachen den Kaiserstädtern ein Darlehen von knapp 19 Millionen Euro – nur dadurch blieb der Traditionsverein überhaupt am Leben.
Insolvenz im Bereich des Möglichen
Doch nun ist die Stadt nicht mehr bereit, neues Geld in den Verein zu investieren. Auf einer Ratssitzung am gestrigen Abend wurde bekannt, dass die Alemannia zwar schon bis Ende dieser Woche frisches Geld benötige, die Stadt aber nicht helfen werde. Dies berichtet die "Aachener Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe. Im März dieses Jahres erst hatte der Stadtrat einer Umschuldung zugestimmt um den Verein überlebensfähig in der 3. Liga zu halten. Geknüpft daran waren Auflagen wie eine „Vollständigkeitserklärung“ über alle Verbindlichkeiten. Nur sieben Monate später scheinen nun wieder Lücken im Etat zu klaffen. Verwundernswert ist dies aufgrund der Tatsache, dass die Aachener im Schnitt vor 14.534 Zuschauen spielen. Wie es nun weitergeht, ist absolut unklar. Wenn die Alemannia das Etatloch nicht stopfen kann, wäre gar eine Insolvenz im Bereich des Möglichen. Zu einem derartigen Fall kam es in der Geschichte der 3. Liga bisher übrigens nicht. Die Vereinsverantwortlichen schweigen bisher.
FOTO: Friedrich Jeschke