"Nicht das Heulen anfangen": Krämer appelliert an KFC-Profis

Bei der 0:1-Niederlage gegen Hansa Rostock verschoss der KFC Uerdingen in der Nachspielzeit einen Elfmeter, verpasste so den Punktgewinn. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen neun Partien steht das Team weiter auf einem Abstiegsplatz. Auch wenn das Momentum gegen sein Team ist, verlangt Krämer, dass seine Spieler nicht in Selbstmitleid versinken.
Zweiten Elfmeter in Folge verschossen
Der Ausgleich und damit der ganz späte Punktgewinn waren auf dem Silbertablett angerichtet. Doch Kolja Pusch versagten in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Nerven. Der stramme, aber doch sehr unplatzierte Schuss wurde von Hansa Rostocks Keeper Markus Kolke pariert. Damit blieb es bei der 0:1-Niederlage aus Sicht des KFC Uerdingen am Dienstagabend. Wie schon am vorherigen Spieltag in Saarbrücken (2:2) verschossen die Krefelder einen Strafstoß. Nur einen Zähler holte der Krisen-Klub damit aus den vergangenen fünf Partien. Nach dem dreifachen Punktabzug durch die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens steht der Klub einen Punkt hinter dem rettenden Ufer auf einem Abstiegsplatz, hat aber immerhin zwei Spiele weniger absolviert als der 1. FC Kaiserslautern.
Doch auch die Spiele in der Hinterhand bringen nichts, wenn letztlich keine Erfolge eingefahren werden. Dafür braucht es auch wieder treffsichere Elfmeterschützen. Pusch und zuletzt Muhammed Kiprit waren das nicht. "Wenn du die größte Chance, die man im Fußball eigentlich haben kann, kurz vor Schluss hast, dann hoffst du natürlich, dass du den Punkt kriegst. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn es nicht passiert", war KFC-Trainer Stefan Krämer bei "MagentaSport" enttäuscht. Pusch wollte er jedoch keinen Vorwurf machen. "Da gehört ja auch was dazu, sich den Ball zu nehmen, dem Schützen tut es mit Sicherheit am meisten leid. Da gibt es keine Vorwürfe. Es wäre ganz cool, wenn wir mal wieder einen rein machen", so der 53-Jährige. "Aber es ist im Moment nicht so, dass uns das Glück hinterherläuft."
"Das Beste draus machen"
Auch wenn sich die Situation weiter zuspitzt und die Siege ausbleiben, war Krämer mit dem Auftritt seiner Profis weitestgehend zufrieden. "Der Mannschaft kann ich wieder mal keinen Vorwurf machen." Nach etwas Anlaufschwierigkeiten habe sich das Team "gegen den Ball gut aufgestellt. Wir hatten gute Umschaltsituationen, haben das Spiel offen gestaltet". Mentalität und Wille hätten gestimmt. Lediglich zwischen der 60. und 80. Minute habe ihm der Auftritt aufgrund der Passivität nicht gefallen. Da es sich aber um das vierte Spiel binnen zehn Tagen gehandelt hatte, sei der "eine oder andere" einfach erschöpft.
So widrig die Bedingungen rund um den Verein aktuell auch sind, am Ende werden Spieler und Trainer an den Ergebnissen gemessen. Und da steht nur ein Sieg aus den vergangenen neun Partien. "Es gibt so Phasen im Fußball, da musst du immer weiter machen, darfst dich nicht zu Hause auf die Couch setzen und das Heulen anfangen", erwartet Krämer von seinen Spielern, jetzt nicht in Selbstmitleid zu versinken. "Du musst probieren, das Beste draus zu machen." Und Chancen dafür gibt es in den kommenden Wochen mit den Duellen gegen direkte Konkurrenten wie Lübeck (Sonntag), Meppen (Mittwoch) und Unterhaching (Sonntag) reichlich. Ebenso für die kommende Woche ist laut der "Westdeutschen Zeitung" ein Treffen zwischen Investor Roman Gevorkyan und der Stadt angesetzt. Dabei soll es vor allem um die Themen Grotenburg-Sanierung und Trainingsbedingungen gehen.