Hansa Rostock vor 777 Fans gegen Halle? So würde es ablaufen
Der F.C. Hansa Rostock ist der geplanten Fan-Rückkehr zum Spiel gegen Halle ein Stück näher gekommen: Das städtische Gesundheitsamt hat am Freitag grünes Licht für das Konzept der Kogge gegeben. Stimmt zu Beginn der nächsten Woche auch die Landesregierung zu, dürfen am 20. März 777 Fans ins Stadion. Am Freitag gab Hansa bekannt, wie es ablaufen würde.
Verschiedene Teststrategien
Basis der geplanten Fan-Rückkehr sind die Corona-Schnelltests vor dem Stadion. Dabei soll in drei Gruppen unterteilt werden: Die Fans auf der Nordtribüne (370 Personen) sollen ab zwei Stunden vor Spielbeginn in Schnellstraßen auf dem Stadionvorplatz getestet werden – jeder Besucher erhält einen Timeslot. Für die Anhänger auf der Westtribüne (120 bis 150 Personen) wird es am Vormittag Abstrichzentren in den Fanshops in der Breiten Straße, im KTC sowie am Stadion geben. "Wir wollen herausfinden, ob sich die Zuschauer vielleicht schon vor dem Spiel testen lassen möchten", begründete Vorstandsvorsitzender Robert Marien bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag.
Die VIP-Gäste sollen über ein Drive-In-Konzept in ihren Autos getestet werden werden und bis zum Ergebnis dort verbleiben. "Aus diesen Strategien wollen wir Erkenntnisse sammeln", so Marien. Auch die Option, Besucher über Selbsttests ins Stadion zu lassen, stand Marien zufolge im Raum, sei aufgrund einer höheren Fehleranfälligkeit dieser Tests jedoch verworfen worden.
Die Zahl der zugelassenen Besucher würde sich derweil genau mit der Anzahl der aus Rostock stammenden Soli-Dauerkarten-Besitzer für die jeweiligen Bereiche decken. Die Kosten für die Schnelltests würde Hansa tragen, auch das Personal – etwa 40-50 Personen sollen zusätzlich im Einsatz sein und vorher angelernt werden – würde der Klub stellen. Die Verwendung der Luca-App, die der Kontaktnachverfolgung dient, soll empfohlen, aber nicht verpflichtend vorgeschrieben werden. Im Stadion selbst würden dann die bekannten Regeln wie Maskenpflicht und Abstandhalten gelten.
Landesregierung muss noch zustimmen
Bereits am Donnerstagabend hatte Hansa Rostock sein Konzept bei einem Treffen mit der Stadt und den anderen Rostocker Profisportvereinen vorgestellt, das Gesundheitsamt gab daraufhin am Freitag grünes Licht. Die endgültige Entscheidung über die Fan-Rückkehr fällt Anfang nächster Woche im Landtag. Den entsprechenden Antrag an das Sport- sowie das Gesundheitsministerium hat Hansa bereits gestellt.
Sollte es grünes Licht geben und das Konzept funktionieren, will Hansa möglichst schnell bis zu 3.000 Fans zulassen. Diese Zahl stand bereits für das Halle-Spiel im Raum, wurde allerdings wieder nach unten korrigiert – vor allem aus einem Grund: "Das hat auch was mit Verantwortung zu tun. Wir wollen nicht, dass aufgrund steigender Zahlen durch mögliche Infektionen die anderen Läden wieder schließen müssen", erklärte Marien. Außerdem wisse niemand, wie lange es dauert, eine große Anzahl von Personen innerhalb kurzer Zeit zu testen. "Es ist keinem geholfen, wenn beim Anpfiff noch 1.000 Leute draußen stehen", gab Marien zu bedenken.
Zuletzt spielte Hansa im September und Oktober insgesamt fünfmal vor jeweils 7.500 Zuschauern im Ostseestadion. Sollten nun erstmals wieder Fans reindürfen, würde Hansa eine Vorreiterrolle in Deutschland einnehmen – und könnte auch anderen Klubs Hoffnung machen, damit Geisterspiele bald wieder Geschichte sind.