Dotchev wird nach Pleite deutlich: "So kannst du nicht gewinnen"
Durch das 1:3 bei Viktoria Köln musste der MSV Duisburg am Samstag einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. Trainer Pavel Dotchev machte bei seiner Rückkehr an den alten Arbeitsplatz vor allem die Defensive als Schwachpunkt seiner Mannschaft aus.
Erst Unwetter dann Urknall
Vielleicht war es so etwas wie ein Wink des Schicksals an diesem Nachmittag für die Gäste des MSV Duisburg. Kurz nachdem Schiedsrichter Max Burda die Partie angepfiffen hatte, fielen teils Tischtennisball große Hagelkörner vom Himmel. Der Unparteiische beorderte die Mannschaften zunächst wieder in die Kabine, aber als das Unwetter nach einigen Minuten vorüber zog, konnte der Ball wieder rollen. Für die Duisburger Zebras sollte das Unwetter nicht der einzige Schreckmoment bleiben. Denn wohl noch unter Schockstarre stehend, agierte die MSV Hintermannschaft zu behäbig beim ersten Gegentor in der 23. Minute durch Cueto. Der Ball, von Kapitän Wunderlich geschlagen, flog zuvor lange durch die Luft. Dennoch konnte Cueto am zweiten Pfosten völlig freistehend zur Führung für die Hausherren treffen. Dotchev äußerte sich nach Spielschluss am Mikrofon von "MagentaSport" ungehalten über die Entstehung der Gegentreffer und hob dabei besonders den ersten hervor: "Wir haben viel zu einfach die Gegentore bekommen. Für mich ist es ganz einfach: Wenn du solche Gegentore bekommst, kannst du auch nicht gewinnen. Wenn man sich überlegt, wie viele Chancen Viktoria hatte und daraus drei Tore entstehen, dann ist das für mich viel zu einfach. Vor allem beim ersten Tor: Der Ball ist 50 Meter in der Luft und da schafft es keiner, Cueto zuzustellen."
Beim 0:2 aus Duisburger Sicht war es erneut Wunderlich, der Kölns Torjäger Thiele mit einem Traumpass in die Schnittstelle der Duisburger Abwehrreihe inszenierte. Was folgte, war ein Kölner Treffer, der dem Unwetter zu Beginn in puncto Explosivität sehr ähnlich sah: Thiele traf den Ball perfekt und zirkelte sein Geschoss an die Unterkante der Latte, von wo das Spielgerät im Netz landete. Etwas mehr als eine halbe Stunde war zu diesem Zeitpunkt gespielt.
Bitter: "Erste Halbzeit komplett verschlafen"
Duisburgs Rechtsverteidiger Joshua Bitter machte nach dem Spiel diese Phase seiner Mannschaft mitverantwortlich für die Niederlage. "Im Großen und Ganzen haben wir uns hier mehr vorgenommen. Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen, da war Viktoria aggressiver in den Zweikämpfen. Dann machen wir noch den Anschluss in der ersten Hälfte, was eigentlich gut für die Moral ist." Gemeint war der Treffer von David Tomic aus der 41. Minute, der zugleich sein erstes Drittligator bedeutete. "Auch in der zweiten Halbzeit waren wir dann insgesamt zu ungefährlich vorne, wir haben es nicht gut rausgespielt über einen Großteil des Spiels", ergänzte Bitter.
Den Schlusspunkt in der von Köln dominant geführten Partie setzte Wunderlich diesmal selbst, indem er einen sehenswerten Pass von Holzweiler in der langen Ecke des Tores von MSV-Keeper Weinkauf versenkte. Somit stand schlussendlich fest, dass Rückkehrer Pavel Dotchev, der erst vor 48 Tagen als Trainer in Köln freigestellt worden war, keine Punkte von seiner früheren Wirkungsstätte mitnehmen konnte. Am Dienstag gastieren die Zebras, die als 15. der Tabelle derzeit vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz liegen, beim Halleschen FC.