Zweitliga-Traum geplatzt: Türkgücü muss "aus Fehlern lernen"
Nach der 0:3-Niederlage gegen Hansa Rostock sind die Zweitliga-Träume von Türkgücü München angesichts eines Rückstands von nun 13 Punkten Rückstand bei zudem noch einem Spiel mehr auf Rang drei geplatzt. Der Aufsteiger müsse nun "aus den Fehlern" lernen.
"Ging für sie um alles"
Die Freude in Rostock über den Auswärtssieg war groß, weil die Ostseestädter wieder auf den zweiten Platz vorrückten. Kein leichtes Unterfangen, wie Hansa-Coach Jens Härtel mit Blick auf die Ambitionen von Türkgücü am Mikrofon von "MagentaSport" klarmachte: "Es ging für sie um alles. Türkgücü mussten alles reinwerfen und unbedingt gewinnen, um überhaupt nochmal ranzuschieben." Doch das Unterfangen misslang, weil der Aufsteiger seine Chancen in der ersten Halbzeit nicht nutzte. "Zwei, drei Hundertprozentige" sah Cheftrainer Serdar Dayat von seiner Mannschaft, die in der vordersten Offensivreihe auf frische Kräfte setzte. Der Plan des Coaches ging zu großen Teilen auf: "Wir wollten mit drei schnellen Männern vorne die Bälle in die Räume bringen."
Nur ohne die Treffer von Sercan Sararer oder Petar Sliskovic, der wegen eines Blutergusses fehlte, blieb Türkgücü in der Offensive zu harmlos. Und so ist der Traum vom direkten Durchmarsch in die 2. Bundesliga geplatzt, der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt bei einem Spiel mehr schon 13 Zähler – selbst zehn Siege aus den letzten zehn Spielen könnten am Ende nicht reichen. Eine Tatsache, über die Investor Hasan Kivran mit Dayat nach Abpfiff sprach? "Er hat mich gefragt, wie es mir geht. Ich habe gesagt, es geht mir schlecht, weil wir verloren haben", erklärte der Coach in der Pressekonferenz.
Dayat lobt "abgebrühte" Rostocker
Ein Knackpunkt der Partie war neben den vergebenen Torchancen wohl auch die Eckballvariante der Rostocker, die quasi mit dem Pausenpfiff für den Rückstand sorgte. "Die letzten zehn Sekunden waren unglücklich vor uns", ärgerte sich Dayat, der weiter auf seinen ersten Sieg als Cheftrainer warten muss. In der Kabine habe er mit der Mannschaft "die Dinge angesprochen, was gefehlt hatte", aber ein echtes Aufbäumen war nach dem Seitenwechsel nicht zu erkennen. Auch wegen der Rostocker Stärke, wie Dayat eingestand: "Wenn du die Dinger gegen eine erfahrene, abgebrühte Mannschaft nicht reinmachst, dann kassierst du einfach die Tore."
In welcher Höhe die Partie am Ende verloren ging, war für den 51-Jährigen eine Nebensache. Trotz des deutlichen Ergebnisses konnte Dayat nämlich wahrnehmen, dass sich seine Mannschaft auf dem Feld füreinander einsetzte: "Für mich war wichtig, dass wir über die 90 Minuten zusammen gegangen sind. Der Teamgeist war da, der Kampfgeist, die Bissigkeit und die Bereitschaft zum Fußball war da." Nun müsse Türkgücü "aus diesen Fehlern" lernen, um die Buden am Ende des Tages zu erzielen. Die nächste Gelegenheit gibt es am Samstag (14 Uhr) in Duisburg. In den verbleibenden zehn Partien dürfte es nun darum gehen, die Saison ordentlich abzuschließen, um in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf auf die 2. Liga zu starten. Ob