Trotz anhaltender Sieglos-Serie: Waldhof hält an Glöckner fest
Durch das 0:1 beim FC Ingolstadt wartet Waldhof Mannheim nun seit sieben Partien auf einen Sieg und liegt nur noch vier Punkte vor den Abstiegsplätzen. Trainer Patrick Glöckner bleibt aber im Amt – vor allem, weil die Leistung gegen die Schanzer stimmte.
Rückendeckung von Kientz
"Ich stehe voll hinter dem Trainer, er macht fantastische Arbeit", stärkte Sportchef Jochen Kientz dem 44-jährigen Coach bereits in der Halbzeitpause im "MagentaSport"-Interview den Rücken. "Patrick weiß, was ich von ihm denke. Er ist für mich immer noch der Richtige, zudem ist die Mannschaft intakt." Nach der Partie wiederholte Kientz sein Bekenntnis zu Glöckner gegenüber dem "Mannheimer Morgen". Trotz der aktuellen Serie gelte es, die Ruhe zu bewahren. Klar ist aber: "Wir müssen natürlich ganz schnell raus aus dieser Phase", so Kientz.
Schon seit Anfang Februar sind die Kurpfälzer sieglos und befinden sich angesichts von nur noch vier Punkten Vorsprung auf Rang 17 nun im Abstiegskampf. Die Leistung bei den Schanzern machte aber Hoffnung: Der Waldhof spielte aggressiv und ließ sich die aktuelle Negativserie nicht anmerken. "Wir haben das gezeigt, was wir uns vorgenommen haben", sagte Glöckner im Anschluss und sprach von einem "richtig guten" Auswärtsspiel. "Wir wollten eine Mannschaft auf das Feld bringen, die engagiert spielt." Ein Plan, der aufgegangen ist. Das Problem: "Leider haben wir es nicht geschafft, ein Tor zu erzielen. Das ist der einzige Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann."
Waldhof hadert mit Schiri
Dabei lag der Ball nach 52 Minuten im Tor, allerdings zählte der Treffer von Arianit Ferati nicht, da der im Abseits stehende Marcel Costly vor FCI-Keeper Fabijan Buntic hergelaufen war und ihm damit nach Ansicht des Schiedsrichters die Sicht versperrte. Costly kam beim Anschauen der Bilder zu einem anderen Ergebnis: "Ich laufe einfach durch und gehe null Komma null zum Ball. Der Torwart sieht den Ball die ganze Zeit, für mich ist es ein klares Tor." Zudem meinte der 25-Jährige: "Nichts gegen den Schiedsrichter, aber die Entscheidungen waren schon eher gegen uns."
Damit spielte Costly auch auf das Gegentor kurz vor der Pause an: Nach einer Ecke für Ingolstadt traf Fatih Kaya zunächst die Latte, ehe Caniggia Elva den Abpraller auf das Tor brachte. Keeper Timo Königsmann schlug den Ball zwar wieder raus, doch der Assistent zeigte an, dass der Ball mit vollem Umfang hinter der Linie gewesen sein soll – die TV-Bilder konnten die Szene nicht eindeutig aufklären. "Das ist unheimlich schwer zu sehen. Aber super, wenn der Assistent da so gute Augen hat", schimpfte Kientz, der wegen Reklamierens ebenso wie Glöckner Gelb sah. Costly sprach von einem "Kacktor", fand aber gleichzeitig: "Wir haben einen Top-Auftritt hingelegt und gezeigt, dass wir den Sieg wollten."
Glöckner zuversichtlich
Unter dem Strich war es eine Leistung, auf die der Waldhof aufbauen kann: "Jetzt gilt es weiterzumachen und die Jungs positiv zu stimmen", richtete Glöckner den Blick nach vorne. "Wenn wir mit der Leistung in die nächsten Spiele reingehen, können wir den Bock umstoßen", zeigte er sich zuversichtlich. Nach der Länderspielpause warten mit Zwickau und Duisburg zwei Duelle gegen unmittelbare Konkurrenten, anschließend geht es nach Lübeck. Um am Ende sicher über dem Strich zu stehen, benötigt der Waldhof aus den verbleibenden neun Partien noch etwa elf Punkte. Ein Unterfangen, das absolut realistisch ist – zumindest wenn die Torflaute (nur drei Treffer in den letzten sieben Spielen) endet.