Sonderkündigungrecht wegen Insolvenz: Gnaase vor KFC-Abgang?
Der KFC Uerdingen steckt mitten im Insolvenzverfahren, weswegen sich Verantwortliche und Fans intensive Gedanken um die Zukunft des Vereins machen. Gleiches gilt für die Spieler. Im Rahmen der aktuellen Entwicklung ist es möglich, dass auch bestehende Verträge über das Saisonende hinaus gekündigt werden. So geschehen beispielsweise bei Dave Gnaase.
Zuerst automatische Verlängerung
Zukunftsplanungen beim KFC Uerdingen? Nach aktuellem Stand ein schwieriges Thema, denn abseits des sportlichen Geschehens kämpft der Klub im Insolvenzverfahren um eine Perspektive. Auf dem Platz geben die Akteure dafür Gas – und holten acht Punkte aus den letzten vier Spielen. Sportlicher Erfolg ist der wichtigste Baustein für Spieler und Verein, um eine gewisse Sicherheit für die Zukunft gewährleisten zu können. Selbst, wenn diese trotz bestehender Verträge nicht zwingend in Uerdingen liegen muss.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens ist es möglich, ein Sonderkündigungsrecht für das Arbeitsverhältnis wahrnzunehmen. Dieses steht jedem Spieler im Kader der Krefelder zu, macht aber nur bei Akteuren mit Vertragsgültigkeit über das Saisonende hinaus Sinn – denn nach einer Kündigung besteht weiterhin eine dreimonatige Frist, in der die Parteien vertraglich gebunden sind. Das heißt, dass die Option spätestens am heutigen Dienstag wahrgenommen werden muss, um ab dem 30. Juni ablösefrei auf dem Markt zu sein. Spieler, deren Verträge ohnehin auslaufen, wären dann sowieso frei.
Anders verhält es sich beispielsweise bei Dave Gnaase, dessen Arbeitspapier ursprünglich zum Saisonende auslief. Wie unsere Redaktion erfahren hat, verlängerte sich der Kontrakt aufgrund seiner Einsatzzeiten automatisch bis 2022, doch Gnaase nahm bereits die Option zur Sonderkündigung war – weswegen er am Saisonende nun doch ablösefrei zu haben wäre. Hintergrund dieser Maßnahme: Angesichts der Unsicherheiten in Krefeld will sich der Spieler rechtzeitig alle Optionen auf dem Markt offen halten.
Zwölf weitere Spieler betroffen
Auf der anderen Seite könnte der 24-Jährige – sofern er das will – genauso gut einen neuen Vertrag beim KFC Uerdingen unterschreiben – auch unabhängig von der Spielklasse. Ein erstes Signal zur weiteren Zusammenarbeit seitens der neuen KFC-Macher soll es bereits gegeben haben. Klar ist, dass angesichts der Kündigung eine deutliche Überzeugungsarbeit nötig wäre. Zumal Gnaase bereits im Winter das Interesse anderer Klubs weckte. Gerade im bayrischen Raum – darunter 1860 München – war der aggressive Mittelfeldmotor gefragt, doch Gnaase blieb. Aus sportlicher Sicht agierte der KFC richtig, denn der 24-Jährige stand während der letzten Erfolgsserie jeweils in der Startelf und trug seinen Teil dazu bei.
Neben Dave Gnaase stehen zwölf weitere Akteure über das Saisonende hinaus unter Vertrag, darunter auch drei Spieler bis 2023. Recherchen unserer Redaktion zufolge werden demnach auch Christian Kinsombi oder Omar Haktab Traoré im Sommer wechseln können, weitere prüfen derzeit wohl ihre Möglichkeiten. Wie viele Spieler das Sonderkündigungsrecht wahrgenommen haben oder noch wahrnehmen werden, ist derzeit nicht bekannt. Geprüft wird im Einzelfall. Gleichwohl könnte auch der Verein einzelne Akteure sondergerecht kündigen.