Seit vier Spielen sieglos: Dynamo trennt sich von Kauczinski
Dynamo Dresden hat die Reißleine gezogen und sich von Cheftrainer Markus Kauczinski getrennt – das gab der Klub am Sonntagvormittag bekannt. Damit reagieren die Sachsen auf den Negativtrend der letzten Wochen. Wer Dynamo nun zum Aufstieg in die 2. Liga führen soll, ist noch offen.
Entwicklung "war nicht gut"
Vier Spiele, drei Niederlagen, nur ein Punkt und kein Tor: Seit Mitte März läuft es bei Dynamo Dresden nicht mehr. Vor zwei Wochen unterlagen die Sachsen als Tabellenführer überraschend bei Schlusslicht Unterhaching, am Samstag setzte es nach einem schwachen Auftritt eine 0:3-Pleite gegen den Halleschen FC. Die Folge: In der Tabelle ist Dresden, wenn auch mit zwei Spielen weniger, nur noch Vierter – und belegt damit erstmals seit Mitte November keinen Aufstiegsplatz mehr. Dass Kauczinski in den verbleibenden sechs Partien noch einmal die Wende einleiten würde, davon waren die Verantwortlichen nicht mehr überzeugt – und stellten den 51-Jährigen mit sofortiger Wirkung frei. Am Sonntagmorgen wurde Kauczinski von Sport-Geschäftsführer Ralf Becker in einem persönlichen Gespräch über die Entscheidung des Vereins informiert.
"Diese Entscheidung ist uns wirklich nicht leicht gefallen, aber wir wollten in der wichtigsten Phase der Saison noch mal einen neuen Impuls setzen, um unser Ziel zu erreichen", begründet Becker. Die Entwicklung zuletzt "war nicht gut", so der 50-Jährige. "Nach dem schwachen Auftritt in Unterhaching wollten wir das Heimspiel gegen Halle unbedingt gewinnen. Das war das Ziel von uns allen – gerade nach den letzten Partien. Leider haben wir das Spiel jedoch deutlich verloren."
Nachfolger noch offen
Wer die Sachsen nun zum Aufstieg führen soll, ist noch nicht bekannt – als Kandidaten gelten Alexander Schmidt und Torsten Ziegner. Das Auslaufen sowie das Spielersatztraining am Sonntagvormittag werden die beiden Co-Trainer Heiko Scholz und Ferydoon Zandi leiten. "Es sind für uns jetzt noch sechs Spiele, in denen wir unbedingt unser Ziel, den Zweitliga-Aufstieg, erreichen wollen. Wir müssen so schnell wie möglich wieder Spiele gewinnen. Dafür werden wir jetzt noch mal alle Kräfte mobilisieren", sagte Becker mit Blick voraus. Bereits am Mittwoch steht das Nachholspiel gegen Duisburg an, ehe es am Samstag nach Lotte geht, wo Dynamo auf den KFC Uerdingen trifft. Schon mit vier Punkten aus diesen beiden Partien wäre Dynamo wieder Zweiter, sechs Zähler würden die Tabellenführung bedeuten.
Kauczinski hatte den Trainerposten bei Dynamo im Dezember 2019 übernommen, konnte den Abstieg aus der 2. Bundesliga aber nicht verhindern. Dennoch blieb der 51-Jährige im Amt und sollte die SGD auf direktem Wege zurück in die 2. Liga führen. Nach einem durchwachsenen Saisonstart schien Dresden mit 14 Siegen aus 19 Spielen zwischen dem 10. und 28. Spieltag voll auf Kurs, ehe Mitte März ein Abwärtstrend einsetzte. Aus den 51 Partien unter der Leitung des gebürtigen Gelsenkircheners holte Dynamo 24 Siege und neun Unentschieden. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. "Es waren 16 sehr ereignisreiche Monate für mich als Dynamo-Cheftrainer", verabschiedete sich der 50-Jährige. "Eine verrückte und intensive Zeit, die ich in meinem Leben nicht missen möchte. Ich habe Dresden und Dynamo lieben gelernt. Ich wünsche der Mannschaft und dem gesamten Verein nur das Beste für die Zukunft."
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