Haching wahrt Hoffnung: "Werden kämpfen bis zum Umfallen"
Das 2:0 gegen Tabellenführer Dynamo Dresden war nicht nur eine Überraschung, sondern auch fast schon der letzte Strohhalm für die SpVgg Unterhaching. Der unerwartete Sieg brachte die Hoffnung auf die Rettung zurück.
Schwabls Bauchgefühl bestätigt sich
Während die Spielvereinigung nach dem unglücklichen 1:1 gegen Viktoria Köln am vergangenen Montag buchstäblich am Boden lag, war das Stimmungsbild nach dem Coup über Dynamo ein gänzlich anderes. Spielern und Trainer war die Erleichterung deutlich anzusehen. "Ich habe heute früh schon ein Bauchgefühl gehabt, dass wir das Spiel gewinnen", verriet Markus Schwabl im Interview bei "MagentaSport" nach der Partie. "Außer uns hat keiner daran geglaubt, obwohl das bei so einer Negativserie auch manchmal schwer ist." Gerade mal ein Sieg aus den letzten 15 Spielen stand bei den Hachingern zu Buche. Wichtig war, dass die Hausherren die dominante Anfangsphase von Dynamo schadlos überstanden. "Von da an haben wir entscheidende Zweikämpfe geholt. Da waren wir giftig, gallig und haben gut verteidigt." Auf die Tore von Stephan Hain (40.) und Christoph Greger per Elfmeter (57.) hatte Dresden keine Antwort mehr.
"Haben wenig zugelassen"
Den ersten Treffer legte mal wieder Schwabl auf. "Nach der Flanke kann er fast nicht daneben köpfen", flachste der Kapitän, der in dieser Saison schon bei zwölf Vorlagen steht. "Man kann sich über das gesamte Spiel freuen, das wir heute abgeliefert haben", sagte Trainer Arie van Lent nach dem zweiten Dreier im Jahr 2021. "Unsere Situation ist immer noch nicht optimal, aber ein Sieg tut natürlich gut." Der Schlüssel dazu war die defensive Stabilität, durch die Haching bislang eigentlich nicht aufgefallen war. "Wir haben wenig zugelassen und hatten sogar noch die Möglichkeiten, auf 3:0 oder 4:0 zu erhöhen", analysierte der Trainer. "Die drei Punkte halten uns ein bisschen am Leben. Wir wissen, worum es hier geht. Das war ein leidenschaftlicher Auftritt." Den Tabellenführer zu schlagen, sei "natürlich etwas Besonderes", so der Niederländer.
Weiterhin ein langer Weg
Der unerwartete Erfolg gebe "Optimismus für die nächsten Wochen." Das bestätigte auch Schwabl: "Abgeschrieben habe ich uns definitiv noch nicht, es gibt noch ein paar Punkte zu holen. Wer hier aufgeben will, darf es gerne machen. Aber den will ich dann morgen am Trainingsplatz nicht mehr sehen. Wir werden kämpfen bis zum Umfallen und bis zum letzten Spieltag", lautete die Kampfansage des 30-jährigen Rechtsverteidigers. Klar ist: Die Situation bleibt angespannt. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt sechs Punkte, 21 Zähler sind noch zu vergeben. Um den Klassenerhalt doch noch zu realisieren, braucht Unterhaching nun eine Siegesserie und muss gleichzeitig auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Mit der Leistung vom Sonntag scheint allerdings weiter alles möglich.