Stefan Krämer: "Wir wollen eine Runde weiterkommen"
Im Oktober 1989 hatte Bayer Leverkusen zuletzt in München gewonnen. Eine 23-Jahre andauernde Durststrecke, die dank des 2:1-Auswärtserfolges nun ein Ende hat. Doch mit Arminia Bielefeld wartet heute Abend um 19 Uhr im DFB-Pokal direkt der nächste Angstgegner auf die Werkself. Schließlich liegt der letzte Sieg der Rheinländer in Bielefeld mittlerweile nun auch schon 13 Jahre zurück. Es folgten vier Niederlagen und zwei Punkteteilungen. Neben Stefan Reinhartz ("Bielefeld ist ähnlich wie Bayern für uns ein bisschen vorbelastet.") waren auch viele Bayer-Fans in den Fanforen alles andere als glücklich ob der Pokalauslosung.
Angstgegner Arminia Bielefeld
"Bei Bielefeld habe ich immer ein mulmiges Gefühl. Kann mich in den letzten 15 Jahren an kein gutes Spiel von uns auf der Alm erinnern" oder "Ausgerechnet beim Angstgegener Bielefeld. Ich sehe schwarz." heißt es dort im Tenor. Bayer 04-Teamchef Sami Hyypiä gab sich indes weitaus selbstbewusster: "Wir wollen natürlich gewinnen. Aber auch in Bielefeld muss jeder Spieler die gleiche Einstellung und Leidenschaft zeigen, wie bei den Bayern, dann wird sich unsere Qualität durchsetzen." "Auf die leichte Schulter werde Arminia sicherlich keiner nehmen", versicherte auch Rudi Völler im Interview mit der Bielefelder Tageszeitung "Westfalen-Blatt. Der Bundesliga-Fünfte muss dabei allerdings auf Stammkeeper Bernd Leno und Karim Bellarabi verzichten. Leno wurde wegen einer Schleimbeutelentzündung bereits am Ellenbogen erfolgreich operiert und fällt für das Spiel in Bielefeld definitiv aus. An seiner Stelle darf sich Michael Rensing beweisen. Bellarabi plagt eine Schambeinentzündung.
"Bei uns zu gewinnen, wird auch für Bayer 04 garantiert nicht leicht"
Auf Bielefelder Seite sind hingegen – bis auf Philipp Heithölter – alle Mann an Board. Zwei davon sind in Leverkusen alte Bekannte. Thomas Hübener und Tim Jerat, der bereits auf das "Spiel des Jahres brennt", kickten bereits zusammen rechtsrheinisch. Auch auf den 12. Mann können sich die Mannen um Stefan Krämer verlassen. Bereits über 23.000 Karten (davon 1.100 an Leverkusen) wurden für das Fluchtlichtspiel abgesetzt. Trainer Stefan Krämer, und ebenfalls wie Jerat gebürtiger Rheinländer, ist schon voller Vorfreunde auf das Match: "Bei uns zu gewinnen, wird auch für Bayer 04 garantiert nicht leicht. Wir werden nicht nur gute Gastgeber für die Leverkusener sein. Wir wollen eine Runde weiterkommen. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir über uns hinaus wachsen und absolut ans Limit gehen", prophezeite Krämer weiter. Ob der DSC der Werkself Kopfschmerzen bereiten wird, wie der Verein mit einer Plakataktion in der Leverkusener City wirbt, wird sich zeigen. Der Stadiongänger darf sich ganz bestimmt auf eine tolle Kulisse und ein packendes Pokalspiel unter Flutlicht freuen.
FOTO: Manuel Grosenick