Batz im Interview: "Möchten Fans mit Derbysieg beschenken"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Saarbrückens Torwart und Leistungsträger Daniel Batz über die erfolgreiche Saison des Aufsteigers, die Mini-Chance auf den Aufstieg, den zukünftigen FCS-Coach Uwe Koschinat und das anstehende Derby beim 1. FC Kaiserslautern.
"Haben uns nie unter Druck gesetzt"
liga3-online.de: Nach fünf Spielen ohne Sieg gewann Saarbrücken zuletzt 2:1 gegen Türkgücü München. Wie erlösend war dieser Erfolg, Herr Batz?
Daniel Batz: Erlösend ist glaube ich das falsche Wort. Es ist ja nicht so, dass wir zuvor eine große Krise hatten. Wir haben gut gespielt, aber viele unnötige Gegentore kassiert. Dennoch waren wir jetzt natürlich sehr froh, dass wir gegen Türkgücü mal wieder einen Dreier einfahren konnten.
Trotz der Serie ohne Sieg ist der FCS weiterhin bester Aufsteiger und rangiert auf Platz fünf. Es ist immer noch eine extrem erfolgreiche Saison, oder?
Definitiv! Aber die Saison ist noch nicht zu Ende. Im Fußball zählt nie der erste, sondern immer der letzte Eindruck. In den kommenden Wochen wollen wir die Spielzeit erfolgreich abschließen und aus den letzten sieben Begegnungen noch so viele Punkte wie möglich holen.
Mit neun Zählern Rückstand auf Platz zwei und drei gibt es auch noch eine kleine Chance auf den Aufstieg. Schielen Sie dort noch hin?
Ganz ehrlich? Eigentlich nicht. Dafür haben wir in den vergangenen Spielen zu viele Zähler liegen gelassen und zu häufig Führungen verspielt. Uns hat in der einen oder anderen Situation auch die notwendige Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Aber das ist auch gar nicht schlimm. Wir sind Aufsteiger und kein Aufstiegsaspirant. Dass wir den Klassenverbleib zu einem so frühen Zeitpunkt so gut wie eingetütet haben, ist ein großer Erfolg.
Mit dem Abstieg hat Saarbrücken nichts mehr zu tun, Aufstiegsdruck gibt es keinen. Eigentlich ist es die perfekte Situation, um jede Woche frei aufzuspielen und Top-Leistungen abzurufen.
Das stimmt. Aber mit dieser Einstellung gehen wir schon fast die gesamte Saison in jedes Spiel. Wir haben uns nie unter Druck gesetzt und uns dadurch schon früh ein Polster auf die unteren Ränge erspielt. Ich denke, dass das einer unserer Erfolgsfaktoren ist. Wir machen uns nie verrückt und versuchen Woche für Woche dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken.
"Kaiserslautern muss dringend gewinnen"
Seit einigen Wochen steht fest, dass Sie zur kommenden Saison einen neuen Trainer bekommen. Mittlerweile ist klar: Es wird der drittligaerfahrene Uwe Koschinat. Wie sehr beschäftigt Sie die Trainerpersonalie als Spieler bereits?
Noch überhaupt nicht. Ich kenne Uwe Koschinat noch nicht persönlich, lediglich aus Testspielen in den letzten Jahren. Aber um ihn kennenzulernen, haben wir demnächst genügend Zeit. Jetzt stehen erst einmal die verbleibenden Begegnungen mit unserem jetzigen Coach Lukas Kwasniok aus.
Am Samstag kommt es zum Derby mit dem 1. FC Kaiserslautern im Fritz-Walter-Stadion. Wie groß ist die Vorfreude?
Riesig! Für die Fans, die Region und uns Spieler hat dieses Spiel eine große Bedeutung. Wir haben extrem Bock und möchten unsere Anhänger, die weiterhin nicht ins Stadion dürfen, mit einem Derbysieg beschenken. Wenn uns das gelingt, ist die Saison noch einmal außergewöhnlicher.
Der FCK steht mit dem Rücken zur Wand, rangiert drei Zähler hinter dem rettenden Ufer. Was erwarten Sie nach dem 1:1 im Hinspiel für eine Partie?
Kaiserslautern muss dringend gewinnen und wird wahrscheinlich ums Überleben kämpfen. Wir stellen uns auf einen Fight mit vielen harten Zweikämpfen ein. Entscheidend wird sein, dass wir genauso emotional agieren wie der FCK – auch, wenn unsere Tabellensituation nicht ansatzweise vergleichbar ist.