Alemannia Aachen: Und wie geht es jetzt weiter?
Die Insolvenz konnte Alemannia Aachen am heutigen Mittwoch in letzter Sekunde abwenden. Wie der Klub heute auf einer Pressekonferenz erklärte, habe man kurzfristig frisches Geld organisieren können und die wohl zwei Millionen Euro große Etatlücke schließen können. Doch die abgewendete Zahlungsunfähigkeit bedeutet noch lange nicht, dass die Alemannia nun von allen Sorgen befreit ist. „Unsere Probleme sind nicht auf einen Schlag beseitigt", musste Präsident Dr. Meino Heyen heute zugeben.
Schuldenberg zwischen zwei und vier Millionen Euro
"Aber wir haben uns eine Situation verschafft, aus der heraus wir besser agieren können." Die Trennung von Geschäftsführer Frithjof Kraemer, der sicherlich eine gewisse Mitschuld an der aktuelle Misere trägt, ist ein erstes Zeichen, dass man die Vergangenheit hinter sich lassen möchte. Dazu gehört allerdings auch, dass man sich wirtschaftlich nun neu aufstellen muss. Offenbar hat die Alemannia, die nachdem Abstieg aus der 1. Bundesliga im Jahr 2007 der reichste Zweitligist war, sich selbst überschätzt und ist die 3. Liga vollkommen falsch angegangen. Wie hoch der Schuldenberg genau ist, hat die Alemannia noch nicht kommuniziert. Verschiedenen Medienberichten zu Folge liegt dieser aber wohl zwischen zwei und vier Millionen Euro. Dieser Fehlbetrag hat sich erst in den letzten Wochen und Monaten angehäuft und muss nun sukzessive abgebaut werden.
Mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten
Zwar verzeichnet die Alemannia durch den höchsten Zuschauerschnitt aller Drittligisten etliche Mehreinahmen, doch in Zukunft muss an allen Enden gespart werden. Das fängt beim Kader an und geht über bestimmte Bereiche des Stadions hinzu externen Bereichen. In der 3. Liga kann sich kein Verein den Komfort leisten, wie er ihn aus der 2. Bundesliga gewohnt ist. „Mit Hochdruck wird dadurch weiterhin an einer endgültigen Lösung gearbeitet“, verriet Vize-Präsident Kutsch. Primäres Ziel sei es in den kommenden Wochen und Monaten vor allem, dass verlorengegangene Vertrauen zu Partnern und Gläubigern wieder herzustellen. Es wird sich zeigen, ob die Alemannia nun wieder in ruhige Fahrwässer geleitet werden kann und nicht plötzlich wieder eine neue Etatlücke auftreten wird. „Wir müssen unsere Aufgaben machen. Auch wenn wir jetzt wieder ein bisschen Luft zum Atmen haben, liegt noch viel Arbeit vor uns“, so Heyen. Langfristig ist der Klub in der 3. Liga aber nicht überlebensfähig.
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