2:3 nach 120 Minuten – Bielefelder Pokalfight nicht belohnt

24.771 Zuschauer, Bayer Leverkusen zu Gast und ein großer Kampf von den elf Spielern in Blau. Da werden bei den meisten Ostwestfalen die Erinnerungen an Bundesliga-Zeiten aufgefrischt. Arminia-Coach Stefan Krämer vertraute der Startelf vom 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Heidenheim. Bei Bundesligist Leverkusen fielen Torwart Bernd Leno, Karim Bellarabi und Philipp Wollscheid kurzfristig aus. Nach dem Anpfiff übernahm Bayer 04 sofort das Ruder. Nach zehn Minuten Druck in der Anfangsphase ärgerten die Hausherren das erste Mal.

Hille sorgt für Ekstase und Hegeler gleicht eiskalt aus 

Sebastian Hille ließ nach einem Zuspiel von Tim Jerat gleich zwei Leverkusener Abwehrspieler aussteigen und blieb dann noch cool genug um den Ball ins linke Eck zu schieben – die bis auf den Gäste-Block ausverkaufte Bielefelder Alm war in Ekstase. (11.). Leno-Ersatz Michael Rensing durfte schon zu früher Stunde den Ball aus dem Tor holen. In der 23. Minute hätte der Ausgleich für die Werkself nicht glücklicher fallen können. Ein misslungener Schussversuch von Manuel Friedrich landete bei Jens Hegeler, der aus 10 Metern eiskalt einschob. Kurze Zeit später verletzte sich Daniel Schwaab in einem Zweikampf mit Dennis Riemer. Für Schwaab ging es nicht mehr weiter und  Hajime Hosogai kam vor der Pause rein. Ömer Topraks Klärungsversuch nach einer Hereingabe von Johannes Rahn ging knapp über die Latte. Jens Hegeler, Stefan Kießling und Manuel Friedrich hatten noch die Chance zur Pausenführung, aber auch die Bielefelder agierten noch mal gefährlich vor dem Bayer-Tor.

Schütz sichert Verlängerung

Elf Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff jubelten die Favoriten aus Leverkusen. Ein Fernschuss von Lars Bender wurde nicht richtig geklärt, so köpfte Manuel Friedrich aus dem Getümmel die Gäste-Führung. Danach kontrollierte Bayer 04 das Spiel. Chancen durch Kießling und Bender blieben ungenutzt. Drittligist Bielefeld hatte aber noch nicht aufgegeben. Vor Allem der agile Sebastian Hille sorgte weiter für Gefahr. Ein Freistoß von Tom Schütz aus zentraler Position brachte das 2:2 ein. Der abgefälschte Schuss landete gegen die Laufrichtung von Keeper Rensing im Kasten (82.). Nachdem die Tormusik erklungen war, hatten die Ostwestfalen schon die nächste Schusschance – der eingewechselte Pascal Testroet verzog aber. Nach 90 Minuten ging es in die Verlängerung.

Schürrle mit dem Außenriss – Arminia gehen die Kräfte aus

Mit einem Außenriss-Schuss erwischte André Schürrle die Bielefelder auf dem falschen Fuß. DSC-Torwart Platins war chancenlos (94.). Zum Schluss ließen die Kräfte bei den kämpfenden Ostwestfalen nach. Auch die langen Bälle auf 1,94-Mann Fabian Klos hatten keinen Erfolg mehr. Eine Schauspieleinlage unsportlichster Art legte Leverkusens Michael Rensing kurz vor Abpfiff ein. Nach einem Zusammenprall blieb Rensing zunächst liegen, stürmte plötzlich auf Klos zu und schubste ihn. Die Folge – nur eine gelbe Karte für Rensing. Den Sieg musste Leverkusen teuer bezahlen. Ömer Toprak spielte mit Nasenbeinbruch durch, Daniel Schwaab musste mit einem Bänderriss früh raus und Lars Bender brach sich eventuell den Kiefer.

Krämer: "Wir geben nie auf"

Bielefelds Trainer Krämer war stolz auf sein Team: "Dass wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind, zeigt einfach nur den Charakter der Truppe. Wir geben nie auf", erklärte er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Bayers Sascha Lewandowski lobte die Einstellung: "Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie kämpfen kann.  Es war kein einfaches Spiel, sondern ein toller Pokalfight mit allem was dazu gehört."

FOTO: Benjamin Hanke

 

   

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