Kutschke genervt: "Nein, aufsteigen wollen wir nicht"
Droht dem FC Ingolstadt erneut ein dramatisches Saisonfinale? Nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge durch das 0:0 gegen Meppen liegen die Schanzer nur noch zwei Punkte vor dem vierten Tabellenplatz. Von einem Negativlauf wollte Stefan Kutschke im Anschluss an die Nullnummer aber nichts wissen – stattdessen reagierte er genervt und flüchtete sich in Sarkasmus.
"Alles schlecht bei uns"
Platz drei, neun Punkte vor Verfolger 1860 München, neun Spieltage vor dem Saisonende: So komfortabel sah die Lage beim FC Ingolstadt noch vor vier Wochen aus. Zwar stehen die Schanzer auch nach dem 0:0 gegen Meppen noch immer auf Rang drei, allerdings ist der Vorsprung auf 1860 München nach lediglich einem Sieg aus den letzten fünf Spielen auf zwei Zähler zusammengeschmolzen. Man könnte also behaupten, dass beim FCI derzeit der Wurm drin ist.
Stefan Kutschke verneinte dies am Mikrofon von "MagentaSport" allerdings vehement: "Es ist kein Wurm drin." Auf Nachfragen hinsichtlich des aktuellen Negativlaufs reagierte der FCI-Kapitän im Anschluss sichtlich genervt und meinte sarkastisch: "Nein, nein. Aufsteigen wollen wir überhaupt nicht, alles schlecht bei uns. Warum sollte ein Wurm bei uns drin sein? Wir reißen uns die ganze Saison den Arsch auf, jetzt haben wir drei Spiele mal nicht gewonnen. Das wissen wir doch am besten." Auch auf eine erneute Nachfrage, ob es dem gebürtigen Dresdner denn nichts ausmache, dass es momentan nicht so leicht laufe, reagierte er eher genervt: "Wollen wir tauschen? Ich muss mich doch jetzt nicht hinstellen und sagen: bei uns ist der Wurm drin." Etwas nachdenklicher wirkte FCI-Trainer Tomas Oral, der nach dem Abpfiff von "gemischten Gefühlen" sprach.
"Brauchen mal einen dreckigen Sieg"
Denn trotz des torlosen Remis zeigte sich der FC Ingolstadt aktiver und verzeichnete durchaus die besseren Torchancen, für einen dreifachen Punktgewinn reichte es aber nicht. Dass dies trotz ebendieser Chancen so war, war vor allem Kutschke ein Dorn im Auge: "Ich nehme das auf meine Kappe. Kurz vor der Pause, das muss der Führungstreffer sein", zeigte sich der Angreifer, der im Meppener Fünfer am Ball vorbeigrätschte (45.), reumütig. "Bevor ich mir die ganze Woche von Euch was anhören muss, mache ich das jetzt gleich hier", zeigte er sich auch hier wieder genervt.
Für Trainer Oral war es aber nicht ausschließlich die eigene Chancenverwertung, die das Remis verursachte. Dies sei ihm "zu einfach". Vor allem die defensive Ausrichtung des SVM, der "wenig für das Spiel getan" habe, war für den 47-Jährigen ausschlaggebend. "Wenn du dann nicht zur richtigen Zeit den Dosenöffner hast, dann langt es eben nicht", resümierte er. "Die Mannschaft hat alles investiert." Auch in den kommenden Woche trifft der FCI mit Lübeck und Zwickau auf Gegner aus der unteren Tabellenhälfte, ehe der Kracher gegen Hansa Rostock folgt. In der Vorbereitung mache Oral "tabellarisch keinen Unterschied", dennoch versicherte er, dass er nun "jedes Spiel wie ein Endspiel" angehen werde. "Wir müssen uns schütteln und brauchen mal einen dreckigen Sieg." Beim schmelzenden Vorsprung auf 1860 München können sich die Schanzer auch nicht mehr allzu viele Ausrutscher erlauben. Oral sprach aber von einer "noch immer guten Ausgangsposition".