Kleiner Dämpfer für 1860: "Die Jagd geht natürlich weiter"

Im Duell zweier "Topmannschaften" holte der TSV 1860 München zu Hause ein 1:1 gegen die zuletzt sehr formstarke Viktoria aus Köln, weshalb Löwen-Trainer Michael Köllner trotz des verpassten Sprungs auf Rang zwei mit dem Ergebnis sehr gut leben könne. Warum die erste Halbzeit seiner Meinung nach phasenweise mit das Beste der Saison war und wie er sich den Ausgleich erklärt.
"Qualität des Gegners anerkennen"
Auch wenn der Blick auf die Tabelle etwas anderes vermuten lässt – unzufrieden war Michael Köllner mit dem 1:1 gegen Viktoria Köln überhaupt nicht. "Ich kann sehr gut mir dem Punkt leben", sagte der Trainer des TSV 1860 München bei "MagentaSport". Schließlich hätten "zwei Topmannschaften" auf dem Platz gestanden. Zwar liegen die Gäste "nur" im Mittelfeld der Tabelle, haben aber sechs der vergangenen acht Partien gewonnen und sind in diesem Zeitraum ungeschlagen. "Man kann nicht davon ausgehen, dass es in jedem Spiel automatisch einen Dreier gibt, sondern muss auch die Qualität des Gegners anerkennen", fügte Köllner bei der Pressekonferenz an.
Durch das Remis sind die Löwen auch im siebten Duell in Folge unbesiegt, holten 17 von 21 Punkten – den Sprung auf den zweiten Platz hat Sechzig allerdings verpasst. Kein Problem für die Münchner: "Die Jagd geht natürlich weiter", sagte Verteidiger Semi Belkahia. Denn das Selbstvertrauen ist natürlich nicht verloren gegangen. Schlecht war die Leistung der Hausherren ja nicht. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, haben da sehr hoch gestanden, hatten guten Zugriff und gute Chancen", erklärte Belkahia seine Sicht der Dinge.
Köln nutzt kurze Schwächephase aus
Auch Trainer Köllner bescheinigte seinem Team "ein sehr gutes Spiel" im ersten Durchgang. Es sei "phasenweise mit das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben" zu sehen gewesen, meinte der 51-Jährige: "Wir waren griffig, haben taktisch sehr variabel gespielt und Viktoria vor viele Probleme gestellt und das Tor super herausgespielt." Nach einer Balleroberung im Mittelfeld hatten die Sechziger den Ball schnell in die Spitze gespielt. Sascha Mölders erzielte mit seinem 21. Saisontreffer die Führung (38.).
Nach der Pause konnte der Aufstiegsanwärter den Druck auf den Gegner jedoch nicht aufrechterhalten. "Wenn du Viktoria Köln nicht permanent auf den Füßen stehst und deine Räume extrem verdichtest, dann reicht eine Aktion aus", so Köllner. Die Gäste nutzten das durch René Klingenburg und kamen zum Ausgleich (64.). Die Reaktion auf den Rückschlag hatte dem Oberpfälzer gefallen: "Nach dem 1:1 haben wir wieder mit viel Leidenschaft und Hingabe versucht, das Spiel noch zu gewinnen. Das war top." Für zwei weitere Punkte hatte es aber nicht mehr gereicht.
Wort Aufstieg wird vermieden
Am Samstag reist der TSV zu Waldhof Mannheim und will den nächsten Sieg holen, um der Konkurrenz im Aufstiegskampf weiter im Nacken zu hängen und deren Fehler ausnutzen zu können. Köllner vermied erneut, das Wort "Aufstieg" zu benutzen. Wichtig sei es, den vierten Platz zu behaupten, der für die erste Runde im DFB-Pokal qualifiziert. Da das Team nicht mehr im bayerischen Landespokal dabei ist, ist die Liga die einzige Möglichkeit, um am nationalen Turnier teilzunehmen. Angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf Rang fünf stehen die Chancen diesbezüglich gut.
Derweil haben die Löwen mit dem Dauerkarten-Verkauf für die kommende Saison begonnen. Erneut können die Fans zwischen einer Herz- und einer Kopf-Variante entscheiden. Die Preise bleiben dabei unverändert. Für die laufende Saison hatte 1860 über 12.000 Dauerkarten verkauft – ins Stadion durften sie bislang nicht.