Nach spätem Gegentor: Bayern II hadert mit langer Nachspielzeit
Bis weit in die Nachspielzeit sah das Team vom FC Bayern München II wie der Sieger im Duell beim FSV Zwickau aus. Doch mit der letzten Aktion des Spiels erzielten die Westsachsen noch das 1:1, was Bayern-Trainer Danny Schwarz ziemlich auf die Palme brachte. Er kritisierte die lange Nachspielzeit und das Verhalten seiner Mannschaft.
Seit sieben Spielen ohne Sieg
Das Zählen bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München geht also weiter: Seit sieben Partien ist der Meister der abgelaufenen Saison ohne Sieg, holte in diesem Zeitraum lediglich zwei Punkte. Nur aufgrund des um einen Treffer besseren Torverhältnisses steht das Team nicht auf einem Abstiegsplatz. Dabei sah es am Dienstagabend beim Gastspiel in Zwickau lange danach aus, dass endlich der befreiende Sieg nach 44 Tagen des Wartens gelingt. Doch dann erzielten die Hausherren durch Steffen Nkansah in der Nachspielzeit noch den Ausgleich (90.+6).
"Ich bin sehr enttäuscht. Wir müssen am Ende clever sein, müssen die Zeit runterlaufen lassen", sagte Torschütze Sarpreet Singh bei "Magenta Sport". Der Neuseeländer hatte sein Team in Führung gebracht (35.). Glücklich, wie sein Trainer Danny Schwarz im Nachgang zugab: "Die erste Halbzeit haben wir verschlafen. Da waren wir von der Wucht und der Zweikampfhärte von Zwickau überrascht. Zwickau war uns in allen Belangen überlegen. Mit der einzigen Aktion haben wir ein Tor gemacht", sagte der 45-Jährige, der Anfang April zusammen mit Martin Demichelis die Betreuung der Mannschaft von Holger Seitz übernommen hatte.
"Leider nicht belohnt worden"
Erst im zweiten Durchgang hätten sich die Spieler der Robustheit des Gegners angepasst: Es sei "sensationell" gewesen, "was das Kämpferische und das Dagegenhalten anging", meinte Schwarz: "Leider sind wir nicht belohnt worden." Denn trotz richtig guter Konterchancen – phasenweise war das Tor der Zwickauer sogar leer, weil Keeper Johannes Brinkies bei Standards mit nach vorn gekommen war – gelang kein zweiter Treffer. Und die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wurde bestraft. Mit der letzten Aktion glichen die Schwäne aus.
Was den FCB-Trainer aus mehrfacher Sicht sehr ärgerte: "Ich rege mich über fünf Minuten Nachspielzeit auf. Keine Ahnung, wo die vom Himmel gefallen sind." Schließlich habe es keine große Verletzungspause oder Zeitspiel gegeben: "Das ist das große Geheimnis vom Schiedsrichtergespann." Zudem kritisierte Schwarz, der bei der Aktion unmittelbar vor dem FSV-Treffer auch einen Foulpfiff erwartet hatte, das naive Verhalten seiner Spieler. "Völlig unclever" hätten sich diese verhalten: "Wir hatten in der Nachspielzeit drei Mal die Möglichkeit an die Eckfahne zu gehen und die Uhr herunterzuspielen. Das ist ganz bitter."
"Werden die Jungs wieder aufrichten"
Ein Umstand, der seiner Meinung nach auf das niedrige Alter und damit die fehlende Abgezocktheit der Akteure zurückzuführen sei. "Das ist eine weitere Erfahrung für die Jungs, aber wir werden sie wieder aufrichten." Im fünftletzten Spiel der Saison empfangen die FCB-Junioren am kommenden Montag zu Hause den 1. FC Saarbrücken. Dann ist die Zeit reif für den neunten Saisonsieg. Denn Lust, zu zählen, hat niemand mehr.