Stadionsuche: Viktoria Berlin favorisiert mobile Arena
Seit vergangenen Freitag steht Viktoria Berlin durch den Abbruch der Regionalliga Nordost als erster Aufsteiger in die 3. Liga fest – zumindest aus sportlicher Sicht. Denn ob die Hauptstädter die Lizenz erhalten werden, ist noch offen. Knackpunkt ist die Stadionfrage, bei der sich aber eine mögliche Lösung abzeichnet.
Standortfrage noch nicht geklärt
Als Viktoria Berlin vor zwei Jahren nach dem Ausstieg seines Investors Insolvenz anmelden musste, dachte beim Deutschen Meister von 1908 und 1911 niemand ernsthaft an Profifußball. Doch mit harter Arbeit kämpfte sich die Viktoria zurück und darf sich nach elf Siegen aus elf Spielen in der abgebrochenen Saison nun Drittligist nennen. "Natürlich ist die Freude sehr groß, wir haben ein großes Ziel erreicht", sagt Sportdirektor Rocco Teichmann im "Sportbuzzer"-Interview und betont: "Die 3. Liga soll kein kurzes Abenteuer sein, sondern wir wollen uns dort etablieren." Doch dafür benötigt die Viktoria erstmal ein drittligataugliches Stadion. Die bisherige Heimspielstätte in Lichterfelde ist mit 4.500 Plätzen zu klein, das Olympiastadion mit einer Miete im sechsstelligen Bereich pro Partie wohl deutlich zu teuer. "Unsere Wunschlösung wäre der Jahnsportpark gewesen, aber die fällt ja wegen des geplanten Umbaus aus", so Teichmann.
Und da Union Berlin für die Alte Försterei Eigenbedarf angemeldet hat, das Poststadion zu stark genutzt ist und auch Klubs wie der SV Babelsberg und Energie Cottbus für ihre Stadion abgesagt haben, gehen dem Aufsteiger allmählich die Optionen aus. "Jetzt favorisieren wir eine mobile Arena", gewährt Berlins Sportdirektor einen Einblick in den aktuellen Stand. Ein mobiles Stadion aus Stahlrohr, wie etwa die Brita-Arena in Wiesbaden, könnte innerhalb kürzester Zeit aufgebaut werden. "Allerdings müsste noch die Standortfrage geklärt werden", sagt Teichmann. Und diese könnte sich noch etwas hinziehen. Viel Zeit bleibt allerdings nicht: Bis Ende Mai muss Viktoria Berlin dem DFB nachweisen, rechtzeitig zum Saisonstart über eine drittligataugliche Spielstätte zu verfügen. Andernfalls würde es keine Lizenz geben, sodass die VSG Altglienicke oder Carl Zeiss Jena nachrücken würden. Auch Lok Leipzig, Energie Cottbus und Hertha II, die ebenfalls allesamt eine Lizenz für die 3. Liga beantragt haben, dürften sich Hoffnungen machen.
Kaderplanung läuft
Parallel zur Stadionsuche läuft bereits die Kaderplanung für die 3. Liga: "Konstanz wird für uns sehr wichtig sein, das Trainerteam bleibt zusammen und wir nehmen auch einen großen Teil der Mannschaft mit", so Teichmann. "Aber gerade in einer Phase der Euphorie müssen wir offen und ehrlich sein, weiter gute Entscheidungen treffen, um uns für die neue Liga gut aufzustellen." Anfragen für Leistungsträger würden derzeit nicht vorliegen. Im Hinblick auf den Etat werde sich die Viktoria im Liga-Vergleich "sicher im unteren Bereich" bewegen.