Alles, was ihr zum 34. Spieltag wissen müsst
15 Punkte liegen noch auf dem Teller! Und damit geht es endgültig in die heißeste Phase einer Saison, die uns aufgrund ihrer schwierigen Rahmenbedingungen wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der Vierkampf an der Spitze oder das Treiben im Abstiegskampf, wo liegt euer Augenmerk? Wir widmen uns natürlich einmal mehr beiden Tabellenregionen – hier ist die Vorschau auf den 34. Spieltag.
Die Ausgangslage
Mit dem Heimspiel gegen den HFC kehrt Dynamo Dresden aus der Corona-Zwangspause zurück, für sie gibt es noch in sieben Partien Zählbares zu holen. Die Lage ist aus dem Vorjahr bekannt, doch statt des drohenden Abstiegs kann die SGD nun den Grundstein dafür legen, in den nächsten Tagen die Tabellenführung zurückzuerobern – alle Konkurrenten haben mindestens einmal geschwächelt. Der FC Ingolstadt ist sogar seit fünf Partien sieglos, hat noch dazu das klar schwächste Torverhältnis. Das Heimspiel gegen Zwickau ist eine Pflichtaufgabe, will man seine immer noch ordentliche Ausgangsposition nicht verspielen.
Überspringen wir die Ränge 5 bis 11, beginnt der Abstiegskampf mit – wir reiben uns die Augen – dem 1. FC Magdeburg. Sechs Punkte Vorsprung hat der FCM vor dem ersten Abstiegsplatz, es ist das Ergebnis einer unglaublichen Aufholjagd unter Christian Titz. Statt der befürchteten Alles-oder-nichts-Spiele bekommt der FCM nun Matchbälle für den Ligaverbleib. Gegner Lübeck muss ebenso wie Uerdingen, Bayern II und Kaiserslautern dringend Dreier einfahren. Lautern könnte dabei mit einem Heimerfolg über Schlusslicht Unterhaching deren Abstieg nahezu besiegeln.
Fünf Spiele im Fokus
Das Ostduell: Dynamo Dresden gegen den Halleschen FC
Es gibt sicher schönere Umstände für die Rückkehr in den Normalbetrieb: Am Freitag darf Dynamo Dresden das erste Mal wieder ins Mannschaftstraining, und tags darauf wartet sogleich das Ostderby gegen den Halleschen FC. Genügt das, um die Negativserie auszuradieren? Wir erinnern uns: Vor der Teamquarantäne hat Dynamo nicht nur dreimal nicht gewonnen, sondern ist in allen Spielen auch torlos geblieben. Mittlerweile hat sich 1860 München herangepirscht und Dynamo ist auf Rang 3 abgerutscht, hat allerdings ja noch die Nachholspiele im Gepäck. Gegner Halle ist mit 40 Punkten noch nicht ganz durch, zeigte beim 1:1 gegen Verl zuletzt aber immerhin einige gute Ansätze. Es ist schlicht schwer zu sagen, ob das gegen den klar gehandicapten Aufstiegsfavoriten reichen wird – oder dieser noch unter den Corona-Einschränkungen zu knabbern hat.
Die Chance zur Revanche: Waldhof Mannheim gegen 1860 München
Mit einem 0:5 machte sich Waldhof unter der Woche auf die kurze Rückreise aus Saarbrücken – dabei war man sicherlich keine fünf Tore schlechter gewesen. Dennoch: Die Defensivleistung macht nicht zum ersten Mal in dieser Saison Sorgen. Denn auch der kommende Gegner 1860 München schenkte dem SVW bereits in der Hinrunde zehn Prozent seiner mittlerweile 50 Gegentreffer ein, auch im Grünwalder Stadion hieß es damals 0:5. Waldhof kann sich nun also doppelt revanchieren, wird es aber nicht leicht haben. Denn es deutet sich nicht an, dass sich die aufstiegsbesessenen Münchner Löwen von dem Remis gegen Viktoria Köln lange aufhalten lassen. Zu nah ist die Konkurrenz, zu gut waren die meisten Auftritte dieser Saison. Und zu treffsicher ist dieser Sascha Mölders mit seinen 21 Saisontoren, drei davon gegen Waldhof. Gut möglich, dass der ein oder andere dazukommt.
Die mögliche Vorentscheidung: 1. FC Kaiserslautern gegen die SpVgg Unterhaching
Lautern und die Nachspielzeit: Das wird in dieser Saison wohl eher keine glückliche Beziehung mehr. Erst das Eigentor von Felix Götze, dann der ausgleichende Duisburger Wilson Kamavuaka – trotz guter Leistung gab es für den FCK beim MSV nur ein 2:2, und das ist so kurz vor dem Saisonfinale schlicht ein herber Dämpfer. Dabei ist die Form beachtlich, die Roten Teufel haben fünfmal in Folge nicht verloren, in vier dieser Partien mindestens zwei Tore gemacht und zahlreiche Rückschläge binnen kurzer Zeit weggesteckt. Die Reifeprüfung folgt gegen einen angeschlagenen Gegner: Unterhaching hat nach dem 0:2 gegen Türkgücü unter der Woche wohl die letzte Hoffnung verloren, selbst das theoretische Punktemaximum von 43 Zählern könnte nicht mehr reichen. Umso mehr liegt die Favoritenrolle bei den Gastgebern – mal schauen, wie sie damit umgehen.
Das Nordduell: SV Meppen gegen Hansa Rostock
18 Niederlagen – mehr hat nur die SpVgg Unterhaching. Die zweitschwächste Offensive, die schwächste Defensive, das schlechteste Torverhältnis: Fragt den Fußballgott, wieso der SV Meppen mit dieser Bilanz auf Platz 15 steht – zuletzt profitierte er unter anderem davon, dass sowohl Lautern als auch Bayern II mögliche Auswärtssiege spät verspielten. Nachdem aber nun auch das Kellerduell gegen den so viel formstärkeren 1. FC Magdeburg und zugleich das Debüt vom neuen Trainer Rico Schmitt mit 1:2 verloren ging, wird die Lage allmählich brenzlig. Nun kommt auch noch die rückrundenstärkste Mannschaft vorbei: Hansa reist trotz Tabellenplatz 1 mit Wut zum Nordduell an, denn das 1:1 gegen Wehen Wiesbaden inklusive eines ganz späten Ausgleichs war ziemlich unnötig. Dennoch kann die Rückkehr in die 2. Bundesliga aus eigener Kraft gelingen. Für dieses Ziel sollte ein Dreier in Meppen dann aber auch geholt werden.
Der Matchball: 1. FC Magdeburg gegen den VfB Lübeck
Sie fingen die Rückrunde mit sechs Niederlagen an, jetzt steht der FCM bei einer 6:2:6-Bilanz. Hut ab, Herr Titz! In acht Spielen holte Magdeburg fast so viele Punkte wie in den 25 Partien zuvor, nun geht es bereits um eine Vorentscheidung im positiven Sinne. Gewinnt Magdeburg gegen den VfB Lübeck, der ihm im eigenen Stadion zuletzt in der Regionalliga Nord begegnet ist, könnte der Fußballclub den wohl letzten Schritt Richtung Ligaverbleib schon gehen – und parallel die Holsteiner quasi zurück in die Viertklassigkeit schicken. 44 Zähler hätten die Ostdeutschen mit einem Sieg auf dem Konto. Der gelingt aber nur, wenn Baris Atik trifft: Mit Tor und Vorlage beim 2:1 in Meppen setzte dieser seine beängstigend gute Bilanz fort. Längst ist klar, dass Atik wohl nicht nur aus Magdeburg ein ordentliches Angebot für seine sportliche Zukunft über den 30. Juni hinaus erhalten wird.