Hansa, FCI und 1860 marschieren, Dresden patzt, FCK auf Rang 15

Dynamo Dresden verliert in der Tabelle weiter an Boden und ist nun seit vier Spielen sieglos: Am Samstag unterlagen die Sachsen gegen Halle mit 0:3 und sind nur noch Vierter. Hansa Rostock (3:2 gegen Meppen), Ingolstadt (3:2 gegen Zwickau) und 1860 München (2:0 gegen Mannheim) fuhren dagegen jeweils Siege ein und belegen nun die ersten drei Plätze. Im Keller feierte Kaiserslautern einen wichtigen 3:2-Erfolg gegen Unterhaching und verlässt damit die Abstiegszone, auch Uerdingen sendet durch ein 2:0 bei Türkgücü ein Lebenszeichen.

Dresden 0:3 Halle: Dynamo seit vier Spielen sieglos

13 Tage nach dem letzten Auftritt war Dresden zurück auf dem Rasen, doch Personalprobleme durch elf Ausfälle plagten den Nachzügler. Halle wusste diese Umstände in der Anfangsphase der Partie nicht auszunutzen, die Saalestädter starteten äußerst vorsichtig in das Ost-Derby. Die Szenen spielten sich entsprechend im Mittelfeld ab, trotzdem gehörte dem HFC die erste Chance per Flachschuss von Julian Guttau (21.). Dann brandete der Jubel von Antonios Papadopoulos durch das Rudolf-Harbig-Stadion, weil der Mittelfeldspieler einen Abpraller von Braydon Manu praktisch von der Grundlinie aus spitzestem Winkel einnetzte (27.). Die Führung ging in Ordnung, von Dresden war nicht viel zu sehen. Ein letzter Schuss vor der Pause von Niklas Kreuzer wurde per Querschläger geblockt (43.), es war irgendwie bezeichnend für die Harmlosigkeit der SGD.

Dynamo versuchte, das Spiel in der zweiten Hälfte an sich zu reißen, doch die Ausbeute blieben überschaubar. Das lag aber auch daran, dass Halle die Defensive konsequent dicht hielt. Die Saalestädter witterten ihre Chance – und machten es dann ganz schön! Michael Eberwein leitete einen Konter selber ein, der über Manu und Papadopoulos nach vorne getragen wurde. Letztlich ließ Terrence Boyd in der Mitte für Eberwein liegen, der SGD-Keeper Kevin Broll keine Chance aus elf Metern ließ (62.). Die Riesenchance zum dritten Treffer vergab Papadopoulos dann freistehend, Broll hielt Dynamo im Spiel (67.). Die SGD suchte Lösungen, der HFC hatte sie – einen Konter schloss Manu zum 3:0 ab (77.). Dresden steckte zwar nicht auf, hatte aber keine Ideen mehr. Somit findet sich die SGD (bei zwei Spielen weniger) auf dem vierten Rang wieder, während der HFC auf dem elften Platz nun nah am Klassenerhalt ist.

Meppen 2:3 Rostock: Last-Minute-Sieg für Hansa

Beim zweiten Spiel von Rico Schmitt empfing der SV Meppen den Tabellenführer – und dominierte die Anfangsphase der Partie. Hansa-Keeper Markus Kolke musste schon früh gegen Christoph Hemlein parieren (8.), dann setzte Jeroen Al-Hazaimeh einen vielversprechenden Kopfball freistehend über den Kasten (13.). Meppen machte das Spiel, aber Rostock antwortete im Stile einer Spitzenmannschaft – bei einer Hereingabe in die Mitte fühlte sich niemand für John Verhoek verantwortlich, der Niederländer nickte unbedrängt ein (27.). Auch defensiv waren die Gäste zur Stelle, als sich Markus Ballmert den Ball auf der Grundlinie eroberte und nach Innen zurückgab; Julian Riedel rettete auf der Linie (31.). Dann war der SVM einmal mehr unaufmerksam, bei einem Standard wurde Pascal Breier im Strafraum sträflich alleine gelassen und per Hinterkopf nutzte er diesen Freiraum auch aus – 2:0 (44.).

Rostock, das bis dahin eine überragende Effizienz zeigte, wurde dann unglücklich im zweiten Abschnitt erwischt. René Guder und Damian Roßbach stießen übel mit den Köpfen zusammen, für beide Spieler ging es nicht weiter – und aus dem folgenden Standard resultierte der 1:2-Anschlusstreffer durch Ballmert, der Jubel fiel verhalten aus (60.). Meppen bot jetzt erste Konterräume für Rostock. Lukas Scherff knallte das Leder an den Innenpfosten (65.) – und dann lief es für den SVM, wie zuvor für Hansa! Einen Eckball führten die Emsländer kurz aus, bei der Flanke in die Mitte war Hemlein überraschend frei und nickte zum Ausgleich ein (67.). Die Partie wurde hitziger, wurde ruppiger – das Spielerische blieb auf der Strecke. Aber kurz vor Schluss ließ der Rostocker Jubel dann das Stadiondach abheben! Eine Standardhereingabe in den Strafraum bekam Meppen nicht geklärt, aus dem Durcheinander schweißte dann Philip Türpitz den Ball in die Maschen (90.+1)! Rostock bleibt Tabellenführer und Meppen rutscht auf Rang 16 ab.

Kaiserslautern 3:2 Unterhaching: FCK springt über den Strich

Seitens der Fans gab es vor der Partie am Betzenberg eine kleine Einlage mit Pyrotechnik, die Mannschaft ließ sich vor Anpfiff noch an den Zäunen motivieren. Die Emotionen waren somit direkt da, die Chance für die Roten Teufel ebenfalls: Ein Zuspiel auf Marvin Pourié köpfte der Stürmer an die Latte, den Abpraller konnte Kenny Prince Redondo nicht im Tor unterbringen (6.). Die Lautrer blieben spielbestimmend und erarbeiteten sich die Chancen zunehmend über die Außenbahnen. Hereingaben von Zimmer (16.) oder Redondo (26.) konnte Pourié allerdings nicht verwerten. Dann meldete sich auch Unterhaching mit der ersten Möglichkeit an, doch bei einem scharfen Schuss von Moritz Heinrich war der FCK-Keeper zur Stelle (33.). Anschließend überschlugen sich die Ereignisse: Zuerst hatte Philipp Hercher bei einem Dribbling in den Strafraum Glück, dass er in Ballbesitz blieb, und netzte ein – 1:0 (33.)! Dann dasselbe Spiel auf der Gegenseite, als sich Heinrich in einer Soloaktion gegen die FCK-Abwehr durchsetzte und ebenfalls per Flachschuss traf – 1:1 (35.). Wieder nur 60 Sekunden später stieg Adam Hlousek passend im gegnerischen Strafraum hoch und nickte zur erneuten Führung für die Roten Teufel ein (36.)! Darauf folgte noch ein Freistoß für Lautern aus 16 Metern, den Nicolas Sessa an den linken Pfosten setzte – ausnahmsweise kein Treffer (39.).

Der zweite Abschnitt startete wieder mit einer Schrecksekunde für die Spielvereinigung, denn Keeper Jo Coppens blieb nach einem Zusammenprall mit dem eigenen Mitspieler lange liegen – konnte dann aber weitermachen (49.). Lautern kontrollierte die Partie danach und war dem dritten Treffer näher, als die Hachinger dem zweiten. Erst spät wachten die Oberbayern doch noch auf und Dominik Stroh-Engel wurde zum Aktivposten: Erst leitete er einen Ball auf Joker Boipelo Mashigo weiter, dessen Schuss geblockt wurde (70.), dann ging ein Kopfball des Stürmers knapp am Pfosten vorbei (71.). War das der Weckruf für die Spielvereinigung? Ja! Flanke Mashigo, Kopfball Hain – 2:2 (76.)! Doch Haching schlug sich am Ende selbst. Im Strafraum schubste Felix Göttlicher gegen Elias Huth, den unnötigen Elfmeter aus oberbayrischer Sicht verwandelte Pourié (83.). Von dem dritten Rückschlag erholten sich die Hachinger nicht mehr, die nun neun Punkte hinter dem rettenden Ufer rangieren. Lautern dagegen springt über den Strich auf Platz 15.

Mannheim 0:2 TSV 1860: Löwen rücken auf Rang 3 vor

Ein Stromausfall im Carl-Benz-Stadion verzögerte die TV-Bilder, nicht aber den Blitzstart des TSV 1860 München. Eine hohe Hereingabe legte Sascha Mölders im Strafraum auf Richard Neudecker ab, der sich nach knapp 90 Sekunden nicht zweimal bitten ließ und zur Führung traf (2.). Mannheim schüttelte den Schock schnell ab und kombinierte sich nach vorne, im gegnerischen Strafraum zielte Dennis Jastzrembski mit seinem Schlenzer jedoch am langen Pfosten vorbei (15.). Es blieb eine muntere Partie mit kleineren Chancen auf beiden Seiten, aber dann musste 1860-Keeper Marco Hiller ernsthaft eingreifen: Bei einem Konter wurde der Ball auf Dominik Martinovic durchgesteckt, für den der Winkel dann aber letztendlich zu spitz wurde (23.). Der SVW ließ sich in der Folge weiterhin nicht beirren, doch die sogenannten 100-prozentigen Chancen blieben aus. Genauso auf der anderen Seite, wo 1860 die Partie souverän verwaltete.

Das Bild blieb nach dem Seitenwechsel unverändert, denn über Jastrzembski, Costly und Martinovic kombinierten sich die Mannheimer wieder nach vorne – ohne dabei jedoch große Gefahr auszustrahlen. Spielerisch blieb die Partie ansehnlich, obwohl die Chancen überschaubar waren – bis Marcel Seegert einen Freistoß aus knapp 25 Metern wuchtig auf das Tor hämmerte: Denkbar knapp vorbei (72.)! Mannheim spielte und spielte und konnte froh sein, dass 1860 sie am Leben ließ. Erst klärte Seegert auf der Linie (78.), dann rettete Königsmann vor Mölders (88.). Es folgte ein Platzverweis gegen Marx nach einer üblen Grätsche gegen Tallig (90.+3) und ein Pfostentreffer von Mölders, den Dennis Dressel dann noch über die Linie drückte (90.+5). 1860 springt dadurch auf den dritten Rang, während Mannheim auf Platz zwölf verharrt.

Ingolstadt 3:2 Zwickau: FCI beendet Sieglos-Serie

Der 48. Geburtstag von FCI-Cheftrainer Tomas Oral begann mit der Schanzer Führung durch Björn Paulsen. Bei einem Eckball der Ingolstädter prallte der Ball von FSV-Stürmer Ronny König ab, der FCI-Verteidiger reagierte am schnellsten und fackelte aus fünf Metern nicht lange (5.). Anschließend hätte es einen Elfmeter für Ingolstadt geben können, weil Justin Butler im Strafraum am Trikot gezogen wurde (9.) – stattdessen gab es den Ausgleich. König stieg bei eigener Ecke am höchsten und nickte humorlos ein (12.). Die Partie entwickelte sich früh zu einem offenen Duell, in dem Butler aus kurzer Distanz die Chance zur erneuten Führung per Kopf liegen ließ (29.). Zwickau tauchte im Verlauf der ersten Halbzeit dann immer mehr ab.

Nach dem Seitenwechsel kassierten die Schwäne dann unmittelbar den nächsten Rückschlag. 108 Sekunden nach Wiederanpfiff ließ Filip Bilbija, ebenfalls ein Geburtstagskind, dem FSV-Keeper aus fast 25 Metern keine Chance mit einem strammen Schuss (47.). Zwickau brauchte aber wieder nicht lange, um eine Reaktion zu zeigen. Marius Hauptmann setzte sich auf der Außenbahn gegen Dominik Franke durch, zog nach Innen und vollendete unten links (57.). Die Partie war ausgeglichen und hätte vielleicht auch keinen Sieger verdient gehabt, dann zeigte Schiedsrichter Markus Schmidt auf den Punkt. Bei einer Hereingabe von Dennis Eckert Ayensa bekam Florian Strietzel den Ball zwar an die Hand, doch dieser Pfiff war mehr als umstritten – Eckert Ayensa verwandelte dennoch vom Punkt – 3:2 (75.). In der Schlussphase hätte Ingolstadt noch durch Merlin Röhl erhöhen können (89.), doch es blieb beim 3:2. In der Tabelle ist Ingolstadt weiterhin Zweiter, Zwickau belegt Rang zehn.

Türkgücü 0:2 Uerdingen: KFC wahrt die Hoffnungen

Im Duell der Investorenvereine war der KFC zum Siegen verdammt, aber die Uerdinger starteten auch gut in die Partie. Nach einem Zweikampf zwischen Kilian Fischer und Gino Fechner sprang der Ball zu Fridolin Wagner, der das Visier früh im Spiel aber noch nicht justiert hatte (5.). Danach übernahm Türkgücü weitestgehend das Geschehen, ohne jedoch zu zwingenden Chancen in der Gefahrenzone zu kommen. Uerdingen blieb optisch unterlegen, hatte jedoch die besseren Möglichkeiten. Ein Schnittstellenpass erreichte Muhammed Kiprit, der alleine vor René Vollath jedoch nur zweiter Sieger blieb (33.). Anschließend gab es noch Proteste über ein beabsichtigtes Rückspiel zum TGM-Keeper (34.), doch es ging torlos in die Kabinen.

Kurz nach dem Seitenwechsel schlug der KFC dann final zu. Patrick Göbel verlagerte das Spiel von rechts nach links, wo Gustav Marcussen noch zwei Gegenspieler per Hacken stehen ließ und mithilfe des Innenpfostens zur Führung verwandelte (51.). Uerdingen war nun besser im Spiel und erhöhte folgerichtig: Über Gnaase und Wagner kam der Ball zu Kolja Pusch, der noch einen Gegenspieler vernaschte und schließlich ins lange Eck abschloss (68.). Die Gastgeber drückten zwar auf den schnellen Anschlusstreffer, doch dieser fiel nicht und die Partie war praktisch entschieden. Türkgücü München bleibt Neunter, während der KFC auf dem 17. Tabellenplatz den Anschluss zum rettenden Ufer auf einen Punkt verkürzt.

   

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