"Auf Augenhöhe": FCK schreckt auch vor 1860 nicht zurück
Im Auswärtsspiel bei 1860 München will Kaiserslautern am Dienstag (19 Uhr) den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen. Da jedoch auch die Löwen auf der Erfolgswelle reiten, muss die Freundschaft zwischen Fans und Klubs wohl für 90 Minuten ruhen. Das Selbstvertrauen für einen Erfolg in München, so Trainer Antwerpen, ist beim FCK jedenfalls wieder vorhanden.
Lauterns Brust ist plötzlich breit
Den 1. FC Kaiserslautern und 1860 München verbindet so einiges. Beide gehörten einst zum festen Kern der Bundesliga, beide legten einen bitteren Absturz in die Dritt- respektive Viertklassigkeit hin. Dazu kommt eine traditionsreiche Fanfreundschaft. In der Tabelle freilich erscheinen Querverbindungen zwischen den Klubs derzeit rar. Während die Roten Teufel gegen den Abstieg kämpfen, peilen die Löwen (16 Punkte aus den letzten sechs Spielen) den Sprung in Liga 2 an. Doch der erste Eindruck mag täuschen. Denn Kaiserslautern stabilisierte sich zuletzt, verlor von sechs Partien – wie 1860 – keine einzige und sprang damit über den Strich. Der Aufschwung hat das Selbstvertrauen der Pfälzer gestärkt, wie Trainer Marco Antwerpen auf der Pressekonferenz durchblicken ließ: "Das ist in der 3. Liga so, dass man auf einmal auch mit einem Tabellenvierten auf Augenhöhe ist. Und das sind wir, wenn es um die aktuelle Leistung geht."
Worte, die vor einigen Wochen sicher noch nicht gefallen wären und doch nicht aus der Luft gegriffen sind. Denn der FCK steigerte sich zuletzt nicht nur ergebnistechnisch, sondern präsentierte sich auch spielerisch deutlich verbessert. Zudem holten beide Klubs aus den letzten drei Partien jeweils sieben Punkte, in der Formtabelle der vergangenen fünf Spiele trifft der Erste (1860) auf den Dritten (FCK). Auf kreative Momente werde es im altehrwürdigen Grünwalder Stadion ebenfalls ankommen. Marco Antwerpen ist wichtig, "dass wir schnell reinkommen, dass wir gute Offensivaktionen haben". Auf der anderen Seite des Feldes soll es dann vor allem darum gehen, Münchens nimmermüden Angreifer Sascha Mölders auszuschalten. Der 37-Jährige habe das berühmte Näschen und liefere Tore noch immer wie am Fließband (schon 21 Treffer). "Dementsprechend werden wir ihn natürlich so markieren und so versuchen aus dem Spiel zu nehmen, dass er das gegen uns nicht schafft." Gleichzeitig müsse die Mannschaft Flankenbälle von außen verhindern – zuletzt ein Manko.
"Nochmal mit voller Energie, mit vollem Elan"
Abseits aller taktischen Überlegungen gilt weiter, dass der Abstiegskampf vor allem starke Nerven verlangt. Auch diesbezüglich sieht Lauterns Übungsleiter seine Truppe gerüstet. In Sachen Motivation lasse man trotz der verbesserten Ausgangslage nicht nach. "Wir haben ja selber gesagt, dass es ein Etappenziel gewesen ist, das wir erreicht haben. Und jetzt geht es weiter, damit wir das große Ziel dann am 38. Spieltag auch spätestens eingetütet haben." Obwohl die spielfreien Tage zur Regeneration genutzt wurden, um letztlich "nochmal mit voller Energie, mit vollem Elan" angreifen zu können, reichte die Zeit für einige verletzte Akteure nicht aus.
Neben den sicher ausfallenden Hendrick Zuck (krank), Hikmet Ciftci (Muskelbündelriss) und Marius Kleinsorge (Leistenoperation) steht auch der Einsatz von Daniel Hanslik (Oberschenkelprobleme) noch auf der Kippe. Dafür ist Anas Ouahim nach Gelb-Sperre eine Option, zudem ist Kevin Kraus nach einem Muskelfaserriss wieder ins Training eingestiegen.