Vierkampf um den Klassenerhalt: Die Abstiegskandidaten im Check
Noch sind Mannheim (acht Punkte Vorsprung), Zwickau (sieben) und Duisburg (sechs) zwar nicht endgültig gerettet und Lübeck (sieben Punkte Rückstand) noch nicht abgestiegen, doch im Wesentlichen beschränkt sich der Abstiegskampf vor den letzten drei Spieltagen auf einen Vierkampf. liga3-online.de nimmt das Quartett unter die Lupe.
Ausgangslage: Nach zwischenzeitlich sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer steht der FCK mittlerweile zwar über dem Strich, musste am Dienstag aber eine empfindliche 0:3-Niederlage bei 1860 München einstecken und rangiert jetzt nur noch einen Zähler vor den Abstiegsrängen. Dennoch haben die Pfälzer die beste Ausgangslage aller vier unmittelbar bedrohten Teams.
Form: Mit einer Serie von zwölf Punkten aus sechs Spielen haben sich die Roten Teufel auf beeindruckende Weise aus der Abstiegszone befreit und belegen in der Formtabelle der letzten zehn Spiele den zehnten Platz (13 Punkte).
Restprogramm: Am Samstag steht das Sechs-Punkte-Spiel gegen den KFC Uerdingen an. Mit einem Sieg könnte der FCK einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen, bei einem Unentschieden oder einer Niederlage droht jedoch ein Abstiegsplatz, sodass die Roten Teufel den Klassenerhalt in den letzten beiden Partien gegen Köln (A) und Verl (H) nicht mehr in der eigenen Hand hätten.
Prognose: 6-7 Punkte.
Was für den Klassenerhalt spricht: Auch wenn die Leistung gegen 1860 enttäuschend war: Davor war der FCK von allen am stärksten bedrohten Klubs am besten in Form und erzielte zudem die meisten Tore (16 in den letzten zehn Spielen). Ein weiterer Vorteil könnte zudem sein, dass es für Köln und Verl in den Spielen gegen Kaiserslautern um nichts mehr geht.
Ausgangslage: Noch hat der Trainerwechsel von Torsten Frings hinzu Rico Schmitt nicht den erhofften Effekt gebracht, blieb der SV Meppen in den drei Spielen unter dem 52-Jährigen doch ohne Sieg (ein Punkt). Noch stehen die Emsländer aber über dem Strich, wenn auch nur mit einem Punkt Vorsprung. Zum Verhängnis könnte die Tordifferenz von -21 werden.
Form: Nach zwei Niederlagen gegen Magdeburg und Rostock holte Schmitt am Mittwoch beim 0:0 in Zwickau den ersten Punkt, insgesamt wartet der SVM nun jedoch schon seit sechs Spielen auf einen Sieg und belegt in der Tabelle der letzten zehn Spiele Rang 16 (neun Punkte).
Restprogramm: Im Heimspiel gegen den kurz vor dem Abstieg stehenden VfB Lübeck sind am Samstag drei Punkte Pflicht, danach geht es noch gegen den 1. FC Saarbrücken (A) und den MSV Duisburg (H), die jeweils befreit aufspielen können.
Prognose: 4-6 Punkte.
Was für den Klassenerhalt spricht: Hoffnung macht vor allem das vergleichsweise "leichte" Restprogramm mit Gegnern, für die es nicht mehr um allzu viel geht – wenngleich sich Lübeck sicherlich mit Anstand aus der 3. Liga verabschieden will.
Ausgangslage: Kein eigenes Stadion, zwischenzeitlich quälende Ungewissheit über die Zukunft, Gehaltsrückstände, Insolvenzverfahren, drei Punkte Abzug und große Personalprobleme: Der KFC Uerdingen blickt auf eine überaus turbulente Saison zurück, die von allerlei Widrigkeiten geprägt ist. Angesichts der Begleiterscheinungen ist es durchaus ein Erfolg, dass der KFC den Klassenerhalt weiterhin in eigener Hand hat. Dass derzeit aber maximal 15 Feldspieler zur Verfügung stehen, ist ohne Frage eine große Hypothek.
Form: Nur eine der letzten sieben Partien konnte der KFC gewinnen, im Exil in Lotte sind die Krefelder in sieben Spielen noch ohne Sieg. Neun Punkte aus den letzten zehn Partien bedeuten Rang 15 in der Formtabelle.
Restprogramm: Durch das Sechs-Punkte-Spiel beim 1. FC Kaiserslautern am Samstag haben die Krefelder den Klassenerhalt trotz Platz 17 weiterhin in eigener Hand. Mit einem Sieg würde Uerdingen am FCK vorbeiziehen, eine Pleite wäre dagegen ein schwerer und möglicherweise vorentscheidender Rückschlag. Anschließend warten mit Magdeburg (H) und Mannheim (A) noch zwei Gegner, die sich jenseits von Gut und Böse befinden. Allerdings ist der FCM angesichts von zehn Spielen in Folge ohne Niederlage derzeit in bestechender Form und der KFC in Lotte wie erwähnt noch sieglos. Überhaupt ist Uerdingen mit nur elf Punkten aus 18 Partien das schwächste Heimteam.
Prognose: 4-5 Punkte.
Was für den Klassenerhalt spricht: Es ist vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit, die zum Trumpf im Abstiegskampf werden könnte. Trotz aller Turbulenzen sind die Krefelder nicht auseinandergebrochen, auch hinter den Kulissen geht es bergauf.
Ausgangslage: Steigt der Meister ab? Es wäre ein Novum in der Geschichte der 3. Liga. Mit nur 36 Punkten aus 35 Partien liegen die Bayern-Talente bereits zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer und haben von allen vier aufgeführten Teams die schlechteste Ausgangslage.
Form: Nur eine der letzten 14 Partien gewonnen und in der Rückrunden-Tabelle mit nur zehn Punkten aus 16 Partien auf dem vorletzten Platz: Die U23 des FC Bayern weist aktuell die Bilanz einen Absteigers auf, von der Gala-Form aus dem letzten Jahr ist nichts mehr übrig. Auch der Trainerwechsel von Holger Seitz hinzu Danny Schwarz und Martin Demichelis sorgte bislang nicht für die Wende, das Duo holte aus fünf Partien lediglich drei Zähler.
Restprogramm: Am Sonntag empfängt der FCB die bereits abgestiegene SpVgg Unterhaching, ehe das schwere Derby beim formstarken TSV 1860 München wartet. Am letzten Spieltag bekommen es die Bayern noch mit dem Halleschen FC zu tun.
Prognose: 3-4 Punkte.
Was für den Klassenerhalt spricht: Ein Vorteil könnte sein, dass die Bayern im Schlussspurt nicht mehr reisen müssen, finden die letzten drei Partien doch allesamt im Grünwalder Stadion statt. Viel Zeit für das Trainerduo also, die Mannschaft im Training auf die Partien vorzubereiten. Auf Unterstützung aus dem Profikader können die Amateure indes nicht zählen.