Glöckner spricht von "Kinderfußball" und lässt Zukunft offen
Den Klassenerhalt feierte Waldhof Mannheim am Sonntag bereits vom Sofa aus, durch das 3:2 gegen den Halleschen FC am Montagabend hätten die Kurpfälzer den Ligaverbleib aber auch aus eigener Kraft geschafft. Gänzlich zufrieden war Trainer Patrick Glöckner aber nicht. Zudem ließ er offen, ob er in der kommenden Saison noch auf der Bank sitzen wird.
"Naiv und total unseriös"
Fünf Tore in 45 Minuten – den TV-Zuschauern wurde am Montagabend in der ersten Halbzeit ein wahres Torspektakel geboten. Innerhalb von nur acht Minuten sorgten Dominik Martinovic (17. / 25.) und Stefano Russo (22.) für eine komfortable 3:0-Führung des Waldhof. "Mit diesen zehn Minuten war ich sehr zufrieden", sagte Glöckner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Weitaus weniger zufrieden war er allerdings mit dem, was danach passierte: "Wir sind in ein Spiel verfallen, das mir überhaupt nicht gefallen hat." Gemeint war die Phase, in der Halle binnen drei Minuten zwei Tore erzielte (35. / 38.) und damit schnell wieder verkürzte. "Wir waren naiv, total unseriös und wollten das Ergebnis auf eine Art und Weise ausbauen, die nicht in die 3. Liga gehört." Bei "MagentaSport" sprach Glöckner diesbezüglich von "Kinderfußball" und berichtete von einer lauten Ansprache in der Pause: "Weil ich kein Verständnis dafür habe, wenn man glaubt, nach einem 3:0 überheblich spielen zu können."
Der Auftritt im zweiten Durchgang stimmte den Waldhof-Coach dann aber doch versöhnlich: "Es ging gar nicht mehr um irgendwelche Strukturen, sondern einfach nur darum, sich in jeden Ball reinzuschmeißen und Mentalität auf den Platz zu legen. Das haben meine Jungs sehr gut gemacht." Mit 48 Punkten aus 36 Spielen belegt Mannheim nun Tabellenplatz zehn und kann ohne Druck in die letzten beiden Partien gehen. "Wir freuen uns, dass wir das Ziel erreicht haben – gerade nach den vielen Rückschlägen, die wir im Laufe der Saison einstecken mussten", so der 44-Jährige. Entsprechend möchte er nun "vielleicht mal eine Runde Pizza springen lassen".
Verbleib von Glöckner noch offen
Die Gedanken Glöckners kreisen derzeit aber auch noch um ein anderes Thema: Sitzt er auch in der kommenden Saison auf der Bank? "Das kann ich immer noch nicht beantworten, denn wir wollen noch einige Gespräche führen und schauen, wie wir dann weitermachen in verschiedenen Konstellationen", sagte er am "Telekom"-Mikrofon. Abgeneigt von einem Verbleib scheint er aber nicht: "Ich habe immer gesagt, dass ich mich hier wohlfühle. Ich bin auch so, dass ich sage, dass man das, was man jetzt in einem Jahr aufgebaut hat, auch weiterführen kann." Ob die Verantwortlichen um Sportchef Jochen Kientz das ähnlich sehen, werden die nächsten Tage zeigen. Nach einer Serie von sieben sieglosen Partien war Glöckner Mitte März vor allem von vielen Fans bereits angezählt, bekam aber rechtzeitig die Kurve.
Unabhängig von der Zukunft des 44-Jährigen geht es am Samstag zum SC Verl. "Wir wollen unsere Leistung bestätigen und mit einer gewissen Leichtigkeit auftreten", gab Glöckner die Richtung vor. Mit zwei Siegen aus den letzten beiden Partien winkt eine bessere Platzierung als in der vergangenen Saison (Rang 9), was Glöckners Position zusätzlich stärken dürfte.