SV Meppen droht Abstiegsplatz: "Bilanz ist skandalös"

Es wird immer ungemütlicher für den SV Meppen im Abstiegskampf: Nach dem 0:2 am Freitagabend beim 1. FC Saarbrücken droht den Emsländern ausgerechnet vor dem letzten Spieltag das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz – auch, weil die Bilanz unter Rico Schmitt alles andere als positiv ist.

"Gehe ich in die Kirche und mache drei Kerzen an"

Die Erwartungen und Hoffnungen, die in den Trainerwechsel gesteckt worden waren, gingen beim SV Meppen bislang überhaupt nicht auf. Nach fünf Partien unter Rico Schmitt gab es für die Emsländer erst einen Punkt. "Ich bin engagiert worden, um die Dinge ins Positive zu wenden. Meine Bilanz ist aktuell skandalös", gab der 52-Jährige nach dem 0:2 beim 1. FC Saarbrücken bei "MagentaSport" zu. Und holt der KFC Uerdingen gegen Magdeburg einen Punkt oder gewinnt Bayern II im Derby gegen 1860, steht der SVM vor dem letzten Spieltag sogar auf einem Abstiegsplatz und hätte den Klassenerhalt damit nicht mehr in eigener Hand. "Wenn der Spieltag vorbei ist und wir immer noch über dem Strich stehen, gehe ich in die Kirche und mache drei Kerzen an", will sich Meppens Keeper Erik Domaschke dann bei höheren Mächten bedanken.

Die Beteiligten wissen natürlich um die Brisanz der Situation. Denn nach dem achten Ligaspiel in Serie ohne Sieg kreist das Schreckensszenario Abstieg mehr denn je über der Hänsch-Arena. "Jetzt haben wir es ein Stück weit nicht mehr in der Hand", erklärte Schmitt, fügte aber an: "Es ist noch alles drin und wir werden diese Chance auch nutzen." Die Chance heißt: Heimsieg am letzten Spieltag gegen den nun geretteten MSV Duisburg. Damit es gegen die Meidericher allerdings mit einem Erfolg klappt, muss das Team die Fehler abstellen, wie sie auch am Freitag im Saarland gemacht wurden.

"Wir legen uns die Eier selber rein"

So wurde dem Gegner das Führungstor ohne Bedrängnis aufgelegt. Einen langen Ball in den Strafraum klärte Lars Bünning genau vor die Füße von Tobias Jänicke, der zum 1:0 traf (14.). "Ich gebe das Kommando, dass ich den Ball haben will. Vielleicht hört Lars das nicht, ich weiß es nicht. Und Jänicke ist halt ein abgewixter Stürmer und macht das Ding rein. Wir waren nicht in Bedrängnis, dann hätte ich mir den Ball geschnappt", schilderte Domaschke die Situation. Beim 0:2 durch Timm Golley war die Defensive zu passiv. "Das 0:2 geht in die kurze Ecke, das nehme ich auf meine Kappe", stellte sich der Keeper schützend vor seine Vorderleute. "Wir legen uns am Ende die Eier selber rein", fasst der Trainer den gebrauchten Tag zusammen: "Das zieht sich wie ein roter Faden, das habe ich jetzt nicht abstellen können. Damit reißt du das ein, was du dir aufbaust."

Trotz der Brisanz der aktuellen Lage agierten die Emsländer in der Folge nicht so, wie es die Situation fordert. Vielleicht ist die Angst auch zu groß, der Kopf funktioniert nicht. Denn wirklich gute Chancen gab es keine. Bereits zum vierten Mal in Folge blieb Meppen auswärts ohne Tor – ein neuer Negativrekord in der Drittliga-Historie der Emsländer. "Am Ende war es viel Stückwerk", meinte Schmitt, der auch mit dem Schiedsrichter haderte. Nach 17 Minuten kam FCS-Keeper Daniel Batz aus seinem Kasten und foulte Luka Tankulic außerhalb des Strafraums. Batz sah die gelbe Karte, weil noch Mitspieler um den Tatort standen und hätten eingreifen können. "Bei dem Foul kann man auch eine andere Karte ziehen", so Schmitt. Zudem hätte es nach 80 Minuten noch einen Elfmeter für die Gäste geben können, als Christoph Hemlein am Fuß getroffen wurde.

   

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