MSV bricht gegen Ingolstadt ein: "Vollkommen unerklärlich"

Durch den schon zuvor feststehenden Klassenerhalt hatte der MSV Duisburg beim Heimspiel gegen den FC Ingolstadt nichts mehr zu verlieren. Dennoch schmerzte die 1:5-Niederlage Trainer Pavel Dotchev am Ende sehr, zumal die Meidericher nach dem ersten Durchgang noch mit 1:0 geführt hatten. Wie der Coach sich die Klatsche erklärt.

Dotchev warnte in der Pause

Den Klassenerhalt hatte der MSV Duisburg am Freitagabend durch die Niederlage des SV Meppen beim 1. FC Saarbrücken auf dem Sofa klargemacht. Doch das konnte die Laune von Trainer Pavel Dotchev kurz nach der 1:5-Klatsche zu Hause gegen den FC Ingolstadt nicht aufheitern. Zu schwer lag ihm die Darbietung seines Teams in der zweiten Hälfte im Magen. "Das ist vollkommen unerklärlich", sagte der 55-Jährige nach der Partie.

Dabei war die Partie gegen den Aufstiegsanwärter blendend losgegangen. Maximilian Sauer hatte nach 10 Minuten zur Führung getroffen. Von den Gästen war kaum etwas zu sehen. Der MSV hatte das Spiel unter Kontrolle. Dotchev traute dem Braten nicht: "In der Halbzeitpause habe ich klar gesagt, dass wir mit Druck rechnen und die ersten Minuten überstehen müssen." Die Spieler hatten den Ausführungen ihres Trainers sicherlich gelauscht. Umsetzen konnten sie das Gesagte jedoch nicht.

Drei Gegentore in acht Minuten

Denn schon nach weniger als einer Minute nach Wiederanpfiff gab es Strafstoß für die Ingolstädter, den Stefan Kutschke zum 1:1 verwandelte (47.). Es war der Auftakt in eine kurze Phase, in der der MSV das Spiel komplett aus der Hand gab: Filip Bilbija (54.) und Marcel Gaus (55.) erhöhten schnell auf 3:1 aus Sicht der Schanzer. "In acht Minuten kassieren wir drei Gegentore und dann bricht die Mannschaft zusammen. So einfach ist das", sagte Dotchev. Seine Erklärung für die Hilflosigkeit seines Teams: "Wir waren überrascht, wie Ingolstadt in der zweiten Halbzeit gespielt hat. Sie waren viel aggressiver. Wir haben gedacht, wir können weiter kontrolliert spielen wie in der ersten Halbzeit. Aber auf einmal war der Druck zu groß."

Zudem seien die Gegentore "zu einfach und zu billig" gewesen, schimpfte der Deutsch-Bulgare: "Ich bin sehr, sehr enttäuscht." Auch nach den drei schnellen Gegentreffern konnte sich die Mannschaft defensiv nicht stabilisieren, Dennis Eckert Ayensa (65.) und erneut Bilbija (76.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. "Wir sind nicht konstant und stabil genug. Wir verteidigen nicht gut", meinte der MSV-Coach. Es könne mal passieren, "auf die Fresse" zu bekommen. "Aber bei uns ist es keine Ausnahme." Tatsächlich stellen die Zebras mit 65 Gegentreffern die anfälligste Abwehr der 3. Liga.

Mittwoch Halbfinale im Landespokal

Auch wenn es in der Liga um nichts mehr geht: Am Mittwoch steht gegen Regionalligist Wuppertaler SV das Halbfinale im Landespokal Niederrhein an. Zwei Siege benötigt der MSV in diesem Wettbewerb noch, um in der kommenden Saison am DFB-Pokal teilzunehmen. Am kommenden Wochenende gastiert der MSV dann zum Liga-Abschluss beim SV Meppen an, der noch um den Klassenerhalt kämpft. Schon allein, um der Schuldigkeit der Liga gegenüber gerecht zu werden, will Dotchev jetzt die Zügel nicht lockern und versprach: "Wir wollen und werden in Meppen ein anderes Gesicht zeigen."

   

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