Dynamo macht Aufstieg perfekt – 1860 nur 2:2 im Derby

Nach einem 4:0-Sieg gegen Türkgücü München ist Dynamo Dresden der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Die Sachsen überzeugten in einer intensiv geführten Partie und schossen schon im ersten Durchgang einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus. Den direkten Aufstieg nicht mehr schaffen können hingegen die Münchner Löwen, die im Derby gegen Bayern II nicht über ein 2:2-Unentschieden hinauskamen. Dadurch ist der 1. FC Kaiserslautern endgültig gerettet.

Dresden 4:0 Türkgücü: Dynamos Traum wird Wirklichkeit

Am Ziel für diesen Sonntag gab es nichts zu rütteln: Dynamo Dresden wollte den Aufstieg. Dafür musste jedoch Türkgücü München per Sieg aus dem Weg geräumt werden. Um diesen Auftrag zu erfüllen, veränderte Dynamo-Trainer Alexander Schmidt seine Elf im Vergleich zum 2:0 gegen Köln auf drei Positionen: Daferner, Meier und Kade durften sich von Beginn an beweisen, Hosiner, Kwadwo sowie der gelbgesperrte Will mussten erst einmal zuschauen. Türkgücüs Interimstrainer Andreas Pummer warf derweil die Rotationsmaschine an und wechselte gleich fünfmal: Kusic, Röser, Erhardt, Jakob und Tosun begannen für Sliskovic, Awoudja, Zorba, Gorzel und Laukart. Alexander Schmidt, der zu Beginn der Saison noch beim Gegner an der Seitenlinie gestanden hatte, schien seinen Dresdnern zunächst nur dosierte Offensive verordnet zu haben. So erarbeitete sich Dynamo zwar ein Übergewicht, ohne jedoch zu Chancen zu kommen.

Letzteres lag auch an den Gästen, die sich in jeden Zweikampf warfen und offensichtlich nichts herzuschenken hatten. Durchaus überraschend kamen daher die Geschehnisse der 15. Spielminute: Türkgücüs Park setzte Dresdens Daferner unfreiwillig in Szene, wodurch der Offensivmann frei auf Torhüter Vollath zulaufen durfte. Daferner behielt die Nerven, überlupfte den Schlussmann und stieß das Tor zur zweiten Liga weit auf. Dynamo war nun im Spiel und attackierte munter weiter. Es dauerte nicht sonderlich lange, ehe Königsdörffer den nächsten Treffer nachlegte. Der schnelle Flügelspieler ließ Sorge im Eins-gegen-eins stehen, um schließlich auch Vollath zu überwinden (27.). Der übertölpelte Sorge sah sich daraufhin wohl in der Bringschuld, scheiterte per Kopf aber an Dynamo-Keeper Broll und der direkten Antwort (31.). Im Gegenzug verpasste Mörschel die Vorentscheidung, indem er am knapp am Gehäuse vorbeizielte (32.).

Dynamo ließ auch nach dem Wiederanpfiff nicht nach, Stark und Löwe bewiesen sogleich Zweikampfhärte und handelten sich den gelben Karton ein (49.). Einschüchtern konnten die Dresdner den Gegner damit aber nicht. Türkgücü ging ähnlich aggressiv zu Werke und spielte weiter mit – Tosuns Fallrückzieher ging indes am Tor vorbei (53.). Doch die SGD präsentierte sich an diesem Nachmittag einfach zu gefestigt. So überstand Dynamo alle Bemühungen Türkgücüs und setzte selbst Nadelstiche. Für einen davon zeigte sich Heinz Mörschel zuständig, der eine Hosiner-Ablage aus knapp 15 Metern Entfernung in die Maschen schob (62.). Spätestens zu diesem Zeitpunkt durfte die Vorfreude auf die große Party beginnen. Das galt umso mehr, als Türkgücüs Berzel für ein Foul an Stark die zweite gelbe Karte sah, Dresden also in Überzahl weiterspielen durfte (67.). Dadurch hatte Dresden letztlich keine Mühe, den Sieg über die Zeit zu bringen. Mit dem Abpfiff zirkelte Vlachodimos die Kugel gar noch zum 4:0 in die Maschen (90.). Der Rest war Jubel. In der kommenden Woche tritt die SGD dann noch einmal in Wiesbaden an – dann geht es im Fernduell mit Rostock noch um die Meisterschaft.

1860 2:2 Bayern II: Löwen spielen nur noch um Rang drei

Als wäre ein Derby nicht schon bedeutungsvoll genug, sorgte die Ausgangslage vor dem Duell zwischen 1860 München und Bayern II am Sonntag noch für zusätzliche Brisanz. Die Löwen mussten gewinnen, um Ingolstadt wieder von Platz drei zu verdrängen und im Aufstiegsrennen dabei zu bleiben. Bayern hingegen durfte nicht verlieren, da das Horrorszenario Abstieg andernfalls nicht mehr zu verhindern gewesen wäre. 1860-Trainer Michael Köllner baute auf das Selbstvertrauen seiner zuletzt äußerst erfolgreichen Mannschaft und schickte die gleiche Elf wie in der Vorwoche auf das Grün. FCB-Coach Danny Schwarz nahm nach der Pleite gegen Haching zwei Veränderungen vor und ersetzte Vita und Kühn durch Lungwitz und Motika. Wenig überraschend waren es die seit zehn Spielen ungeschlagenen Löwen, die nach Anpfiff das Zepter übernahmen. Auch die erste Möglichkeit ließ nicht lange auf sich warten: Nach Willsch-Hereingabe wurde Biankadis Schuss geblockt (2.).

Anschließend verloren die Hausherren jedoch etwas von ihrer Zielstrebigkeit, sodass sich die Bayern befreien konnten. Es entwickelte sich eine zerfahrene Partie – in der die Roten plötzlich in Führung gingen. Nachdem Scott vor dem Sechzehner durchgesteckt hatte, reagierte Sieb blitzschnell und schoss flach ins rechte Eck ein (13.). Die Giesinger waren damit gefordert, hatten jedoch auch in der Folge große Probleme mit angriffslustigen Bayern-Amateuren. In Minute 27 war es Singh, der beinahe auf 2:0 stellte, aber hauchzart am Kreuzeck vorbeizielte (27.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs kamen die Löwen wieder auf. Für den Ausgleich brauchten sie dann allerdings einen Strafstoß – Biankadi hatte einen flachen Pass in den Strafraum gespielt, der am Boden liegende Lungwitz den Ball mit der Hand gestoppt. Routinier Mölders schnappte sich die Kugel und zeigte keinerlei Nerven (41.). Wer mit Wiederanpfiff einen Sturmlauf des TSV 1860 erwartete, wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn nicht die Löwen, sondern die jungen Bayern drückten auf das Gas.

Doch nicht nur das: Die Schwarz-Elf ging auch sogleich wieder in Führung. Nach einem Sieb-Zuspiel ließ Sing im Strafraum Gegenspieler Steinhart aussteigen, um dann scharf ins lange Eck abzuschließen (49.). Ebenjener Singh zog kurz darauf erneut los und wurde nur von 1860-Schlussmann Hiller an seinem nächsten Treffer gehindert (52.). In der Folge arbeiteten sich die Löwen wieder in die Partie, übertrieben es dabei an einigen Stellen jedoch. So sah Belkahia seine fünfte gelbe Karte, die ihm eine Sperre für das Saisonfinale bescherte (62.). Ein mindestens so verhängnisvolles Foul beging wenig später FCB-Kapitän Feldhahn, der Lex im Strafraum leicht erwischte und so den zweiten Elfmeter für 1860 verursachte. Dieses Mal nahm sich Steinhart der Sache an – 2:2 (68.). Mit Hochspannung ging es in die Schlussphase, in der beide Mannschaften nach vorne drängten. Aufseiten der Löwen versuchte sich Mölders mit Gewalt, verfehlte aber knapp (78.). Es war zugleich der Startschuss eines letzten Aufbäumens, doch Lex scheiterte gleich doppelt an FCB-Schlussmann Hoffmann (84.). Damit blieb es beim 2:2-Unentschieden, durch das 1860 den direkten Aufstieg abschreiben muss. Im Duell mit Ingolstadt können die Mannen von Michael Köllner aber zumindest noch den Relegationsrang erreichen. Bayern II bleibt derweil im Rennen um den Klassenerhalt, muss am nächsten Wochenende aber gegen Halle gewinnen und zudem auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Derweil ist der 1. FC Kaiserslautern endgültig gerettet.

   

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