FCK feiert Klassenerhalt: "Fast alle haben uns abgeschrieben"
Durch das 2:2 im Stadtderby zwischen dem TSV 1860 München und Bayern München II feiert der 1. FC Kaiserslautern den vorzeitigen Klassenerhalt, nachdem die Roten Teufel noch vor wenigen Wochen bereits von vielen Fußballfans abgeschrieben wurden. Die Spieler erlebten den großen Moment beim gemeinsamen Public-Viewing im Fritz-Walter-Stadion und zogen hinterher Parallelen zwischen dem Spiel und der eigenen Saison.
"Ein Abbild unserer eigenen Saison"
Es war ein Wechselbad der Gefühle, das die Spieler des 1. FC Kaiserslautern am Sonntagnachmittag im VIP-Bereich des Fritz-Walter-Stadions erlebten. Auf einer großen Leinwand schaute das Team gemeinsam das Münchner Stadtderby zwischen den Münchner Löwen und der Zweitvertretung des FC Bayern, in dem es immer wieder hin- und herging und das bis zum Schlusspfiff spannend blieb. Nach zweimaliger Führung der Bayern endete die Begegnung schließlich 2:2, wodurch der 1. FCK einen Spieltag vor dem Saisonende den vorzeitigen Klassenerhalt feiern kann.
"Das Spiel, was wir heute geschaut haben, war ein Abbild unserer eigenen ganzen Saison. Jeder einzelne FCK-Fan ist diese Saison mindestens fünf Jahre gealtert. Und die letzte Viertelstunde von diesem Spiel heute war genau so wie unsere letzten Viertelstunden in jedem einzelnen Spiel", fasste Kapitän Jean Zimmer bei "Der Betze brennt" seine Gefühlslage nach dem nervenaufreibenden Derby zusammen und sprach aufgrund des Klassenerhalts von einem "guten Tag für den Verein. Wir können als Mannschaft extrem stolz auf uns sein, weil uns fast alle abgeschrieben haben, jeden einzelnen Spieler und den ganzen Verein. Aber natürlich nicht alle."
Dabei dachte der 27-Jährige, der erst im Januar zu den damals auf Platz 18 stehenden Lauterern kam, insbesondere an die eigenen Anhänger: "Ich möchte auch nochmal ein fettes Dankeschön an die Fans richten, die uns unterstützt haben, als sonst wirklich keiner mehr an uns geglaubt hat. Das ist nicht selbstverständlich, aber das ist halt der FCK."
"Eine Riesenlast fällt von uns ab"
Noch Mitte März hatten die Roten Teufel nach 29 Spieltagen mit einem Rückstand von sieben Punkten auf das rettende Ufer unter dem Strich gestanden, damals sprach nicht mehr allzu viel für das seit Februar von Marco Antwerpen trainierte Team. Doch mit 16 Punkten aus den folgenden neun Partien schafften die Roten Teufel die kaum noch für möglich gehaltene Aufholjagd und stehen nun sogar einen Spieltag vor Schluss als Drittligist in der kommenden Saison fest. "Ich glaube das hätten die wenigsten gedacht nach Magdeburg, da sah es gar nicht gut aus, als wir sieben Punkte Rückstand hatten", erinnert sich auch Philipp Hercher noch an die verzweifelte Ausgangsposition vor wenigen Wochen. "Die Tabelle von damals haben wir uns gerade auch nochmal zusammen angeschaut. Jetzt haben wir es geschafft, da fällt eine Riesenlast von uns ab. Der Druck, dem wir standhalten mussten in den letzten Wochen – das hat die Mannschaft überragend gemacht", so der 25-Jährige.
Auf einem Video, das der 1. FC Kaiserslautern am Sonntagnachmittag veröffentlichte, ist der große Jubel der Spieler nach Abpfiff zu sehen, bei dem laut Hercher auch "ein paar Flaschen kaputt gegangen" sein sollen. Der Rechtsverteidiger freut sich nach dem Klassenerhalt nun, "einfach mal ein paar Tage den Kopf frei" zu bekommen, bevor der 1. FCK die Saison dann am Samstag mit einem Heimspiel gegen den SC Verl beendet.
So feierte der FCK den Klassenerhalt:
Wie viele Steine sind hier wohl abgefallen? Erleichterung pur 🙌❤ #Betze pic.twitter.com/5O3goG9OMX
— 1. FC Kaiserslautern (@Rote_Teufel) May 16, 2021