1:2 gegen Zwickau: Der VfB Lübeck steigt ab

Nur ein Jahr nach dem Aufstieg ist das Kapitel 3. Liga für den VfB Lübeck schon wieder beendet. Gegen den FSV Zwickau setzte es am Montagabend eine 1:2-Niederlage, womit die Hansestädter den Klassenerhalt am letzten Spieltag nicht mehr erreichen können. Drinkuth sorgte mit einem Abstauber im zweiten Durchgang für den endgültigen K.O., als Lübeck wegen einer roten Karte gegen Kapitän Grupe bereits in Unterzahl auf dem Feld stand.  

Deichmann gleicht Zwickaus frühe Führung aus

Wollte der VfB Lübeck am letzten Spieltag überhaupt noch eine Chance auf den Klassenerhalt haben, so musste im Heimspiel gegen den auswärts so starken FSV Zwickau unbedingt ein Sieg her. Lübecks Coach Rolf Landerl schickte dafür die gleiche Elf auf das Feld wie zuletzt beim 2:0-Erfolg in Meppen. Bei den Sachsen musste deren Trainer Joe Enochs nach dem 0:0 gegen Hansa Rostock hingegen den gelb-rot-gesperrten Frick ersetzen, zudem fanden sich Stanic und König zunächst auf der Bank wieder. Dafür begannen Strietzel, Schröter und Willms.

Den Lübeckern war der hohe Druck, der auf ihren Schultern lastete, von Beginn an anzumerken. Die Hansestädter fanden überhaupt nicht in die Begegnung, standen zu weit von ihren Gegenspielern weg und machten denen das Kombinationsspiel viel zu leicht. Und das wussten die Schwäne auch sofort auszunutzen: Hauptmann konnte ohne Gegenwehr von der rechten Seite in den Lübecker Strafraum eindringen und Lokotsch in der Mitte mit einem halbhohen Ball bedienen. Zwar traf das Geburtstagskind der Sachsen mit seiner Direktabnahme nur den rechten Pfosten, von da sprang der Ball aber Torhüter Raeder an den Arm und überquerte so doch noch die Torlinie zum 1:0 für den FSV (3.). Ein bitterer Start für den VfB Lübeck und seinen Torhüter, der in der nächsten Szene aber immerhin noch Schlimmeres verhindern konnte. Dieses Mal war es Strietzel, der nach einer Ecke von Coskun zum Kopfball kam, aber an einer Glanztat von Raeder scheiterte (7.).

Erst, nachdem Lokotsch Raeder noch einmal mit einem schönen Schlenzer geprüft hatte (15.), schafften es die Hausherren schließlich mal, den Gegner etwas besser vom eigenen Kasten fernzuhalten. Um das Spiel noch einmal drehen zu können, brauchte es aber auch eigene Chancen, die bis zur 30. Minute auf sich warten ließen. Dann probierte es Deichmann mal artistisch mit einem Seitfallzieher aus gut zwölf Metern, den Brinkies noch mit einem Hechtsprung aus dem linken Eck kratzen konnte. Der beste Lübecker Torschütze hatte nun aber erstmals auf sich aufmerksam gemacht und erhielt kurz darauf eine weitere Chance. Bei einem Konter der Hausherren steckte Deters auf Deichmann durch, der nun alleine vor Brinkies die nötige Ruhe behielt und mit seinem achten Saisontreffer den 1:1-Halbzeitstand erzielte (37.).

Drinkuth schießt Lübeck in die Regionalliga

Mit dem zweiten Durchgang waren die Hausherren aber dazu angehalten, noch häufiger den Weg in die Offensive zu suchen. Das gelang zunächst weiterhin nur Deichmann, der mit einem Distanzschuss in die Arme von Brinkies auch die nächste Chance der Hausherren besaß (50.). Lübeck spielte inzwischen jedoch wirklich gut mit. Um so härter traf die Gastgeber dann auch die nächste Szene. Nachdem Kapitän Grupe von Gegenspieler Willms gehalten wurde, zeigte er im Ansatz ein Nachtreten und kassierte dafür von Schiedsrichter Lukas Benen die rote Karte (57.). Für Landerl eine klare Fehlentscheidung, weswegen sich der Lübecker Trainer lautstark am Seitenrand aufregte und von seinen Betreuern zurückgehalten werden musste, um neben einer Verwarnung nicht noch weitere Konsequenzen tragen zu müssen. Anschließend brachte Landerl Okungbowa für Deters, um die Abwehr wieder zu komplettieren.

In Überzahl meldete sich aber auch der FSV Zwickau mal wieder in der Offensive an. Eine verunglückte Flanke von Drinkuth (71.) und ein Distanzschuss von Starke (72.) rückten VfB-Keeper Raeder mal wieder in den Mittelpunkt, während Lübeck auch mit einem Mann weniger mutige Angriffe startete. Damit blieb Zwickau allerdings auch der nötige Platz zum Kontern, den die Schwäne schließlich auch in Zählbares umwandeln konnten. Bei einem dieser Tempogegenstöße bugsierte Schröter den Ball an Raeder vorbei an den linken Pfosten und Drinkuth staubte zum 2:1 für die Gäste ab (76.).

Zwar steckten die Gastgeber in der Folge nicht auf, es sollte aber nicht mal mehr für den Ausgleichstreffer reichen. Damit ist der VfB Lübeck bereits vor dem letzten Spieltag abgestiegen und kehrt nach nur einem Jahr in der 3. Liga schon wieder in die Regionalliga Nord zurück. Vorher steht für den VfB aber noch ein "Abschiedsspiel" beim F.C. Hansa Rostock am kommenden Samstag auf dem Programm. Der FSV Zwickau, nach dem Sieg nun Zwölfter, trifft am letzten Spieltag hingegen im eigenen Stadion auf den 1. FC Saarbrücken.

   

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