Neuer Vertrag? Dynamo und Schmidt "auf einem guten Weg"

Alexander Schmidt hat seit seiner Ankunft in Dresden überzeugt und souverän den Zweitliga-Aufstieg geschafft. Er ist optimistisch, dass sein im Juni auslaufender Vertrag verlängert wird.

Der Trainer hält sich beim Feiern zurück

Inklusive Landespokal stand Schmidt bislang bei sechs Dynamo-Spielen an der Seitenlinie, holte dabei fünf Siege sowie ein Unentschieden und kassierte kein einziges Gegentor. Dank dieser Bilanz stehen die Dresdner bereits einen Spieltag vor Saisonende als Aufsteiger fest und kehren damit auf direktem Weg in die 2. Bundesliga zurück. Das 4:0 gegen Türkgücü München am Sonntag war der entscheidende letzte Schritt und wurde entsprechend gefeiert: "Wir haben in der Kabine ein paar Lieder gesungen und sind dann zum Trainingsgelände gefahren", berichtete Schmidt im Interview mit dem "MDR". Er selbst habe bei der Party aber nicht über die Stränge geschlagen: "Als Trainer muss man sich immer ein bisschen zusammenreißen. So einen Filmriss darf ich mir nicht erlauben", lachte der 52-Jährige.

Schon am Mittwoch geht es für Dynamo im Sachsenpokal-Halbfinale gegen Lokomotive Leipzig weiter, ehe am Samstag das letzte Saisonspiel bei Wehen Wiesbaden ansteht. "Jetzt wollen wir natürlich auch Meister werden und werden auf Sieg spielen. Und im Pokal wollen wir ins Finale kommen", legte Schmidt den Fokus schon wieder auf die kommenden Aufgaben.

"Müssen noch die Modalitäten klären"

Wie es mit ihm selbst weitergeht, ist noch nicht endgültig geklärt. Sportchef Ralf Becker hatte Schmidt als Nachfolger von Markus Kauczinski für die letzten sechs Spiele verpflichtet, verbunden mit der Aufgabe, den Aufstieg zu schaffen. Da der nun gelungen ist, spricht vieles für eine Weiterbeschäftigung des Schwaben. "Ich hoffe es! Wir müssen noch die Modalitäten klären, aber wir sind auf einem guten Weg", so Schmidt vielsagend. Schon am Sonntag hatte er unmittelbar nach dem Spiel gesagt: "Ich glaube, es gibt ein gutes Ende. Ich würde es gerne machen. Von meiner Seite sieht es also gut aus. Es wäre eine Ehre für mich." Sportchef Ralf Becker hält sich gegenüber der "Sächsischen Zeitung" noch bedeckt, was eine Weiterbeschäftigung des Trainers angeht: "Man muss sich erst einmal unterhalten."

Auffällig ist, dass die Spieler die Taktikanweisungen ihres neuen Coaches innerhalb kürzester Zeit verinnerlicht haben. Dynamo steht inzwischen defensiv sehr sattelfest und setzt den Gegner mit aggressivem Pressing schon im Aufbauspiel unter Druck. Schmidt nennt das eine "brutale Retter-Mentalität". Die Mannschaft würde das Gegentor "mit unbedingtem Willen verhindern wollen", das habe er zuvor selten erlebt. Der Aufstieg bedeute ihm viel.

Schmidt hätte sich Fankontakt gewünscht

"Ich sage aber auch ganz ehrlich: Irgendwie ist die Situation im Moment komisch, weil man die Fans überhaupt nicht spürt. Es ist wie eine Scheinwelt, man spürt die Emotionen einfach nicht. Man hätte es irgendwie anders organisieren müssen." Zu den Vorkommnissen vor dem Stadion hatte Schmidt auch eine klare Meinung: "Das war schon schockierend. Es ist schlecht, wenn es in Gewalt ausufert. Wir als Mannschaft und Trainerteam hätten uns gewünscht, dass wir mit Abstand irgendwie mal Kontakt gehabt hätten zu den Fans." Mit einer Vertragsverlängerung könnte er das in der kommenden Saison sicherlich nachholen.

   

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