2. Liga: Auch Braunschweig droht der direkte Wiederabstieg
Nach den Würzburger Kickers droht mit Eintracht Braunschweig auch der zweite Aufsteiger in die 2. Bundesliga direkt wieder abzusteigen. Nach einer 1:2-Niederlage gegen den FWK sind die Niedersachsen auf den vorletzten Platz abgerutscht und haben den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand – im Gegensatz zu Osnabrück, Sandhausen und Regensburg.
BTSV verspielt Vorsprung und Stimmung
Durchaus überraschend feierten Würzburg und Braunschweig im vergangenen Jahr die Zweitliga-Rückkehr. Doch kam der Aufstieg für beide zu früh? Seit dem 32. Spieltag stehen die Würzburger vorzeitig als erster Absteiger fest und nun droht auch Braunschweig die sofortige Rückkehr. Dabei sah es für den BTSV vor fünf Wochen noch richtig gut aus: Nach einem 4:0-Sieg gegen Osnabrück sprangen die Löwen auf einen Nicht-Abstiegsplatz und hatten drei Punkte Vorsprung gegenüber den Lila-Weißen, vier vor Sandhausen. Aber die Konkurrenz legte nach, der BTSV nicht.
So stehen die Braunschweiger jetzt mit 31 Zählern wieder unter dem Strich. Im Auswärtsspiel beim Hamburger SV benötigt Braunschweig für die Relegation am Sonntag nun einen Sieg, während Osnabrück in Aue verlieren muss. Gewinnt die Eintracht mit mindestens vier Toren Differenz, würde auch ein Unentschieden des VfL für Rang 16 reichen. Sollte der SV Sandhausen darüber hinaus noch hoch in Bochum verlieren, wäre auch der direkte Klassenerhalt noch möglich. Dass die Nerven angespannt sind, zeigte vor allem Leihstürmer Dong-won Ji am vergangenen Sonntag. In der Nachspielzeit bei einem 1:2-Rückstand grätschte der Südkoreaner seinen Gegenspieler von hinten wild in die Beine, der Ex-Bundesliga-Profi verpasst somit das Finale durch eine Rot-Sperre. Die Fans waren aufgebracht, zumal die Transferpolitik ohnehin zu ihren größten Kritikpunkten gehört. Denn das Teamgefüge wurde im Sommer schlichtweg auseinander gerissen.
Aufstiegshelden und Stammspieler wie Stephan Fürstner, Bernd Nehrig und Marc Pfitzner wurden aufgrund einer Planung zur Verjüngung abgegeben. Sportchef Peter Vollmann holte daraufhin zwar in beiden Transferphasen Bundesliga-Profis wie Brian Behrendt oder Felix Kroos, sowie herausstechende Drittliga-Akteure wie Fabio Kaufmann oder Yassin Ben Balla. Aber das Gesamtpaket der Mannschaft fand nur selten zusammen. Konstanz gibt es dagegen auf der Trainerposition, nachdem Aufstiegstrainer Marco Antwerpen gehen musste. Nachfolger Daniel Meyer sitzt seither fest im Sattel – und wird auch gegen den HSV auf der Bank sitzen: "Weil nach unserer Auffassung Geschlossenheit die einzige Möglichkeit bietet, unsere letzte Chance zu nutzen", erklärte der Klub am Dienstag.
Wer bleibt direkt drin?
Der VfL Osnabrück hat den Klassenerhalt nach dem überraschenden Heimsieg gegen den HSV – es war der erste nach zuvor zwölf (!) Pleiten in Folge – dagegen wieder in eigener Hand und könnte mit einem Sieg zumindest die Relegation sichern. Sollten Sandhausen (in Bochum) oder Regensburg (gegen St. Pauli) patzen, ist aber auch die direkte Rettung noch möglich. Nach der Drittliga-Meisterschaft vor zwei Jahren erlebten die Lila-Weißen im vergangenen Sommer einen Umbruch, aus dem sie jedoch anfangs stark hervorgingen. Dann folgte jedoch eine Serie von 17 Spielen, in denen Osnabrück gerade einmal fünf (!) Punkte holte.
Die besten Karten im Kampf um den Klassenerhalt haben vor dem letzten Spieltag ohne Frage der SV Sandhausen und der SSV Jahn Regensburg. Beide Klubs wären mit einem Sieg auf jeden Fall gerettet, unter Umständen könnte auch ein Unentschieden oder gar eine Niederlage reichen. Der SVS, von Ex-Profi Stefan Kulovits trainiert, präsentierte sich in dieser Saison bereits von jeder Seite. Eine echte Achterbahnfahrt mit beachtlichen Leistungen, aber auch erschreckenden Tiefen liegt hinter dem SVS, der 2012 die Drittliga-Meisterschaft feierte und seitdem im Unterhaus verblieb. Nur wenn Sandhausen verliert, Braunschweig gewinnt und gleichzeitig acht (!) Tore aufholt, würde es direkt in die 3. Liga gehen. Jahn Regensburg kann im Falle einer Niederlage maximal noch auf den Relegationsplatz abrutschen.