Rot-Weiß Erfurt punktet und macht einen Tabellenplatz gut
Der FC Rot-Weiß Erfurt hat den Schwung aus dem gewonnen Ostderby nicht mitnehmen können und trennte sich am Dienstagabend nach wieder einmal schwacher Leistung mit 1:1 vom SV Babelsberg 03.Bei ungemütlichen 5 Grad tasteten sich beide Teams zunächst ab, bis Oumari die knapp 5.000 Zuschauer mit einem Eigentor aus der Lethargie riss. Nach einem eher harmlosen Schuss des Babelsberger Verteidigers Opper, fälschte Oumari den Ball aus 10 Metern so ab, dass dieser über Torhüter Sponsel hinweg ins Erfurter Gehäuse fiel.
Erfurt planlos im Spielaufbau
Somit waren alle taktischen Vorgaben von Trainer Alois Schwartz nach nur fünf Minuten zunichte gemacht wurden. Den Gästen kam dieser Treffer sehr zu Gute, da man sich nun hinten reinstellen und auf Konter warten konnte. Den Thüringern fehlte es wie schon in so vielen Partien dieser Saison an Kreativität und einem Spieler, der das Zepter in die Hand nahm. Die Spieler waren bemüht, wirkte aber oft unglücklich im Spielaufbau. Das Spielgerät wurde auffallend oft planlos nach vorne geschlagen und somit war es für die „Nulldreier“ ein Leichtes, ungefährdet mit einer 1:0 Führung in die Pause zu gehen. Lediglich Schüsse von Pfingsten-Reddig (18.) und Morabit (28.), welcher nicht an die Leistung des Chemnitz Spiels anknüpfen konnte, zwangen Babelsbergs Torhüter Löhe zum Eingreifen. Die Jungs aus dem Steigerwald durften sich sogar beim eigenen Schlussmann bedanken, dass dieser nach Oumaris Ballverlust den Schlenzer von Essig mit einer Glanzparade entschärfen konnte und das Duell nicht schon vor dem Pausentee entschieden war.
Erfurt schwach und kampflos
Wer zu Beginn der zweiten Halbzeit auf eine verbesserte Erfurter Mannschaft gehofft hatte, wurde maßlos enttäuscht. Die Gastgeber nahmen sich kein Beispiel an den Potsdamern. Diese waren spielerisch nicht besser, machten dies aber durch großen Einsatz wieder wett. Jene Tugenden, von denen die Anhänger der Blumenstäder dachten, dass sie vergangenen Samstag von „ihren Jungs“ wiederentdeckt wurden. Erst nach einer knappen Stunde wurde es vor dem Gehäuse von Frederic Löhe wieder gefährlich. Nach Doppelpass mit Pfingsten-Reddig kam Baumgarten aus 14 Metern zum Abschluss. Acht Minuten später dann die Riesenchance für RWE. Nach Freistoß von Morabit wurde der Ball von der Mauer abgefälscht und landete vor den Füßen Engelhardts, der aber in Löhe seinen Meister fand. In der 74. Spielminute hätte Groß die Begegnung entscheiden können. Doch Andreas Sponsel zeigte im Eins gegen Eins, dass auch er ein starker Rückhalt ist und konnte das 0:2 aus Sicht der Erfurter verhindern.
Last-Minute Tor durch Möckel
Knapp zehn Minuten vor dem Abpfiff schien es, als wäre den Gastgebern klar geworden, wie wichtig diese Partie für den Verein ist. Man spürte den Willen der Spieler, noch etwas Zählbares mitnehmen zu wollen. In der 83. Spielminute hatten alle, die es mit den Schützlingen von Alois Schwartz halten, den Torschrei schon auf den Lippen. Doch Reiche konnte den Fallrückzieher von Tunjic für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie klären. Nur 120 Sekunden später wieder die Erfurt Nummer 9. Auch sein nächster artistischer Torschuss sollte nicht den Weg in die Maschen finden. Es folgte eine Ecke nach der Anderen, aber es fehlte immer die allerletzte Entschlossenheit beziehungsweise der entscheidende Pass, um zum Torerfolg zu kommen. Als nur noch die kühnsten Optimisten mit einem Punktgewinn der Gastgeber rechneten, erbebte das Steigerwaldstadion. In der fünften Minute der Nachspielzeit gewann Torhüter Sponsel nach der 19. Erfurter Ecke das entscheidende Kopfballduell und konnte den Ball somit auf den langen Pfosten weiterleiten, wo der Jens Möckel zum viel umjubelten Ausgleich einnetzen konnte. Der RWE holt aus der spielerisch nicht drittligareifen Partie einen Punkt und schiebt sich nun an der zweiten Mannschaft des BVB vorbei. Als 19. der Tabelle hat der FC Rot-Weiß Erfurt nun zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Babelsberg rutscht durch das Unentschieden mit nun 19 Punkten auf Rang 13.
Aufstellungen:
Rot-Weiß Erfurt: Sponsel – Ofosu-Ayeh (63. Temür), Oumari, Möckel, Ströhl – Möhwald, Engelhardt (84.Kopilas), Pfingsten-Reddig, Baumgarten (63. Drexler) – Morabit – Tunjic
SV Babelsberg 03: Löhe – Kühne, Reiche, Hebib, Opper – Evljuskin (82. Prochnow), Berzel – Hartmann, Groß, Essig (55. Müller) – Koc (70. Kragl)
FOTO: Cello Klettermaxe / fototifosi.de