Schweinfurts Strobl: "Brauchen mehr Mut und Zielstrebigkeit"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Schweinfurts Trainer Tobias Strobl vor dem Playoff-Rückspiel um den Aufstieg in die 3. Liga gegen den Regionalliga Nord-Meister TSV Havelse über die Last-Minute-Niederlage im Hinspiel, die Stimmung im Team und die Ausgangslage vor dem Rückspiel am Samstag.
"Der Ärger war riesig"
liga3-online.de: Nach der eben erst beendeten Meisterrunde in der Regionalliga Bayern folgen aktuell die nächsten "Do or Die"-Spiele um den Aufstieg in die 3. Liga. Ihre Spieler müssen einen Überschuss von Adrenalin haben, oder Herr Strobl?
Tobias Strobl: Absolut. Darauf haben die Jungs aber auch viele Monate gewartet. Das, was wir gerade erleben, sind die speziellen Momente, die man als Fußballer so liebt.
In der Bayern-Meisterrunde setzte sich Ihr Team souverän gegen die Konkurrenten SpVgg Bayreuth und Viktoria Aschaffenburg durch. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Auch in der Nachbetrachtung sind wir der Meinung, dass wir verdient Meister geworden sind. Dieser Erfolg hat uns Rückenwind für die Relegation gegen den TSV Havelse gegeben. Die Mannschaft war auf dem Punkt da und hat tolle Leistungen gezeigt.
Dennoch gab es eine Last-Minute-Niederlage. Ihre Meinung zum 0:1?
Wir haben oft die falschen Entscheidungen getroffen und uns sind im letzten Drittel viele unnötige technische Fehler unterlaufen. Das hat dazu geführt, dass wir nur zu wenigen Torchancen gekommen sind. Im Rückspiel am Samstag müssen wir uns steigern – mehr Mut und Zielstrebigkeit sind gefragt.
Was ging Ihnen beim späten Gegentor durch den Kopf – hatten Sie sich bereits auf ein torloses Remis eingestellt?
Der Ärger war riesig – eine ähnliche Gefühlslage hatte sicher jeder im Stadion. Mir war aber sofort klar, dass wir nochmals mindestens 90 Minuten haben, um diesen Rückstand aufzuholen und unser großes Ziel zu erreichen.
"Jungs glauben weiter an sich"
Das große Ziel ist seit einigen Jahren der Aufstieg in die 3. Liga. Wie bewerten Sie die Ausgangslage vor dem Rückspiel und was spricht dafür, dass Sie doch noch als Aufsteiger vom Platz gehen?
Die Ausgangslage ist zwar etwas unangenehm, aber alles andere als aussichtslos. Es hat sich ja nichts daran geändert, dass wir mindestens ein Tor schießen müssen. Außerdem machen die gezeigten Leistungen sowie die mannschaftliche Geschlossenheit in der Meisterrunde der Regionalliga Bayern Mut. Wir können es noch schaffen.
Wie ist die Stimmung im Team nach dem verlorenen Hinspiel?
Sehr gut! Man merkt, dass die Jungs weiterhin an sich glauben und stets fokussiert sind. Sie sind heiß, das Ruder in Havelse herumzureißen.
Die derzeitige Phase mit Meisterrunde und Aufstiegs-Relegation ist nervenaufreibend und kräftezehrend. Wie sieht die Personallage vor dem Relegations-Rückspiel aus?
Bis auf die verletzten Verteidiger Vitus Scheithauer und Max Bauer stehen uns alle Spieler zur Verfügung.