Pokalsieg im Elfmeterschießen: Türkgücü erstmals im DFB-Pokal

Türkgücü München hat am Sonntag das bayrische Landespokal-Finale gegen den Regionalligisten FV Illertissen mit 8:7 nach Elfmeterschießen für sich entschieden und zieht somit erstmals in der Klub-Historie in den DFB-Pokal ein. Vorausgegangen war dem ein ausgeglichener Fight mit Top-Chancen auf beiden Seiten, ehe Ersatzkeeper Franco Flückiger in einem irren Elfmeterschießen zum Helden wurde.

Ausgeglichene Anfangsphase

Nach Beilegung des Rechtsstreits mit anschließender Vertragsverlängerung konnte Türkgücü-Trainer Petr Ruman von Beginn an auf den letztjährigen Top-Scorer Sercan Sararer setzen und ging entsprechend als Favorit gegen den Regionalligisten, der bereits in den Jahren 2014 und 2015 im DFB-Pokal vertreten war, in das Finale. Vor 500 Zuschauern bei sommerlichen 27 Grad im heimischen Vählinstadion des FVI erwischte der Favorit gleich den besseren Start, ein erster Abschluss von Stürmer Sliskovic strich allerdings hauchzart links am FVI-Pfosten vorbei (11.). Doch auch Illertissen zeigte Willen am Offensivspiel und forderte einen Strafstoß: Nach einem Zweikampf mit Türkgücü-Keeper Vollath kam Angreifer Maurice Strobel zu Fall, doch die Pfeife vom Unparteiischen blieb stumm (20.).

Der Underdog gewann in der Folge leicht die Oberhand und konnte immer mehr Angriffe fahren. Türkgücü unterbrach den Spielfluss durch Fouls, was Gelbe Karten für Kusic und Sararer zur Folge hatte (30./31.). Die anschließende Trinkpause unterbrach das Anlaufen des Regionalligisten vollständig. Stattdessen wurde wieder Türkgücü gefährlich. Im Eins-gegen-Eins gegen FVI-Torwart Thiel behielt dieser gegen Sararer mit einem starken Reflex allerdings die Oberhand und verhinderte den Einschlag in höchster Not (35.). Auch kurz darauf musste Thiel eingreifen und parierte gegen einen Schuss von Ünal Tosun (40.), ehe es dann torlos in die Kabinen ging.

Offensiver Schlagabtausch ohne Ertrag

Besser in die zweite Hälfte hinein fand dann der Gastgeber. FVI-Mittelfeldmann Fabio Maiolo versuchte es mit Gewalt aus der zweiten Reihe, scheiterte allerdings am Lattenkreuz, Schlussmann Vollath wäre wohl ohne Chance gewesen (57.). München-Trainer Ruman reagierte auf den schwachen Start und brachte mit den Neuzugängen Jakobi und Mickels zwei frische Offensivkräfte (65.). Dies zeigte Wirkung, doch nach einer Einzelaktion von Türpitz flog die Kugel knapp am Illertissen-Gehäuse vorbei (71.). Auf der Gegenseite konnte Vollath einen Schuss von Semir Telalovic über die Querlatte lenken (75.).

Auch die letzten Minuten blieben ein Schlagabtausch der beiden Teams, die sich in nichts nachstanden. Der eingewechselte Mickels konnte sich stark durchsetzen und versuchte es mit einem Schuss aus zweiter Reihe, welcher jedoch über das Tor flog (85.). Auf der anderen Seite traf Yannick Glessing freistehend vor dem Tor den Ball nicht richtig und ließ den Lucky-Punch liegen (88.). Mit dem Abpfiff versuchten es sowohl Türkgücü-Neuzugang Türpitz als auch Stürmer Sliskovic ein letztes Mal, doch auch diese Versuche bleiben erfolglos (90+2. / 90+5.). Entsprechend ging es direkt ins Elfmeterschießen.

Wahnsinn im Elfmeterschießen

Zum Duell vom Punkt brachte Münchens Trainer Ruman mit Franco Flückiger für Keeper Vollath einen neuen Schlussmann. Nachdem Türkgücü-Flügelflitzer Mickels den Favoriten in Führung bringen konnte, musste der neue Schlussmann aber auch den Schuss von FVI-Spieler Strobel passieren lassen. Auch Kusic und Rietzler gaben sich im zweiten Versuch keine Blöße für beide Teams. Anders Marco Kehl-Goméz, welcher als dritter Schütze am starken FVI-Schlussmann Thiel scheiterte, doch auch Kai Lubrand konnte Illertissen nicht in Führung bringen und scheiterte an der Latte, sodass es nach drei Schützen beim 2:2 blieb.

Barry und Thiel trafen in der Folge und auch Türpitz bewies als letzter regulärer Münchner Schütze keine Nerven, sodass der Druck beim letzten Elfmeter beim Regionalligisten lag. Dieser ließ sich diesen jedoch nicht anmerken und Keckeisen verwandelte sicher, wodurch auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung ging. Chato und Hertner sowie Boyer und Rupp setzten ihre Versuche souverän in den Kasten. Als Schütze Nummer acht lief der junge Jakobi an – und scheiterte erneut an Thiel. Doch wieder konnte der FVI kein Kapital daraus schlagen, da Maiolo ebenfalls verschoss. Die Entscheidung sollte aber kurz darauf fallen, da Illertissens Wegmann am eingewechselten München-Keeper Flückiger scheitern sollte, der mit dem zweiten gehaltenen Elfmeter zum Matchwinner avancierte und den Drittligisten erstmalig in die erste Runde des DFB-Pokals manövrierte.

   

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