Für 15 Millionen Euro: SV Meppen plant Stadionumbau
Mit einem Ausbau der Hänsch-Arena möchte der SV Meppen die Weichen für eine Zukunft im Profifußball stellen. Nun wurden konkrete Konzepte bekannt, die innerhalb eines Vierjahresplans umgesetzt und schließlich Mehreinnahmen in Millionenhöhe garantieren sollen. Doch braucht der Klub Unterstützung.
"Leuchtturm des Emslands"
"Leider schießt Geld dann doch Tore." Es ist ein ernüchterndes Fazit, das Andreas Kremer, Vorstandssprecher des SV Meppen, in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zieht. Zustande kommt dieses aufgrund eines Abgleichs der Etats einzelner Drittligisten mit deren Platzierung am Ende der vergangenen Saison. Im Falle der Meppener sprechen die Daten eine klare Sprache: Mit 6,2 Millionen Euro (Gesamtbudget) landete der SVM in der Etat-Tabelle auf dem gleichen Rang wie im sportlichen Klassement – dem 17. Den Abstieg verhinderte nur der Lizenzentzug für den KFC Uerdingen. Die Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden liegen für Kremer auf der Hand: "Wenn wir mittelfristig in der 3. Liga bleiben wollen, müssen wir investieren."
Auch das Ziel der Investitionen ist bereits klar: das Stadion. Ein Ausbau der Hänsch-Arena könne die finanzielle Kluft zu den Klubs mit großen Stadien schließen, indem neben höheren Eintrittsgeldern auch mehr Sponsorenverträge generiert würden. Ein klarer und sinnvoller Plan, dessen Umsetzung jedoch Schwierigkeiten birgt. Denn der SVM hat die 15 Millionen Euro, die für anvisierte Umbauarbeiten veranschlagt wurden, freilich nicht auf der hohen Kante. Und so kommt die Politik ins Spiel. Der Vorsitzende der emsländischen CDU-Kreistagsfragtion, Bernd-Carsten Hiebig, weiß durchaus um die Bedeutung des Vereins für die Region: "Der SV Meppen ist der Leuchtturm des Emslands." Zugleich lobt der Politiker das wirtschaftliche Vorgehen des Vereins in den letzten Jahren – die Schuldenfreiheit des SVM darf in der finanziell herausfordernden Liga 3 tatsächlich als Leistung gelten. Folglich müsse sich die Politik nun fragen, was sie zum Erhalt des besonderen Fußballstandorts Meppen beitragen könne, so Hiebig.
Neubau der Westtribüne geplant
Der Klub selbst setzt wie gewohnt auf größtmögliche Transparenz. Die Pläne zum Stadionausbau liegen in detaillierter Form vor, auch erwartete Mehreinnahmen wurden bereits durchgerechnet. Nach der Fertigstellung der Bauarbeiten sollen jährlich zwei Millionen Euro zusätzlich fließen. "Wir wollen nicht den größten Etat haben, aber mit rund acht Millionen Euro konkurrenzfähig bleiben", sagt Andreas Kremer. Den Weg dorthin soll insbesondere der komplette Neubau der alten Westtribüne ebnen, für den alleine acht der veranschlagten 15 Millionen Euro vorgesehen sind. Die neue Tribüne enthielte neben Geschäftsstelle und Fanshop auch die VIP-Tribüne sowie Arbeitsräume für weitere Vereinsangestellte. Auch Sicherheitspersonal und Feuerwehr könnten hier untergebracht werden.
SVM-Geschäftsführer Ronald Maul ergänzt, dass die Tribüne zudem für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden solle und pro Jahr 1,22 Millionen Euro an Mehreinnahmen bringe. Weiterhin geplant: Die Überdachung der Nord- und der Südtribüne, eine neue Flutlichtanlage (eine Million Euro) und eine Rasenheizung für den Trainingsplatz (800.000 Euro). Als Vorhaben von besonderer Dringlichkeit wurden schließlich Ausbau und Modernisierung des Jugendleistungszentrums für 3,1 Millionen Euro festgehalten. Die Hoffnung der Meppener Verantwortlichen ruht nun auf der Lokalpolitik. Diese wird entscheiden, ob und wie die Pläne, deren Umsetzung vier Jahre dauern soll, zu verwirklichen sind.