Siege für FCM, Halle und 1860 – Nullnummer am Betzenberg
Die Saison 2021/22 hat begonnen! Am Samstag trennten sich Kaiserslautern und Braunschweig in einer hitzigen Partie torlos, während 1860 einen 1:0-Auftaktsieg gegen Würzburg feierte. Baris Atik zauberte wieder einmal für den FCM in Mannheim (2:0), auch der 1. FC Saarbrücken holte beim 1:0 gegen Havelse die ersten drei Punkte. Der Hallesche FC grüßt durch ein 3:1 nach 0:1 gegen Meppen vorerst von der Spitze, während Zwickau trotz Führung gegen den BVB II unterlag (1:2).
Kaiserslautern 0:0 Braunschweig: Hitzige Partie am Betze
10.600 Fans verwandelten den Betzenberg nach Monaten erstmals wieder zum Hexenkessel und Lautern wollte diesen Schwung auf dem Rasen direkt mitnehmen. Zunächst mussten die Roten Teufel jedoch aufatmen, denn Luc Ihorst kombinierte ein starkes Dribbling mit dem Pass auf den freistehenden Martin Kobylanski – doch der Braunschweiger setzte das Leder an den Pfosten (10.). Zwischen den Traditionsklubs war sofort Feuer im Spiel, woraufhin auch Lautern gefährlicher wurde. Per Freistoß aus dem linken Halbfeld zwang Mike Wunderlich den BTSV-Torhüter zum schnellen Abtauchen, den Abpraller versuchte René Klingenburg zu verwerten – in beiden Fällen war Jasmin Fejzic zur Stelle (19.). Das Spiel blieb kampfbetont, die großen fußballerischen Momente blieben weitestgehend aus.
Im zweiten Abschnitt setzte sich das ganz ähnlich fort und bemerkenswert blieb, dass Schiedsrichter Martin Thomsen bis dahin keine Karten zückte (51.). Selbst eine kurze Rudelbildung – weil Yari Otto und Daniel Hanslik aneinander gerieten – brachten den Unparteiischen nicht aus der Ruhe (59.). Fejzic bekam dann kurz darauf aber doch noch den gelben Karton nach einer weiteren Rudelbildung, genauso auch Elias Huth (61.). Dazu gab es vereinzelt Fußballerisches, als beispielsweise Wunderlich im Strafraum Marlon Ritter per No-Look-Pass bediente, aber Fejzic klärte (68.). Lautern erarbeitete sich infolge seine Chancen, wieder setzte Wunderlich mit Kenny Prince Redondo einen Kollegen vom Flügel in Szene – wieder parierte Fejzic (72.). Es blieb rustikal: Vor dem gegnerischen Strafraum setzte Zimmer den Verteidiger unter Druck, die anschließende Grätsche traf auch den FCK-Kapitän – schmerzhaft (78.)! Der FCK machte am Ende mehr für das Spiel, doch es blieb beim torlosen Remis zum Auftakt.
TSV 1860 1:0 Würzburg: Löwen gewinnen zum Auftakt
Der vielerorts als Aufstiegsfavorit titulierte TSV 1860 durfte vor heimischen Publikum starten und übernahm direkt zu Beginn das Kommando über die Partie. Die erste Großchance bekam allerdings Würzburg, als Moritz Heinrich nach einem Pass in die Tiefe frei auf Tom Kretzschmar zulief – doch der Ersatzmann im Kasten der Löwen wehrte per Fußparade ab (8.). Kurz darauf nutzte Erik Tallig einen Abpraller für den schnellen Vorstoß, bei dem sich Neuzugang Marcel Bär in der Mitte gegen FWK-Verteidiger Lars Dietz durchsetzte. Auch Ex-Löwe Hendrik Bonmann konnte den Einschlag im Würzburger Netz nicht mehr verhindern (12.). Halbchancen gab es in der Folge auf beiden Seiten und auch das Duell zwischen Bär und Bonmann wiederholte sich im direkten Eins-gegen-Eins, was dieses Mal an den FWK-Keeper ging (37.).
1860 drängte nach der Pause in Person von Merveille Biankadi (47., 53.) auf den zweiten Treffer – und dann machte Sascha Mölders die Bude! Doch der Torjäger stand bei einer Verlängerung nach Eckball im Abseits (58.). Dann wieder Spannung: Kretzschmar führte einen Abstoß falsch aus, woraufhin es einen indirekten Freistoß aus fünf (!) Metern für den FWK gab – Marvin Pourié legte ganz überlegt quer auf Christian Strohdiek, aber dem Kapitän versprang die Kugel (72.)! Anschließend gab es Redebedarf, weil der Würzburger leicht geschubst wurde und auf der anderen Seite foulte Strohdiek gegen Biankadi im eigenen Strafraum – Glück für den FWK (75.)! Bis zum Schluss änderte sich am Ergebnis auch nichts mehr, sodass 1860 den knappen 1:0-Erfolg über die Zeit brachte.
Mannheim 0:2 Magdeburg: Atik in Top-Form
Um keine Personalie hatte sich der FCM in diesem Sommer so sehr bemüht, wie um Top-Scorer Baris Atik – und nach zehn Spielminuten machte sich das bereits bezahlt. Zunächst steckte der Spielmacher auf Luca Schuler mustergültig durch, der Stürmer schlenzte die Kugel anschließend von der Strafraumlinie flach ins Eck (6.). Im nächsten Angriff machte es Atik selbst und traf ebenfalls per Schlenzer in die Maschen (9.). Der frühe Doppelschlag verunsicherte den Waldhof, aber Magdeburg nutzte weitere Chancen durch Alexander Bittroff (11.), Leon Bell Bell (15.) oder Sirlod Conteh (30., 32.) nicht. Kurz vor der Pause hätte Mannheim treffen müssen, als Dominik Reimann einen Ball vor die Füße von Dominik Martinovic abprallen ließ – doch der Stürmer wollte sich den Ball auf den stärkeren Fuß legen, Reimann konnte ihn dadurch wegspitzeln (44.).
Nach dem Seitenwechsel kam Mannheim wesentlich mutiger aus der Kabine und erarbeitete sich mehrfach kleinere Chancen. Gefährlich wurde es im eigenen Strafraum dann jedoch bei einem Abschluss von Bell Bell, der Pfosten rettete den SVW vor der Vorentscheidung (57.). Die Partie war bis tief in die zweite Hälfte völlig offen, doch weitere Top-Chancen blieben auf beiden Seiten aus. Mannheim kämpfte bis zum Schluss, doch die Zeit rannte ihnen schlichtweg davon – auch, weil Magdeburg hinten nichts mehr anbrennen ließ.
Havelse 0:1 Saarbrücken: FCS feiert Auswärtssieg
Nach 30 Jahren kehrt der TSV Havelse in den Profifußball zurück und durfte in Hannover die Saison eröffnen. Der Fokus des Aufsteigers lag naturgemäß auf der Defensive, das Durchkommen des FCS gestaltete sich entsprechend schwierig. Dann aber Julian Günther-Schmidt: Bei einem Angriff flankte der Stürmer auf den zweiten Pfosten, wo Minos Gouras per Volley abschloss und unhaltbar in die Maschen traf (19.). Havelse blieb im Anschluss zwar defensiv eingestellt, doch die Flanken in den Saarbrücker Strafraum mehrten sich – ohne Gefahr bis zur Pause.
In Hannover blieben beide Teams nach der Pause bemüht, aber ungenau. TSV-Keeper Norman Quindt parierte gegen Maurice Deville (47.), auf der anderen Seite blieb Daniel Batz bei einer Freistoßflanke cool (67.). Havelse zeigte sich im weiteren Spielverlauf als Aufsteiger mit den geringsten Mitteln der Liga weiter bemüht, doch der FCS blieb mit aller Erfahrung von Neu-Trainer Uwe Koschinat stabil und brachte den ersten Saisonsieg souverän über die Zeit.
Zwickau 1:2 Dortmund II: Pleite trotz Führung
Die Schwäne erwischten den perfekten Start in die neue Saison, als Tor-Routinier Ronny König bereits nach 180 Sekunden eine punktgenaue Flanke von Dustin Willms verwertete (3.) – per Kopf setzte sich der 38-Jährige gegen seinen Gegenspieler durch. Die frühe Führung gab den Zwickauern Auftrieb, aber der junge BVB konterte mit fußballerischer Qualität: Richmond Tachie marschierte auf dem Flügel durch, legte auf Immanuel Pherai ab und im Nachschuss war der Niederländer erfolgreich (12.). Die Dortmunder kamen besser in die Partie und hatten in der Folge auch die besseren Chancen – beispielsweise durch eine Kombination von Pherai, Berkan Taz und Timo Bornemann, allerdings aus Abseitsposition (25.). Aber auch Zwickau spielte munter mit, sodass Patrick Göbel den BVB-Keeper per Freistoß zur Glanztat zwang (36.). Kurz vor der Pause hätte der FSV dann wieder führen können, als Göbel einen weiteren Standard an den linken Pfosten hämmerte (44.).
Zwickau versteckte sich im zweiten Abschnitt weiterhin nicht und kam mutig aus der Kabine, doch Dortmund nutzte die erste richtige Chance. Can Coskun klärte einen langen Abschlag direkt in die Füße von Tobias Raschl, der sich aus kurzer Distanz nicht zweimal bitten ließ (58.). FSV-Neuzugang Johan Gomez hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch wieder parierte Luca Unbehaun im BVB-Kasten überragend (72.). Zwickau bekam zudem noch einmal die zweite Luft, weil eine Notbremse von Niklas Dams bei den Gästen mit dem Platzverweis geahndet wurde (76.). Die Schwäne warfen alles in die Partie – doch bis zum Schluss war Unbehaun der Spieler des Spiels für den BVB und klärte auch gegen Lars Lokotsch in der Schlussphase (85.). Der Rekord-Aufsteiger in die 3. Liga (dreimal) feierte somit den Auftaktsieg.
Halle 3:1 Meppen: HFC vorerst Tabellenführer
Glücklich über den Liga-Verbleib startete der SV Meppen mit einem Ausrufezeichen in die neue Saison, denn schon nach 15 Spielminuten durfte sich Luka Tankulic vom Punkt gegen HFC-Keeper Tim Schreiber beweisen – und traf zur Führung für die Emsländer (18.). Zuvor war Janek Sternberg seinem Gegenspieler Christoph Hemlein in die Parade gefahren. Halle ließ sich davon aber nicht beeindrucken und glich nach etwa derselben Zeit durch Aaron Herzog aus: Der Flügelspieler bekam einen Pass in den Rückraum von Marcel Titsch Rivero serviert und musste nur noch einschieben (27.). Auf der Gegenseite ließ Schreiber einen Ball in die Mitte abklatsche, doch René Guder – der auch nur noch einschieben musste – wurde im letzten Moment von Jonas Nietfeld aufgehalten (31.). Kurz vor der Pause dann der vorzeitige Knock-Out für die Gäste, als zunächst Terrence Boyd einen Ball in den Lauf gespielt bekam und traf (39.) und anschließend Nietfeld als Vollstrecker in Erscheinung trat. Links im Strafraum versenkte der Abwehrspieler einen Chipball Volley in den Maschen (44.).
Nach dem Seitenwechsel hätte Halle beinahe alles klar gemacht, doch Herzogs Distanzschuss rauschte knapp über den Kasten (48.). Meppen verzweifelte, nachdem erst Jeron Al-Hazaimehs Kopfball auf der Linie geklärt wurde (55.) und anschießend ein Lupfer von Hemlein ebenfalls kurz vor Einschlag geklärt wurde (57.). Danach konzentrierte sich der HFC auf die Defensive und konnte den Spielfluss der Emsländer gut unterbinden. Viel passierte daher nicht mehr – Jan Shcherbakovski verpasste in der Nachspielzeit den vierten Treffer für die Saalestädter (90.). Durch den Sieg grüßt der HFC vorerst von der Tabellenspitze.