0:0 beim SC Freiburg II: Wiesbaden scheitert am Aluminium
Zum Abschluss des 1. Spieltages trennten sich der SC Freiburg II und Wehen Wiesbaden am Montagabend 0:0. Dabei sahen die 4.000 Zuschauer in der zweiten Halbzeit ein ansehnliches Spiel, in dem die Gäste zweimal am Aluminium scheiterten.
Durchwachsene erste Hälfte
Mit gleich sieben neuen Spielern ging SVWW-Coach Rüdiger Rehm das erste Spiel der Saison an. Bemerkenswert dabei, dass Neuzugang Florian Stritzel anstelle von Tim Boss, dem Stammkeeper der vergangenen Saison, im Tor stand. SCF-Trainer Thomas Stramm, dem nur drei Wochen Vorbereitung blieben, wartete hingegen mit lediglich zwei Neuen beim Drittliga-Debüt im heimischen Dreisamstadion auf. Den besseren Start in die Partie erwischten indes die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt, die immer wieder versuchten, das Spiel schnell zu machen. Erstmals gefährlich wurde es, als Neuzugang Thiel links in abseitsverdächtiger Position in den Strafraum geschickt wurde und mit einer schnellen Hereingabe den Niederländer Goppel suchte, dessen Schuss einen Meter über das Tor flog (5.). Immer wieder wurde Thiel, der Neuzugang aus Heidenheim gesucht, doch nach einem Dribbling über die linke Seite konnte er von SCF-Verteidiger Treu kurz vor dem Sechzehner gestoppt werden (9.).
In der Folge versuchten sich die Freiburger mit eigenem Ballbesitz, umso besser ins Spiel zu kommen. Gefahr entstand so jedoch auf beiden Seiten des Feldes nicht. Unter den Augen von Profi-Cheftrainer Christian Streich entwickelte sich eine überaus zähe Partie, geprägt von Ungenauigkeiten. Eine solche verhinderte, dass der durchgestartete Kammerbauer trotz starkem Laufweg nach ungenauem Pass von SCF-Angreifer Kehl womöglich für einen ersten Freiburger Torschuss hätte sorgen können (17.). Dieser ließ weitere zehn Minuten auf sich warten, als Kehl mit einem starken Pass in die Mitte Flügelstürmer Furrer fand, der – bedrängt von SVWW-Kapitän Mockenhaupt – aber neben das Tor zielte (26.).
Von Wiesbaden kam nicht mehr viel – und wenn nur über links. Dieses Mal konnte sich Goppel durchsetzen, doch seine Ablage konnte vor dem einschussbereiten Wurtz geklärt werden (30.). Nach einer Reihe von Standards der Wiesbadener, die allesamt keine Gefahr für das Tor von Freiburg-Schlussmann Atubolu darstellten, versuchte die Zweitvertretung nochmals aktiver zu werden. Nach sehenswerter Tunnel-Einlage zog erneut Furrer in die Mitte, knallte die Kugel aber deutlich über den Querbalken (35.). Kurz vor der Pause drehten die Gäste allerdings noch einmal auf: Erst wurde ein Treffer von Thiel nach Stürmerfoul aberkannt (41.), ehe Keeper Atubolu einen Kopfball von Carstens aus kürzester Distanz auf der Linie abfangen musste (44.). Es war die letzte nennenswerte Aktion in einer durchwachsenen und von Selbstfindung geprägten ersten Halbzeit, die erst zum Schluss so etwas wie Tempo aufnahm.
Mehr Tempo und Aluminium – trotzdem keine Tore
Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es in den zweiten Durchgang, der in den ersten Minuten von Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt war. Das Ergebnis war zwei frühe gelbe Karten für die Freiburger in Person von Furrer (51.) und Lars Kehl (53.), die es mit ihrem Einsatz übertrieben. Fußballerisch setzte erneut Wiesbaden das erste Ausrufezeichen. Nach Außenrist-Pass von Kurt startete Goppel auf dem linken Flügel durch, gewann das Laufduell gegen Treu und visierte das lange Eck an, das er jedoch um einen Meter verfehlte (57.). Es war der Weckruf auch für die Freiburger, wieder aktiv zu werden. Nach einem Wehen-Ballverlust ging es beim Sportclub schnell und Kammerbauer schickte den eingewechselten Asibey-Mensah in die Spitze, der sich die Kugel allerdings etwas zu weit vorlegte, was es Torhüter Stritzel ermöglichte, mit hohem Risiko dazwischenzugehen und in höchster Not zu retten (60.).
Generell war festzuhalten, dass der Joker viel Tempo in das Spiel brachte. Auch kurz darauf wurde Asibey-Mensah auf der rechten Seite geschickt. Der 21-Jährige fackelte nicht lange und versuchte sein Glück aus spitzem Winkel, doch das Leder landete erneut abgefälscht in den Armen vom SVWW-Keeper (67.). Aus dem Nichts klopfte dann aber auch Wiesbaden mal wieder an: Taffertshofer konnte unbedrängt durch das Mittelfeld marschieren und schloss nahtlos aus der zweiten Reihe ab, traf mit seinem Schuss aus 18 Metern allerdings nur den Außenpfosten – Keeper Atubolu wäre aber auch wohl auf dem Posten gewesen (70.). Anders kurz darauf, als der eingewechselte Nilsson nicht von Freiburg-Kapitän Sandrino Braun-Schumacher aufgehalten werden konnte und frei vor dem Keeper an der Latte scheiterte (73.). Es war die beste Phase der Gäste.
Den neuerweckten Offensivdrang Wiesbadens wollten die Freiburger ihrerseits nutzen und immer wieder den flinken Asibey-Mensah schicken, Wehen-Innenverteidiger Carstens war aber immer wieder auf der Höhe und konnte auch als letzter Mann retten (77.). Entsprechend versuchte es der Angreifer fortan über den Flügel, doch sein Schuss aus spitzem Winkel nach ansehnlichem Solo landete in den Armen von Stritzel (79.). Die Wiesbadener nahmen nun etwas Risiko heraus und standen tiefer, sodass es zu keinen Chancen mehr kommen sollte. Somit endete das erste Montagsspiel der neuen Saison torlos 0:0, womit die Freiburger bei ihrem ersten Drittligaspiel zumindest einen Punkt mitnehmen konnten. In der kommenden Woche trifft die Zweitvertretung der Breisgauer auf den 1. FC Magdeburg, während Wiesbaden den TSV 1860 München empfängt.