Antwerpen bedient: "Da müssen wir einige Spieler hinterfragen"

Auch nach dem zweiten Saisonspiel wartet der 1. FC Kaiserslautern weiter auf den ersten Treffer und den ersten Sieg. Beim 0:1 in Meppen boten die Roten Teufel eine insgesamt enttäuschende Leistung, vor allem im zweiten Durchgang. Trainer Marco Antwerpen hatte nach der Partie mächtig Puls – und bemängelte die fehlende Mentalität einiger Spieler.

"So ein Tor darfst du nicht kassieren"

Sichtlich erbost trommelte der FCK-Coach seine Mannschaft unmittelbar nach dem Spiel zum obligatorischen Kreis zusammen und hielt seinen Spielern dort eine ordentliche Standpauke. Was der Inhalt dieser emotionalen Ansprache war, darüber lieferte er einige Minuten später im Interview mit "MagentaSport" Aufschluss: "Ich habe ihnen gesagt, dass man sich mehr wehren muss. Es waren einige dabei, die das nicht gemacht haben." Gemeint war das Verhalten seiner Mannschaft nach dem Führungstreffer mit dem Pausenpfiff. Hatte der FCK bis dahin noch einige gute Chancen gehabt, war das Offensivspiel im zweiten Durchgang lange Zeit völlig zum Erliegen gekommen. Erst in der Schlussphase näherte sich Kaiserslautern dem Tor über zwei Gelegenheiten von Mike Wunderlich nochmal an, doch was die Pfälzer davor boten, war enttäuschend: "Da müssen wir einige Spieler hinterfragen, warum sie die nötige Einstellung nicht auf den Platz gebracht haben. Da muss einfach mehr kommen."

Der Knackpunkt war ohne Frage das Gegentor. "So ein Tor darfst du nicht kassieren", haderte der 49-Jährige mit der Entstehung des Treffers, als Markus Ballmert erst unbedrängt flanken konnte und Max Dombrowka dann ohne Gegenwehr einköpfen konnte. "Wir waren im Beobachtungsmodus und nicht aufmerksam. Da haben wir wieder geschlafen", ärgerte sich der Coach. Nicht gut zu sprechen war Antwerpen auch auf eine Tatsache, die dem FCK bereits in der vergangenen Saison große Probleme bereitet hatte: die Chancenverwertung. "Du muss in der ersten Halbzeit klar in Führung gehen. Da haben wir zu viel liegengelassen", dachte der Übungsleiter unter anderem an den Lattentreffer von Daniel Hanslik in Minute 23. Auf die Frage, inwiefern man das Torschusstraining besser trainieren müsse, meinte Antwerpen dann sarkastisch: "Vielleicht trainiert man es mal nicht mehr. Wir haben es in dieser Woche reichlich trainiert."

Götze als Musterbeispiel

Und was die richtige Mentalität angeht, da verwies Antwerpen auf Felix Götze, der überfall zu finden war und in der Nachspielzeit mit einem Sprint den zweiten Gegentreffer verhinderte. "Vielleicht sollte sich der eine oder andere Spieler mal anschauen, wie er agiert und trainiert und das als Orientierung nehmen." Götze selbst brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: "Wir müssen einfach unsere Chancen machen. Es wäre wichtig gewesen, direkt einen zu verwandeln. So sind wir wieder hintergelaufen." Der Sieg des SV Meppen sei "nicht unverdient", wie die Leihgabe des FC Augsburg zugeben musste.

Und dennoch: "Natürlich sind wir frustriert. Es sind aber auch erst zwei Spiele absolviert. Kein Grund also, die Köpfe hängen zu lassen." Gleichwohl hat die Niederlage die aufkeimende Euphorie bei den Fans erstmal erstickt. Schon seit fünf Spielen ist Kaiserslautern gegen Meppen nun ohne Sieg und findet sich in der Tabelle nun da wieder, wo es in dieser Saison eigentlich nicht hingehen sollte: am Rande der Abstiegsplätze. Am Montag in einer Woche steht nun zunächst das Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach an, ehe bei Aufsteiger Viktoria Berlin der erste Sieg her soll. Ob Antwerpen seiner Mannschaft bis dahin die notwendige Mentalität eingeimpft hat?

   

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