FCM hadert mit Remis: "Fühlt sich wie eine Niederlage an"
Es war ein 0:0 der besonderen Sorte: Nach 90 unterhaltsamen Minuten mit vielen Chancen für den 1. FC Magdeburg stand am Ende jedoch nur ein torloses Remis für die Blau-Weißen. Dass ein Sieg locker möglich war, daran gab es keine Zweifel bei den Hausherren. Doch Pech, falsche Entscheidungen und ein stark aufgelegter SCF-Keeper verhinderten drei Punkte.
"Im ersten Durchgang entscheiden"
Es ist nur eine Vermutung, aber sicherlich konnte der absolute Großteil der 13.644 Zuschauer nicht begreifen, wie dieses Spiel torlos ausgehen konnte. Denn der 1. FC Magdeburg hatte bei der stimmungsvollen Rückkehr der Fans Chancen für mehrere Partien, brachte den Ball aber einfach nicht über die Linie. Ein kleiner Auszug: Baris Atik verschoss einen Elfmeter (11.), weil Freiburgs-Keeper Niklas Sauter die Ecke geahnt hatte. Jan Luca Schuler traf den Pfosten (44.), zweimal klärten die Gäste einen Ball knapp vor der Linie (76./89.). Es zeigt: Gleich mehrfach hatten die Fans, Spieler und Verantwortlichen des FCM den Torschrei auf den Lippen – doch jubeln konnten sie letztlich nicht. "Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Das Spiel kann 5:1 oder 6:1 ausgehen", sagte Amara Conde beim Vereins-TV. Auch Trainer Christian Titz haderte mit dem Remis: "In der ersten Halbzeit mussten wir das Spiel schon entschieden haben."
"Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, haben vieles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Schuler nach dem Abpfiff bei "MagentaSport". Er und seine Kollegen seien schon "ein bisschen enttäuscht, obwohl wir das nicht sein müssten". Es habe vor dem Tor entweder das Glück gefehlt oder es wurde die falsche Entscheidung getroffen. Auch der 18-jährige Sauter habe es bei seinem Profi-Debüt "gut gemacht". Titz lobte den Jung-Keeper noch etwas ausschweifender: "Es war echt Wahnsinn, was er alles gehalten hat." Und kommt all dies zusammen, Pech, falsche Entscheidungen und ein super aufgelegter gegnerischer Torwart, dann sei Fußball eben auch "grausam", so der 50-Jährige.
Glück in der Nachspielzeit
Aber auch die Blau-Weißen hatten einmal mächtig Glück, dass die Freiburger nicht aufmerksam genug waren: In der Nachspielzeit waren die SCF-Talente zu zweit vor Schlussmann Dominik Reimann, standen beim Querpass aber im Abseits. Der vermeintliche Siegtreffer in der Nachspielzeit wurde deshalb nicht anerkannt. "Schlecht verteidigt", hätte sein Team diesen Angriff, schimpfte Titz. "Wir haben Glück, dass wir dann nicht noch das Gegentor bekommen." Nach dieser kleinen Enttäuschung geht es für die Elbestädter am Samstag im DFB-Pokal weiter. Dann kommt Zweitligist FC St. Pauli. "Wenn wir so nächste Woche spielen, hat es Pauli auch schwer gegen uns", meinte Schuler, der es "überragend" fand vor der Kulisse zu spielen, mit Blick auf die Partie.