"Überragendes Spiel": VfL trotzt allen Widerständen – Bangen um Köhler

86 Minuten in Unterzahl und dennoch gewonnen: Der VfL Osnabrück erlebte beim 2:1-Erfolg in Saarbrücken nach einer spektakulären ersten Halbzeit einen verspäteten Traumstart in die Saison, bangt aber um Sven Köhler, der nach einem Zusammenprall kurzzeitig das Bewusstsein verloren hatte.

Köhler im Krankenhaus

Es lief die 34. Minute, als Köhler und Mitspieler Ulrich Taffertshofer zu einem Ball hochstiegen und mit den Köpfen zusammenprallten. Köhler ging zu Boden und blieb bewusstlos liegen. Sofort eilten Sanitäter, Betreuer, Physiotherapeuten sowie der Mannschaftsarzt des 1. FC Saarbrücken herbei und leisteten erste Hilfe. Knapp fünf Minuten lang wurde der 24-Jährige behandelt, ehe er unter dem Applaus der Zuschauer per Trage vom Platz gebracht wurde. Dabei war er wieder bei Bewusstsein, hob den Arm und winkte den Zuschauern zu. Im Anschluss ging es für Köhler in ein Krankenhaus, wo er genauer untersucht wurde. Eine genaue Diagnose stand am frühen Abend noch nicht fest, Trainer Daniel Scherning sagte nach der Partie im "MagentaSport"-Interview: "Ich hoffe, dass er schnellstmöglich wieder bei uns ist."

Auch die Mannschaft war nach Schlusspfiff in Gedanken beim 24-Jährigen und posierte beim Siegerfoto in der Kabine mit dem Trikot des Mittelfeldspielers. "Team", schrieb der VfL in Großbuchstaben bei Twitter dazu. Keine Frage: Das Spiel haben die Lila-Weißen auch für Sven Köhler gewonnen. Dabei hatte die Partie denkbar schlecht angefangen: Weil Omar Haktab Traoré als letzter Mann zu ungestüm in einen Zweikampf mit Minos Gouras gegangen war, sah er glatt Rot – und das nach nur vier Minuten. Entsprechend früh war der Plan von Trainer Daniel Scherning bei seinem Pflichtspiel-Debüt über den Haufen geworfen, doch die Lila-Weißen ließen sich nicht aus dem Konzept bringen: Erst sorgte ein Eigentor von Dennis Erdmann für die Führung des VfL (6.), ehe Ba-Muaka Simakala kurz vor Pause traf (43.). Zwischenzeitlich hatte Julian Günther-Schmidt zum Ausgleich getroffen (13.), doch auch der konnte Osnabrück nichts anhaben.

"Bin stolz auf die Mannschaft"

"Wir hatten doch den einen oder anderen Nackenschlag zu verkraften", stellte Trainer Daniel Scherning fest und war umso glücklicher, dass am Ende dennoch ein Sieg zu Buche stand: "Wir sind total froh, dass wir das Ding hier gewonnen hatten." Seine Mannschaft habe gegen "alle Widerstände" angekämpft und ein "überragendes Spiel" gemacht, lobte der Coach. "Die Jungs haben gefightet, jeden Zweikampf angenommen und um jeden Meter gekämpft. Ich bin stolz auf die Mannschaft."

Auch Taffertshofer stellte seinen Mitspielern ein "Riesenkompliment" aus, wie sie nach der roten Karte dagegen gehalten hätten. "Hut ab". Dass der VfL nun vorerst auf Traoré und vermutlich auch auf Köhler verzichten muss, daran wollte Scherning direkt nach der Partie noch nicht denken: "Jetzt genießen wird das erstmal." Doch schon am Sonntag wird der Osnabrücker Coach wohl in die Vorbereitung auf das Pokalspiel gegen Werder Bremen am kommenden Samstag einsteigen. In der Liga wartet am 14. August der SV Wehen Wiesbaden.

   

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