Koschinat schimpft nach Pleite in Überzahl: "Nackte Angst regiert"

Trotz 86-minütiger Überzahl und toller Fan-Unterstützung verlor der 1. FC Saarbrücken sein erstes Heimspiel der Saison gegen den VfL Osnabrück mit 1:2. Trainer Uwe Koschinat passte neben der Defensivleistung vor allem der Auftritt ab Mitte der zweiten Halbzeit überhaupt nicht.

Überzahl und doch in Rückstand

Ist eine Mannschaft früh im Spiel numerisch überlegen und gewinnt, war der Platzverweis für den Gegner oft der ausschlaggebende Grund – ganz einfach. Doch, dass eine Überzahl-Situation nicht immer ein Vorteil sein muss, hatte der FCS am Samstagnachmittag zu spüren bekommen. Denn bereits nach vier Minuten kassierte Omar Haktab Traoré im Trikot der Gäste die rote Karte, weil er Minos Gouras als letzter Mann kurz vor dem Strafraum gefoult hatte. Auf dem Papier zumindest hätte die Partie für die Saarländer nicht besser starten können. "Wir haben mit der Anfangsphase die Tür weit aufgestoßen, haben sie dann aber auch wieder vehement zugeschlagen. Das ist sportlich und inhaltlich schwer verzeihlich", sagte Koschinat bei "MagentaSport".

Denn auf dem Platz lief die Geschichte ganz anders ab. Nach sechs Minuten kamen die Osnabrücker in den Strafraum des FCS, der Ball schien bereits geklärt, doch Sommer-Zugang Dennis Erdmann schoss sich beim Klärungsversuch selber an, worauf der Ball zur frühen Gästeführung ins Tor ging. Es war eine kuriose Szene, die zum 0:1 geführt hatte. Lange schütteln mussten sich die Hausherren vor 6.400 Zuschauern aber nicht. Eine Flanke von Dave Gnaase verwertete Angreifer Julian Günther-Schmidt per Kopf zum 1:1 (13.).

"Am Ende haben wir die Nerven verloren"

Doch einen langanhaltenden Vorteil konnte die Koschinat-Elf nicht aus der Überzahl ziehen, Osnabrück war weiter gefährlich, traf nach 25 Minuten durch Lukas Gugganig die Latte. Kurz vor der Pause lag der Ball dann aber erneut im FCS-Gehäuse. Marc Heider hatte viel Platz, seine Flanke landete über Umwege bei Ba-Muaka Simakala, der zur erneuten Führung traf (43.). "Wir waren im Zentrum klar in Überzahl. Das darf nicht passieren", schimpfte Keeper Daniel Batz. Koschinat sprach davon, die Partie sei in der Defensive verloren worden – die Abwehrleistung hatte ihm nicht gepasst.

Das große Aufbäumen blieb nach dem Seitenwechsel auch aus. "In der zweiten Halbzeit hatten wir einen Kopfball, das ist dann auch zu wenig gegen eine Mannschaft wie die von Osnabrück", merkte Batz an. Ab der 60. Minute habe bei seiner Truppe "die nackte Angst regiert", sagte Koschinat. "Es waren nur noch einzelne Aktionen, nichts gebundenes mehr. Wir hatten große Probleme beim Ballvortrag." Was ihn zu der Erkenntnis kommen ließ: "Die rote Karte hat uns nicht in die Karten gespielt, der VfL hat das Spiel sehr vereinfacht, wir haben viele Duelle und am Ende die Nerven verloren."

   

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