Nach Insolvenz: KFC will sich bis zur Winterpause entschulden
Nach der GmbH hat am Dienstag auch der Stammverein des KFC Uerdingen Insolvenz angemeldet. Als Insolvenzverwalter wurde Dr. Christoph Niering bestellt – das Ziel: Bereits bis zur Winterpause soll der Drittliga-Absteiger über einen Insolvenzplan entschuldet werden.
Spielbetrieb ist gesichert
"Über das Insolvenzplanverfahren können alle finanziellen Probleme der Vergangenheit abschließend und endgültig geregelt werden, so dass der Verein in Zukunft schuldenfrei fortgeführt werden kann", so Niering in einer Mitteilung des Vereins. Bereits am Dienstagnachmittag hatten sich Niering und seine beiden ebenfalls in der Sanierung von Fußballvereinen erfahrenen Partner, Rechtsanwalt Eberhard Stock und Rechtsanwalt André Dobiey, ausführlich mit dem neuen Vorstand des Vereins ausgetauscht und sich einen ersten Überblick über die aktuelle Lage verschafft.
Am Mittwoch wurden dann Trainerteam und Mannschaft persönlich vom vorläufigen Insolvenzverwalter informiert. Dabei kam heraus, dass der Spielbetrieb in der Regionalliga uneingeschränkt fortgeführt werden könne. "Sämtliche laufenden Einnahmen aus Sponsoring, Zuschauereinnahmen, Spenden oder dem Verkauf von neu anzuschaffenden Fanartikeln werden dabei ausschließlich der Fortführung des Vereins zu Gute kommen", so der KFC.
Allen Beteiligten sei aber klar, dass der neue, vorsichtig geplante Etat aus sportlicher Sicht keinen Spielraum für große Sprünge lässt. "Das Ziel wird sein, schrittweise einen konkurrenzfähigen Kader aufzubauen, der ab dem ersten Spieltag um den Klassenerhalt in der Regionalliga West zu kämpfen haben wird", weiß auch Vorstand Damien Raths. "Finanzielle Solidität muss daher Vorrang vor sportlichem Erfolg haben", erläutert Rechtsanwalt Eberhard Stock die nicht einfache sportliche Ausgangslage.
KFC will sich gegen Punktabzug wehren
Zusätzlich erschwert wird diese durch den Abzug von neun Punkten, der mit einer Anmeldung auf Insolvenz einhergeht. Doch dagegen will sich der KFC wehren. "Sportlich wurde ja bereits die vorherige Spielbetriebs-GmbH in der letzten Saison für das finanzielle Scheitern bestraft", so Stock. "Die Insolvenz des e.V. ist eine unmittelbare Folge der GmbH-Insolvenz und von diesem nicht in eigener Verantwortung verursacht worden, so dass eigentlich kein Anlass für eine neuerliche verbandsrechtliche Bestrafung bestehen sollte", begründet der Rechtsanwalt. Ob der Verband das genauso sieht, muss sich jedoch zeigen. So oder so wird der KFC als Abstiegskandidat Nummer eins in die Saison gehen, da eineinhalb Wochen vor Saisonstart weder Trainer noch Spieler unter Vertrag stehen. Die Voraussetzungen, um den Klassenerhalt zu schaffen, könnten also kaum schwieriger sein.