Titz nach Auswärtssieg erleichtert: "Ein hartes Stück Arbeit"
Im Duell beim TSV Havelse sah es trotz Überzahl des 1. FC Magdeburg bis zur Schlussphase nach einem Remis aus, ehe zwei verwandelte Elfmeter für den 3:1-Sieg der Elbstädter sorgten. Trainer Christian Titz war nach Spielende erleichtert, sprach aber von einem "harten Stück Arbeit" – und fand gleich mehrere Kritikpunkte.
"Im Aufbauspiel zu langsam"
Erst die gelb-rote Karte für Havelses Fynn Lakenmacher (29.), dann der Führungstreffer durch Connor Krempicki (37.): Eigentlich schien das Spiel beim Aufsteiger für den 1. FC Magdeburg früh in die richtige Richtung zu laufen. Doch unmittelbar nach der Pause kassierte der FCM den Ausgleich durch Yannik Jaeschke (48.) und sah sich anschließend aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren entgegengesetzt, die trotz Unterzahl plötzlich auf Augenhöhe waren. "Wir waren im Aufbauspiel zu langsam und haben es in einigen Szenen nicht gut verteidigt", analysierte Titz auf der Pressekonferenz nach der Partie.
Auch im Hinblick auf die Umschaltbewegung habe sein Team nicht gut agiert, legte Titz den Finger in die Wunde. Und dennoch: "Meine Mannschaft hat nicht aufgegeben und weitergemacht", lobte Magdeburgs Coach. Die Belohnung gab es kurz vor Schluss: Erst verwandelte Baris Atik einen Elfmeter zum 2:1 (85.), nachdem Amara Condé umgegrätscht worden war, dann brachte auch Kai Brünker einen Strafstoß im Tor unter (90.+4) und machte den zweiten Auswärtssieg im zweiten Spiel damit perfekt.
Geduld zahlt sich aus
Unter dem Strich nahm der FCM drei verdiente Punkte mit – daran gab es keine Zweifel. Aber: "Das war ein hartes Stück Arbeit", meinte Titz, war aber sichtbar erleichtert. "Ich hatte ja vor dem Spiel schon gewarnt. Genau das sind die Spiele, die sehr schwer sind." Der FCM behielt jedoch die Ruhe: "Uns war klar, dass sich bei unserer Spielweise viele Gegner hinten reinstellen werden und dass es ein Geduldsspiel ist", so Atik am "Telekom"-Mikrofon nach seinem neunten Tor im 18. Drittliga-Spiel. "Wir durften nicht hektisch werden und mussten unser Spiel durchziehen. Am Ende hat es sich gelohnt."
Dass sich die Magdeburger trotz Überzahl lange so schwer taten, lag auch am Wetter: "Die Hitze war brutal. Es war eine eklige Luft und sehr schwer, so ein Wetter anzunehmen." Doch der FCM trotzte auch den Witterungsbedingungen und durfte sich am Ende von rund 2.000 mitgereisten Fans feiern lassen. Angesichts von Tabellenplatz zwei und sieben Punkten aus drei Spielen kann der 1. FC Magdeburg mit dem Saisonstart zufrieden sein. Doch wer Titz kennt, der weiß: Ausruhen wird sich der Coach darauf nicht – zumal nächsten Samstag ein ebenso herausforderndes Heimspiel gegen den MSV Duisburg ansteht.