Weiter ohne Sieg: Mannheim und Würzburg trennen sich 1:1
Der SV Waldhof Mannheim und die Würzburger Kickers warten weiter auf den ersten Sieg in dieser Saison – das direkte Duell am Sonntag endete 1:1. Nachdem die Kickers zunächst in Führung gegangen waren, kam Mannheim kurz vor dem Schlusspfiff zum Ausgleich.
Würzburgs Frühstart
Beide Teams hatten sich vor dem Start der Saison durchaus mehr erhofft: Während Mannheim zwar im Pokal gegen Frankfurt überzeugte, stand in der Liga bisher lediglich ein Remis (1:1 gegen Dortmund II) sowie eine Niederlage (0:2 gegen Magdeburg). Noch ärger traf es den Zweitliga-Absteiger aus Würzburg, der gleich seine beiden ersten Saisonspiele als knapper Verlierer beendete (0:1 gegen Freiburg II und Verl). Die Kickers tauschten entsprechend fünfmal in der eigenen Startformation und auch Waldhof-Trainer Glöckner setzte auf vier Neue. Bereits von Anfang an entwickelte sich ein rassiges Duell. Nach einem langen Ball in die Mannheimer Spitze wurde Stürmer Martinovic rustikal von Dietz gebremst – einen Strafstoß gab es nicht, dafür aber ein Zwiegespräch beider Akteure (6.). Kurz darauf tauchten die Würzburger erstmals vor dem Mannheimer Kasten auf – und sollten hiermit zu ihrem ersten Tor der Saison kommen: Nach einer Ecke von Kopacz stieg Breuning in der Mitte am höchsten und nickte zum 1:0 für die Kickers in die Maschen (10.).
Der Waldhof versuchte umgehend zu reagieren. Ebenfalls nach einer Ecke kam Außenbahnspieler Costly am zweiten Pfosten zu einem Kopfball, den er jedoch nicht genau genug platzieren konnte, sodass sich FWK-Schlussmann Bonmann die Kugel im Nachfassen sichern konnte (16.). Es sollte die Initialzündung für den SVW sein. Schnatterer schnappte sich das Leder im Mittelfeld, überbrückte viel Raum und schloss aus 20 Metern wuchtig ab, doch ein Schuss verfehlte den Würzburger Kasten (20.). Enger war es bei einer Direktabnahme von Rossipal, dessen Schuss im Endeffekt jedoch sein Ziel ebenfalls verfehlte (24.). Die Mannheimer forderten in der Folge zwar einen Elfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Nico Fuchs blieb stumm.
Nach einer Trinkpause im über 30 Grad warmen Mannheimer Carl-Benz-Stadion folgte ein Bruch in der Begegnung, der die Anlauf-Bemühungen der Mannheimer jäh stoppte. Jegliche Präzision ging in dieser Phase der Partie verloren. Ein aussichtsreicher Konter des SVW scheiterte beispielhaft an einer schwachen Ballmitnahme von Boyamaba, der die Kugel verstolperte (41.). Bei einer abgerutschten Flanke von Schnatterer ertönten gar die ersten Pfiffe von den Rängen. Bevor der Pausenpfiff folgen sollte, konnte der SVW dann allerdings doch noch einmal gefährlich werden – wenn auch in Person eines Würzburgers: Nach einem langen Einwurf konnte Breuning das Leder nur spärlich klären und prüfte mit seinem Abwehrversuch den eigenen Keeper, welcher den möglichen Ausgleich verhindern konnte (45+2.). Entsprechend ging es mit der knappen Führung für die Gäste zum Pausentee.
Mannheims Anlaufen ohne Erfolg
Glöckner reagierte zur zweiten Halbzeit und brachte mit Saghiri für Rossipal einen offensiveren Akzent. Generell kamen die Mannheimer grundverändert aus der Kabine und zeigten sich maßgeblich aktiver – wenngleich auch etwas glücklos. Bei einem langen Ball verschätzte sich Kickers-Innenverteidiger Dietz, sodass Costly die Kugel an Bonmann vorbeispitzeln konnte, doch der Ball sprang vom Innenpfosten zurück auf die Linie, sodass Bonmann ihn sichern konnte (52.). Noch aussichtsreicher war es kurz darauf, als Boyamba geschickt werden konnte und frei auf den Keeper zulief. Der Stürmer versuchte es mit einem Querpass, welcher allerdings auf dem Weg verhungerte und so von Schneider in allerhöchster Not abgegrätscht werden konnte (55.).
Doch trotz all des aufkeimenden Frusts im Abschluss blieb der Waldhof dran. Nach einer Ecke konnte der aufgerückte Seegert im Zentrum gefunden werden, dessen Kopfball einen Meter am Würzburger Kasten vorbei flog (63.). Da zwar der Einsatz, aber noch nicht das Ergebnis stimmte, brachte Glöckner mit einem dreifachen Wechsel einen weiteren neuen Impuls. Unter anderem kam Neuzugang Marco Höger im Zuge dessen zu seinem Debüt (67.). Der Effekt verpuffte allerdings und das Spiel verlor merklich an Tempo. Somit sollte ein Standard herhalten, doch ein Freistoß von Schnatterer aus 17 Metern in bester Position konnte von der Mauer abgefälscht werden und schlug somit neben dem Kasten ein (75.). Die Schlussphase war indes geprägt von diversen Nickligkeiten sowie kleineren Rudelbildungen auf beiden Seiten. So sah Mannheims Verteidiger Verlaat in Folge einer dieser seine dritte Gelbe Karte im dritten Spiel der Saison (80.). Fußballerische Highlights oder gar Torraumszenen waren jedoch auf beiden Seiten des Feldes absolute Mangelware – sie wurden für die letzten Minuten aufgespart.
So versuchte Nikolov mit einem Querpass zu Sané zwar die Entscheidung herzustellen, doch sein Ball kam viel zu ungenau und konnte von der Mannheimer Hintermannschaft geklärt werden (82.). Für mehr Gefahr sorgte ein Fernschuss von Saghiri, den Bonmann mit den Fingerspitzen über die Querlatte lenken musste (83.). Kurz darauf machte es der Joker noch besser und jagte das Leder aus 17 Metern mit voller Wucht ins untere Eck und erzielte damit den 1:1-Ausgleich (87.). Der SVW war zwar noch darum bemüht, das Spiel endgültig zu drehen, doch dieser Lucky Punch war ihnen nicht vergönnt. Die beste Chance hierzu vergab Verlaat, dessen Schuss frei vor dem leeren Tor von einem Verteidiger geblockt werden konnte (90+3.). Mit dem 1:1 warten beide Teams somit weiter auf ihren ersten Dreier. In der Tabelle ist Mannheim jetzt 14., Würzburg rückt auf den 16 vor. Einen neuen Versuch können die Mannheimer am kommenden Wochenende gegen Viktoria Köln starten, während die Würzburger Kickers auf den VfL Osnabrück treffen.