Benyamina im Interview: "Guter Saisonstart war schon zu erwarten"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Neuzugang Soufian Benyamina von Spitzenreiter Viktoria Berlin über die Rückkehr in seine Heimat, die perfekte Ausbeute mit neun Punkten aus den ersten drei Partien und die eine oder andere Überraschung, die noch folgen soll.
"Damit hat wohl kaum einer gerechnet"
liga3-online.de: Sie sind erst wenige Wochen wieder zurück in Ihrer Heimat Berlin. Wie ist fühlt es sich an, wieder "zu Hause" zu sein?
Soufian Benyamina: Das Gefühl, nach zwölf Jahren wieder in Berlin zu sein, ist sehr schön. Ich genieße das. Damals hatte ich immer nur einen oder zwei Tage am Wochenanfang, die ich in Berlin verbringen konnte. Jetzt bin ich nach jedem Training und jedem Spiel zu Hause bei meiner Familie. Das gibt mir natürlich auch Kraft.
Viktoria hat mit einer beeindruckenden Art und Weise die Tabellenspitze erobert. In den ersten drei Spielen gab es als Aufsteiger drei Siege bei einer Differenz von 10:1 Toren. Hatten Sie mit einem solchen Auftakt gerechnet?
Nein, das habe ich nicht. Dass es so gut läuft, damit hat wohl kaum einer gerechnet. Aber dass wir einen guten Start hinlegen, das war schon zu erwarten. Schon in der Vorbereitung konnten wir beobachten, dass wir in der Lage sind, mutig und offensiv zu spielen. Es ist sehr schön zu sehen, dass wir das auch in der Liga so umsetzen können.
Was macht die Mannschaft so stark?
Wir haben eine gute Mischung aus jungen und erfahreneren Spielern in der Mannschaft. Darüber hinaus weiß jeder, welche Wege er in welcher Situation machen muss. Außerdem suchen wir vor allem mutig den Weg nach vorne. Das macht uns erfolgreich. Auch von starken Gegnern lassen wir uns nicht einschüchtern, weil wir an unsere eigene Stärke glauben. Dazu gehört dann aber auch, keine Angst zu zeigen und ein bisschen frech zu sein.
Welche Ziele haben Sie sich bei Viktoria Berlin gesetzt?
In erster Linie möchte ich schnell wieder fit werden, damit ich meine Stärken zu unserem Spielstil beitragen kann. Dafür benötige ich aber die entsprechende Fitness. Ich möchte der Mannschaft besonders mit meiner Erfahrung helfen.
"Der Verein ist wirklich sehr attraktiv"
Bereits Ihr Bruder Karim hat zwischen 2016 und 2018 für Viktoria gespielt. Hat er Ihnen einen Wechsel schmackhaft gemacht?
Mein Bruder brauchte mir nichts schmackhaft machen (lacht). Der Verein ist wirklich sehr attraktiv, auch die Ziele, die Viktoria Berlin anstrebt, haben mich überzeugt.
Welche Gründe hat es für einen Wechsel zur Viktoria gegeben?
Für mich als gebürtigen Berliner war es sehr reizvoll, im Profibereich für einen Hauptstadt-Klub zu spielen. Es ist ein tolles Gefühl, seine Heimatstadt in der 3. Liga repräsentieren zu dürfen.
Mit 31 Jahren haben Sie bereits 264 Spiele in der 3. Liga absolviert. Die Top10 liegt in Reichweite. Ist das auch eine besondere Marke für Sie?
Diese Statistiken sind etwas, worauf ich selbst nicht so achte. Aber es ist natürlich ein schöner Nebeneffekt. In erster Linie geht es mir darum, mit meinem Verein erfolgreich zu sein und das beste aus der Saison herauszuholen.
Am Freitag steht zum Auftakt des 4. Spieltags die Partie gegen den Halleschen FC auf dem Programm. Worauf wird es ankommen, dass Ihre Mannschaft den vierten Sieg in Folge einfährt?
Wenn wir, wie in den ersten drei Spielen auch, mutig nach vorne spielen, und das abrufen, wozu wir in der Lage sind, dann können wir das Spiel auch gewinnen. Mit Halle kommt ein etwas anderer Gegner auf uns zu. Der HFC hat ein starkes und vor allem kämpferisches Team. Ich freue mich auf das Spiel, in das wir auch zuversichtlich und positiv reingehen.
Was ist in dieser Saison mit Viktoria Berlin möglich?
Für uns ist es zunächst wichtig, den Klassenerhalt schnellstmöglich in trockene Tücher zu bringen. Auch wenn wir einen guten Start hatten, wird das sicherlich keine einfache Aufgabe. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Ich glaube aber, dass wir unseren Zuschauern mit unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, noch viel Spaß bereiten werden. Ich bin sicher, dass wir noch für die eine oder andere Überraschung sorgen können.