Alles, was ihr zum 4. Spieltag wissen müsst

Es heißt zum ersten Mal: Englische Woche! Was bedeutet: Am 4. Spieltag gibt es kein Montags-, dafür aber drei Sonntagsspiele. Und am Dienstag geht es schon weiter. Doch der Reihe nach: Zu viel Spannung birgt dieses Wochenende. Bleibt Aufsteiger Berlin weiter an der Spitze? Stoppt der FCK den miesen Auftakt? Und wie gehen die ersten "Spitzenspiele" aus? Ein Überblick über das, was vor uns liegt.

Die Ausgangslage

Zwei Aufsteiger auf den ersten beiden Plätzen – das ist nach drei Spieltagen und für die 3. Liga nicht völlig ungewöhnlich, aber doch bemerkenswert. Viktoria Berlin hat in Kaiserslautern und Braunschweig zwei der drei ehemaligen Deutschen Meister in der 3. Liga mit 4:0 deklassiert. Dahinter macht die Dortmunder Reserve mit sehr ansehnlichem Offensivfußball Furore. Ob das auch gegen stärkere Gegner klappt, darf sie am Samstag im Spitzenspiel mit dem 1. FC Saarbrücken nachweisen. Punkt- und torgleich mit dem FCS ist der MSV Duisburg, der seine einzige Niederlage im Saarland kassierte. Er darf es nun beim nächsten Aufstiegsfavoriten, dem Tabellendritten aus Magdeburg, besser machen.

Weiter unten schauen wir auf die üblichen Verdächtigen. Der TSV Havelse ist als einziges Team noch punktlos, der 1. FC Kaiserslautern ohne Tor und beim Duell mit 1860 München vor wahrlich keiner leichten Aufgabe. Fünf andere Teams sind ebenfalls noch ohne Sieg, mindestens eines (Viktoria Köln oder Waldhof Mannheim) wird es aufgrund des direkten Duells auch bleiben. Von den drei Zweitliga-Absteigern Braunschweig, Osnabrück und Würzburg steht derweil kein einziger in der oberen Tabellenhälfte. Auch dort ist der Saisonstart – beim BTSV gelang immerhin kürzlich der Befreiungsschlag mit dem 2:0 in Halle – eher verunglückt.

 

Vier Spiele im Fokus

Viktorias nächster Streich? Viktoria Berlin gegen den Halleschen FC

Neun Punkte aus drei Spielen, dazu 10: Tore – das hat noch kein Team in der Historie der 3. Liga geschafft. Hinzukommt eine Siegesserie von ligaübergreifend 14 Partien – eine solche Welle wünscht sich jeder Verein. Doch wann wird sie brechen? Der Hallesche FC hofft auf den Freitagabend. Dann geht es für die Fans erstmals seit längerer Zeit mal wieder in die Hauptstadt, die seit Union Berlin keinen Drittligisten mehr gestellt hat. Für Unmut sorgte, dass das Ticket für Gäste 17 Euro kostet, was bei den HFC-Fans für mächtig Unmut sorgt. Zum Schutz der Gastgeber sei gesagt: Der Fußball, der für diesen Preis bislang angeboten wurde, ist nicht von schlechten Eltern, auf das blitzschnelle Umschalten im 3-4-3-System konnten sich die Gegner zuletzt kaum einstellen. Halle ist nach dem 0:2 gegen Braunschweig zur Reaktion gefordert, sonst geht es in der Tabelle hinab. Das dürfte ein ansehnlicher Kick werden!

Spitzenspiel an der Elbe: 1. FC Magdeburg gegen den MSV Duisburg

Beim Abgleich der Voraussetzungen für das Match zwischen FCM und MSV spricht manches für ein ausgeglichenes Duell. Die Bilanz etwa, die naturgemäß nicht zu hoch gewichtet werden sollte, listet jeweils zwei Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen bei Drittliga-Duellen für beide Klubs auf. Tabellarisch konnten sich beide mit zwei Siegen aus drei Spielen empfehlen, der Dritte empfängt den Fünften, Duisburg hat einerseits 95 enorm anstrengende Minuten aus dem schweren Nachholspiel in Osnabrück in den Knochen – andererseits aber dank des 1:0-Erfolges Rückenwind generiert. Beim 0:2 in Saarbrücken lernten die Zebras zuvor, was ihnen für den Status eines Spitzenteams noch fehlte, der spielerischen Dominanz kamen sie kaum bei. Magdeburg ist an guten Tagen auch dazu fähig und geht daher, auch wenn der Sieg bei Schlusslicht Havelse ein mühseliger war, als Favorit in die Partie.

BTSV auf Suche nach Bestätigung: Eintracht Braunschweig gegen den FSV Zwickau

Am Sonntag sah mancher Eintracht-Fan mit einem Stirnrunzeln, was dem 1. FC Kaiserslautern beim 0:4 in Berlin widerfuhr, es war durchaus Sorge da, mit einem ähnlich fetten Fehlstart dazustehen wie die Kollegen in der Pfalz. Doch die Mannschaft um Trainer Michael Schiele bewahrte einen kühlen Kopf, gewann tags darauf in Halle und das nicht im Rahmen eines Zufallsproduktes, sondern als Folge einer reifen und guten Auswärtsleistung – und das ohne Spielgestalter Martin Kobylanski, der 90 Minuten auf der Bank saß. Ja, ein wenig Optimismus ist angebracht! Zumindest, wenn der FSV Zwickau – einer der fünf angesprochenen Sieglosen – daran nicht sofort knabbert. Der sucht noch Spieler fürs zentrale Mittelfeld, um spielerisch zuzulegen. In Braunschweig muss es noch ohne Transfer als auch ohne Fans funktionieren: Beim BTSV sind weiterhin keine Gästefans erlaubt.

Zwei Absteiger, ein Problem: Würzburger Kickers gegen den VfL Osnabrück

Platz 17 trifft auf Platz 13: Auch wenn man in Würzburg als auch in Osnabrück bestens weiß, dass nach einem Abstieg in die 3. Liga selten alles auf Anhieb glatt läuft, so tut ein mäßiger bis schwacher Start doch stets aufs Neue weh. Etwas überraschend kommt der plötzliche Bruch bei den Niedersachsen nach der Pokal-Überraschung gegen Werder Bremen: Zuletzt war das Tor bei den Heimniederlagen gegen Wiesbaden und Duisburg am Mittwochabend (jeweils 0:1) trotz großen Aufwands wie vernagelt, und auch spielerisch erfüllte der VfL die Ansprüche nicht. Würzburg hatte den ersten Sieg in Mannheim vor Augen, das späte 1:1 ging aber nach Druckphase der Hausherren in Ordnung. Der FWK steht mit erst einem Punkt da, braucht das Erfolgserlebnis dringender. Hat er auch einen Frischevorteil? Nicht wirklich: Unter der Woche stand das Landespokalspiel bei Fünftligist Großbardorf an, und der machte es den Rothosen beim 3:1-Sieg gar nicht so leicht.

 

Die mögliche Überraschung

Der 1. FC Kaiserslautern gegen 1860 München

Eigentlich waren die Sechziger immer ein gern gesehener Gegner beim 1. FC Kaiserslautern, zu Bundesliga- und Zweitligazeiten ist die Bilanz aus Sicht der Roten Teufel eine klar positive. Seitdem sich die Teams aber seit nunmehr drei Jahren in der 3. Liga begegnen, gab es nur noch einen Sieg aus sechs Spielen – und der datiert aus dem allerersten Aufeinandertreffen im Sommer 2018. Vergangene Saison setzte sich 1860 jeweils der Tabellenplatzierung entsprechend mit 3:0 durch. Bislang aber, und das darf Lautern ein wenig Mut machen, ist die Spielzeit für die Löwen kein Selbstläufer, auch ihnen fällt das Kreieren von Chancen schwerer als erwartet. Weil der FCK parallel seit 360 Minuten auf das erste Pflichtspieltor der Saison wartet, klingt das alles nicht nach einem Torfestival. Aber: Die Ansage von Trainer Marco Antwerpen war eine eindeutige. Jetzt sollte Lautern liefern, Gegenstöße setzen, drei Punkte erkämpfen. Dann sähe der Auftakt schon gar nicht mehr so schlimm aus.

   

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