Köllners Vertrauen ins Team: "Dann explodiert es schon"
Nach drei Ligaspielen ist der TSV 1860 München noch ungeschlagen, holte aber auch erst einen Sieg. Die Laune in Giesing ist daher gut, aber nicht überragend ist. Das soll sich mit einem Erfolg am Samstag (14 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern ändern. Weshalb die Ausgangslage für die Löwen laut Trainer Michael Köllner kein Vorteil sei und welchen Einfluss die Zuschauer haben könnten.
"Werden einen wütenden FCK erleben"
Mit einem Sieg und zwei Unentschieden im Gepäck reisen die Löwen zum Spiel am Betzenberg. Die Hausherren hingegen holten bislang nur einen Punkt, stehen schon früh im Tabellenkeller. Die Favoritenrolle scheint deshalb klar den Münchnern zu gehören. "Das ist die Krux an der Sache", meinte TSV-Coach Michael Köllner deshalb bei der Pressekonferenz am Donnerstag. "Der FCK steht mit dem Rücken an der Wand und nun tauchen wir auf", weiß der 51-Jährige, dass er und seine Mannschaft mehr zu verlieren haben als der Gegenüber. Und er warnte: "Kaiserslautern hat einen Top-Kader mit einer super Qualität."
"Das wird eine harte Angelegenheit, wir werden einen wütenden FCK erleben, der die ersten Spiele vergessen lassen will", so der Oberpfälzer. "Aber wir sind gut vorbereitet und werden mit breiter Brust antreten." Auch die zugelassenen 20.000 Zuschauer, darunter 1.000 Sechzig-Fans, könnten ihren Teil dazu beitragen, dass es für die Gäste ein harter Brocken wird. "Das Spiel wird hitziger und dynamischer." Auch der Schiedsrichter würde wieder mehr im Mittelpunkt stehen, wenn ein paar Tausend Fans ihren Unmut über eine Entscheidung äußern, als wenn es nur die Trainer und Spieler machen: "Das macht im Unterbewusstsein einiges aus."
"Noch Luft nach oben"
Damit es trotz aller Einflüsse von außen mit dem zweiten Saisonsieg klappt, müsse sich sein Team "fußballerisch steigern", so Köllner. "Ich bin nicht zufrieden, wie wir die ersten Spiele fußballerisch unterwegs waren. Wir können besser spielen", sagte er. "Es ist schon noch Luft nach oben. Es ist auch nicht alles Gold, was glänzt." Man müsse sich "Schritt für Schritt in die Saison bewegen". Und von einer Steigerung ist der Coach überzeugt: "Wir werden in der Sache in den nächsten Wochen weiter vorankommen." Köllner habe deshalb zuletzt "keine schlaflosen Nächte gehabt". Es bedarf "Ruhe und Vertrauen" in das Team, "dann explodiert es schon".
Und auch ein Spieler wie Richard Neudecker habe mal einen kleinen Durchhänger, weshalb der Mittelfeldspieler zuletzt gegen Türkgücü (1:1) nur auf der Bank gesessen hatte. "Es ist nicht so, dass ich Neudecker von der Bettkante stoße, der bleibt in meinem Bett", erklärte Köllner mit einem Schmunzeln die Bedeutung des 24-Jährigen für das Team. "Der wird weiterhin ein wichtiger Spieler sein."
Zwei Spieler fehlen gesperrt
Eine Veränderung in der Startelf muss Köllner vornehmen, da Rechtsverteidiger Yannick Deichmann gelb-rot gesperrt fehlen wird. Für ihn läuft Kevin Goden auf: "Er ist gegen Türkgücü reingekommen und hat das Spiel gut angenommen. Kevin hat ein super Tempo, er muss diese Stärke auch auf dem Betzenberg zum Einsatz bringen." Zudem fehlt auch Marco Mannhardt nach seiner roten Karte im Landespokal-Spiel am Mittwoch bei Saas-Bayreuth. Deshalb soll der 16-jährige Leandro Morgalla mitfahren. "Wir müssen noch die Ausnahmegenehmigung beantragen. Da sind wir gerade dabei", sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. Der Youngster soll sukzessive herangeführt werden. "Das heißt jetzt aber nicht, dass ich ihn nach 30 Minuten einwechseln werde, wenn sich einer verletzt", so Köllner.