"Wir lernen daraus": Viktoria Berlin verliert erstmals seit 531 Tagen

Durch ein 0:1 gegen den Halleschen FC am Freitagabend musste sich Aufsteiger Viktoria Berlin erstmals in dieser Saison geschlagen geben – es war die erste Niederlage seit über 500 Tagen. Zwar waren sich die Beteiligten nach dem Spiel sicher, einen Sieg verdient gehabt zu haben, wollten die Pleite aber als Chance zum Lernen wahrnehmen.

Heft des Handelns in der Hand

Seit 531 Tagen hatten die Berliner im Ligabetrieb keine Niederlage mehr hinnehmen müssen. Damals hieß es 0:2 in der Regionalliga Nordost gegen Union Fürstenwalde. Seitdem gewann Berlin 14 von 14 Spielen und überzeugte mit teils spektakulärem Offensivfußball – auch die ersten drei Spiele in der 3. Liga. Gegen den HFC gab es mit der 0:1-Pleite am 4. Spieltag nun den ersten kleineren Dämpfer. Das Selbstbewusstsein der Viktoria-Akteure blieb jedoch ungebrochen. "Wenn wir vernünftig spielen, werden wir das Spiel gewinnen", war sich Routinier Christoph Menz am Mikrofon von "MagentaSport" nach dem Schlusspfiff sicher. Dass am Ende kein Punkt mitgenommen werden konnte, habe daran gelegen, dass der Aufsteiger "nicht an die spielerische Grenze gekommen" sei, legte der Kapitän nach.

Und auch Trainer Benedetto Muzzicato, der seit seiner Einstellung 2019 einen überragenden Punkteschnitt von durchschnittlichen 2,04 Punkten aufweist, pflichtete seinem Spielführer bei: "Gerade in der ersten Halbzeit hätten wir dem Gegner noch mehr wehtun können – das haben wir nicht geschafft". Entsprechend sei die erste Niederlage nach drei Siegen zum Auftakt "ein Stück weit unnötig" gewesen. "Egal, ob wir Aufsteiger sind oder nicht", präzisierte Menz, "wir müssen das Spiel gewinnen, sage ich jetzt mal ganz frech." Chancen dazu gab es bereits in der ersten Halbzeit durch Versuche von Küc, der nur das Außennetz traf (19.), und Becker, der an HFC-Keeper Müller scheiterte (22.). "Es hat heute eben der Punch gefehlt", fasste Muzzicato es prägnant zusammen.

"Typisches Drittligaspiel"

Der Ärger über die Niederlage selbst hielt sich trotz der Sicherheit, dass mehr möglich gewesen wäre, indes in Grenzen. Viel mehr wollten die Berliner das Spiel nutzen, um sich weiter zu festigen. So sei die Partie ein "typisches Drittligaspiel" gewesen und es sei zudem "ganz gut, dass wir mal solche Spiele kennenlernen", nachdem in den ersten Spielen für Viktoria alles wie am Schnürchen lief. Und auch Muzzicato war sich direkt nach dem Spiel bereits sicher: "Wir lernen daraus."

Die Lehre am Freitagabend war derweil, dass ein individueller Fehler spielentscheidend werden kann. So hatte Mittelfeldspieler Christopher Theisen die Kugel vor dem eigenen Sechzehner verloren, in dessen Folge das goldene Tor des HFC fallen sollte (28.). "Das wird ihm so schnell nicht wieder passieren", wusste der Trainer. Dennoch zeigte er sich überaus zufrieden mit dem eingeschlagenen Weg: "Ich möchte, dass dieser Weg genauso weitergeht. Da nimmt man auch einmal diese Niederlage in Kauf, weil sie zum Prozess dazugehört". Diese Lehren anzuwenden, gilt es nun bereits am Dienstag, wenn Viktoria Berlin beim FSV Zwickau gastiert – vielleicht gibt es dann eine Chance, eine neue Serie ohne Niederlage zu starten.

 

   

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