Enochs nach Pleite selbstkritisch: "Fasse mir an die eigene Nase"

Das Warten auf den ersten Saisonsieg geht beim FSV Zwickau weiter: Mit 0:2 verlor das Team von Trainer Joe Enochs sein Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig und hat nach vier Partien erst zwei Punkte geholt. Den Coach ärgerte vor allem die fehlende Gegenwehr bei den Treffern der Hausherren.

"Gegner viel zu einfach gemacht"

Aus Sicht von Enochs war die Partie bereits nach 59 Minuten entschieden. Denn "wenn man in Braunschweig mit 0:2 hinten liegt, gegen so eine robuste, abgeklärte Mannschaft, dann ist es gleich eine Niederlage", erklärte der 49-Jährige spürbar enttäuscht auf der Pressekonferenz. Dass es zu der zweiten Saisonniederlage kam, war ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Der schwerwiegendste: die Defensive. "Wenn man die zwei Gegentore sieht, waren es ganz einfach Fehler, die den Gegner einladen zum Tore schießen", so Enochs bei "MagentaSport". Auch FSV-Keeper Johannes Brinkies pflichtete ihm bei, sagte beim Vereins-TV, die Hintermannschaft habe bei den Gegentreffern von Luc Ihorst (8.) und Enrique Pena Zauner (59.) nicht gut ausgesehen. "Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht. Das wird in dieser Liga bestraft." Enochs legte den Finger nochmals in die Wunde und prophezeite "Probleme", wenn Fehler wie vor dem 0:2, als ein einfacher Pass in die Spitze ausreichte, nicht abgestellt werden würden. Dieser Treffer sei in einer Phase gefallen, "in der wir glauben, dass wir Oberwasser bekommen".

Stürmer-Plan ging nicht auf

Zudem lahmte das Offensivspiel der Westsachsen gewaltig. "Unser Spiel mit dem Ball war nicht berauschend. Wir haben nicht so viele Großchancen wie in den vergangenen Spielen, allerdings genug, um Tore zu machen." Was aber auch am Trainer selbst lag, wie er selbstkritisch zugab. Denn mit Ronny König und Dominic Baumann saßen zwei wichtige Angreifer zunächst nur auf der Bank und kamen erst in der zweiten Halbzeit ins Spiel. "Ja, da fasse ich mir an die eigene Nase. Gar keine Frage." Das Trainerteam der Zwickauer wollte zunächst mit schnelleren Spitzen wie Lars Lokotsch und Johan Gomez agieren. Doch abgesehen von zwei Möglichkeiten durch Marius Hauptmann (14./38.) kam dabei nicht viel herum. "Fakt ist, mit 38 an 38 Spieltagen 90 Minuten zu spielen, ist halt gerade in der Englischen Woche schwierig für King", verteidigte Enochs sich aber auch, wieso er seinen treffsichersten Stürmer zunächst auf der Bank ließ. Denn schon am Dienstag (19 Uhr) steht das Duell gegen Viktoria Berlin an. Durchgängig spielen könne König eben nicht.

Gegen den Aufsteiger benötige das Team "dringend diesen ersten Sieg", so Brinkies. Schließlich droht sonst das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz. "Wir sind enttäuscht, aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Wir werden unsere Fehler deutlich ansprechen", so der Trainer.

   

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