Eintracht kommt in Fahrt: Zehn Punkte aus fünf Spielen
Eintracht Braunschweig scheint sich nun endgültig gefunden zu haben, feierte durch den 3:0-Erfolg gegen den SC Verl am Dienstagabend den dritten Sieg in Serie. Auch wenn das nötige Glück mitgeholfen hatte, war Trainer Michael Schiele mit dem Auftritt zufrieden, sprach von einer starken Mannschaftsleistung.
Berlin-Pleite als Startschuss
Es war ein sehr früher Tiefpunkt und großer Rückschlag für Eintracht Braunschweig: Am zweiten Spieltag unterlag das Team Viktoria Berlin zu Hause mit 0:4. Der Haussegen hing mächtig schief. Doch diese Klatsche war – im Nachgang betrachtet – ein Wachrüttler, kam scheinbar zum perfekten Zeitpunkt. Denn seitdem gab es drei Siege. Alle ohne Gegentreffer. "Wir haben es im Trainerteam analysiert, haben viele Punkte notiert, was nicht gepasst hat", erklärte Trainer Michael Schiele nach dem Sieg gegen Verl noch einmal rückblickend bei "MagentaSport". Die Mängelliste sei lang gewesen. "Wir haben es aufgearbeitet, die Jungs haben es umgesetzt", so der 43-Jährige.
So eben auch am Dienstag. Bereits nach neun Minuten wurde es erstmals gefährlich, als eine Flanke von Maurice Multhaup auf der Latte landete. Doch viel mehr kam zunächst nicht von den Niedersachsen, es war eine offene Partie, ohne die großen Chancen. "Verl hat kein schlechtes Spiel gemacht, sie haben uns vor Heraufgedrungen gestellt", meinte Multhaup. "Aber wir waren effektiver."
Verler Einladung angenommen
Was sich nach dem Seitenwechsel zeigte. Denn die Eintracht nahm ein Geschenk der "Hausherren" – Verl spielt in Lotte – dankend an. SCV-Keeper Niclas Thiede lief nach einem langen Ball auf Enrique Pena Zauner unnötigerweise aus seinem Tor, irrte aber eher planlos umher. Der 21-jährige Deutsch-Venezolaner im Braunschweiger Dress nutzte dies zur Führung aus (47.). Auch Schiele sprach davon, dass die Führung in der Art und Weise "glücklich" war. "Ich habe den den Jungs gesagt, dass sie geduldig sein müssen, dass da noch was kommt."
Er sollte recht behalten. Denn nach 65 Minuten nutzte der BTSV die Räume aus, Multhaup traf erstmals für seinen neuen Arbeitgeber. "Pure Erleichterung" sei es gewesen, meinte der 24-jährige Mittelfeldspieler. "Den ersten Schuss hat er gut gehalten, mit ein bisschen glücklich geht er dann durch die Beine." Schiele freute auch die Entstehung des vorentscheidenden Treffers. "Es war ein guter Ballgewinn da hinten, wir sind dann schnell nach vorn gekommen. Es war ein schöner Spielzug." Sein Team hatte auch das nötige Glück, dass Verl durch einen Pfostenschuss einige Minuten zuvor den Ausgleich verpasst hatte (57.).
"Können noch bessere Chancen herausspielen"
In der Nachspielzeit sorgte ein Eigentor durch Lasse Jürgensen für den Endstand (90.+2). "Wir können noch bessere Chancen herausspielen", sah Schiele dennoch weiteres Verbesserungspotential. Doch es war Bemängeln auf hohem Niveau. Sein Team habe "lange dagegen halten" müssen. "Das haben wir gemacht. Es war eine top Mannschaftsleistung. Auch die, die vielleicht etwas sauer waren, weil sie auf der Bank gesessen haben, sind reingekommen und haben sich nahtlos eingefügt." Mit nun zehn Punkten aus fünf Partien empfängt der Absteiger am Samstag den TSV 1860 München zu einem Duell zweier traditionsreicher Teams. Durchaus möglich, dass sich bis dahin aus personeller Sicht noch etwas tun wird: "Wir sind guter Hoffnung, dass wir die Innenverteidigung noch komplettieren und zumindest einen Spieler für diese Position verpflichten können", sagte Sportchef Peter Vollmann bei "MagentaSport".