"Richtig gut attackiert": Löwen verstehen die Signale
Die Münchner Löwen haben am Dienstag eine Reaktion auf die Pleite in Kaiserslautern gezeigt und Viktoria Köln mit 3:0 geschlagen. Trainer Michael Köllner zeigte sich im Anschluss erleichtert – und konnte der Niederlage auf dem Betzenberg letztlich sogar Positives abgewinnen.
1860 zeigt die richtige Reaktion
Michael Köllner ist ein Freund der einfachen Worte. Und so griff der 1860-Trainer im Anschluss an das Heimspiel gegen Köln auf einen anschaulichen Vergleich zurück, um die Situation nach der vorherigen Pleite gegen Kaiserslautern zu beschreiben: "Das ist immer so, wenn du in einer Englischen Woche steckst und samstags mal richtig eine verpasst kriegst: Dann kannst du schmollen und dich zuhause hinlegen oder du stehst so schnell wie möglich wieder auf und versuchst, das Ding zu korrigieren", sagt er am "Telekom"-Mikrofon. Die Mannschaft entschied sich am Dienstagabend für die zweite Option und zeigte von der ersten Minute an, "dass sie gewillt ist, das Samstagsspiel vergessen zu machen", wie ihr Cheftrainer im Pressegespräch befand. "Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft richtig gut attackiert."
Bis das Früchte trug, dauerte es jedoch eine Weile – auch, weil Angreifer Mölders ungewohnte Ladehemmungen zeigte. Für den Kapitän sprang kurz vor der Pause einer in die Bresche, der zuletzt nicht sonderlich geglänzt hatte: Richard Neudecker. Der Mittelfeldmann, den Köllner im Nachgang als "Matchwinner" bezeichnete, schnappte sich auf der rechten Seite den Ball, zog in die Mitte und zimmerte das Spielgerät in den linken oberen Knick (40.). Da sich Kölns Rossmann kurz darauf auch noch einen Platzverweis einhandelte (44.), sah es zu Wiederbeginn gut aus für die Löwen. Daran änderte auch eine kurze Drangphase der Gäste nichts, da Dressel (55.). und Biankadi (82.) zu den richtigen Zeitpunkten erhöhten.
"Manchmal brauchst du solche Signale"
Mit nunmehr acht Punkten schlossen die Löwen zumindest wieder zu den oberen Tabellenregionen auf, was für allgemeine Erleichterung sorgte. Diese ging so weit, dass sogar die bittere Pleite in der Pfalz in einem anderen Licht erschien. "Kaiserslautern war für uns nochmal ein wichtiges Signal", so Übungsleiter Köllner. "Und manchmal brauchst du auch solche Signale. Jedes Spiel hat am Ende immer seine Wirkungen, seine Botschaften."
Nur folgerichtig, dass Michael Köllner umgehend darüber nachdachte, welche Botschaften nun aus der Köln-Partie mitgenommen werden müssten. Eine dürfte sicher lauten: Die Löwen haben erneut eine gefestigte Truppe beisammen, die sich auch in der neuen Saison nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen lässt. Zu Beweisen wäre die Charakterstärke der Sechzger wieder am kommenden Samstag, wenn es zum Duell mit formstarken Braunschweigern kommt. "Das ist Tradition, da treffen sich zwei Altmeister aufeinander", freute sich Köllner bereits.